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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
43. Woche

Neue Fähigkeiten

die Prinzessin lernt auch non-verbal nein zu sagen, Einblicke in eine kurze Nacht sowie einer sonst recht normalen aber verschneiten Woche

Hallo Ihr Lieben,

was soll ich sagen, ausnahmsweise ging die Woche doch recht schnell über die Bühne und das obwohl sich eigentlich nichts verändert hat und es nach wie vor recht eintönig ist. Ich freue mich aber trotzdem, dass wir wieder eine Woche hinter uns gebracht haben, auch wenn die Nachrichten des verlängerten Lockdowns mich eher nerven, als das ich persönlich glücklich darüber bin. Alleine mit den Kindern und nur gelegentlicher Treffen mit meinen Eltern fühl ich mich unter den Kindern, trotz der elektronischen Möglichkeiten dieser Zeit isoliert. Wenn das Handy jeden Tag mehrere Stunden läuft, weil man die halbe Welt auf whatsapp abtelefoniert, kann eben auch das Medium einem irgendwann auf den Nerv gehen. Das Schöne an dieser Woche ist, dass die Prinzessin ein neues Feature hat. Sie schüttelt jetzt den Kopf von links nach rechts so als ob sie nein sagen möchte. Das macht sie so vehement, dass man fest davon überzeugt ist, dass sie auch nein meint, obwohl sie wohl eher einfach nur übt. Ich musste dabei darüber nachdenken, was Kinder dazu verleitet zuerst neiiiiin, neiiiiin, neiiiin zu brabbeln und dann entsprechend mit dem Kopf zu wackeln und nicht mit etwas positiven anzufangen wie das ja und dem entsprechenden Kopfnicken. Vermutlich ist die Welt einfach von vielen Neins, vor allem in den ersten Monaten geprägt, um das Baby zu schützen. Dennoch finde ich es traurig, dass wir innerlich auf “nein” gepolt werden anstatt ein großes “ja” zu bekommen.

Weiterhin wird fleißig das Stehen geübt und so ganz langsam klappt es auch mit den ersten Schritten. Solange sie sich an etwas festhalten kann und auf der anderen Seite etwas sieht, was sie unbedingt haben möchte, klappt es auch sich am Tisch, Sofa oder Stuhl lang zu hangeln. Ihr Bruder konnte schon recht gut vor seinem ersten Geburtstag laufen, mal schauen wie es zum ersten Geburtstag unserer Prinzessin wird. Da es ja noch zwei Monate hin ist, haben wir ja noch ein wenig Zeit. Normalerweise beginne ich etwa jetzt damit, mir zu überlegen was an dem Tag alles so stattfinden soll und wer kommt etc. Aber dieses Jahr ist ja nach wie vor vieles anders und ich bin froh, wenn ihr Vater es überhaupt rechtzeitig nach Hause schafft. Ich habe auch schon eine Kleinigkeit als Geschenk besorgt, denn obwohl ich ihr die Sterne vom Himmel holen würde, wenn ich könnte, habe ich doch gelernt, dass es gerade so kleine Kinder recht wenig interessiert, was sie bekommen. Für mich wäre es schon super, wenn sie etwas von ihrem Kuchen probieren würde, denn der Filius hat damals alles verschmäht und ich durfte den ungesüßten Kuchen alleine essen. War nicht so prall… Aber nun genug davon, denn immerhin haben wir noch reichlich Zeit abzuwarten.

Diese Woche war wieder einmal recht anstrengend, da die Nächte leider sehr kurz für mich sind. Die Kleine bekommt neue Zähne und der Große träumt manchmal schlecht. Wer sich nun nicht vorstellen kann, was eigentlich kurze Nächte bedeuten und wie diese so bei uns ablaufen, hier einmal eine etwas ausführlichere Schilderung von Mittwoch, der mir nach wie vor sehr präsent ist. Ich spare euch einmal das konkrete zu Bett gehen. Gegen neun sind beide Kinder endlich eingeschlafen und ich bin noch ein wenig zum Lesen gekommen, was in dieser Woche recht selten war. Um 2:18 kommt ein halb nackter Junge an Mamas Bett und versucht der verschlafenen Person zu erklären, dass das Bett nass ist. Hat tatsächlich ein wenig gedauert, bis ich kapiert habe was passiert ist. Ich also raus aus dem Bett und ins Zimmer des Großen. Tatsächlich hat die Windel nicht gehalten und neben der Hose war das Bettlaken auch ein wenig nass. Also Bettlaken runter, neue Windel an und Kind wieder ins Bett gelegt. Das wurde natürlich nicht akzeptiert, denn der Große wollte nicht ohne Hose schlafen. Ich habe ihm also nach einem hin und her eine Hose besorgt, die seinen Erwartungen aber nicht entsprochen hat. Zu dem Zeitpunkt hat sich die Prinzessin zurück gemeldet und wollte Aufmerksamkeit. Ich habe den Großen also mit der falschen Hose zurück gelassen und bin zum jüngsten Kind der Familie geeilt. Ich hatte also angenommen, dass der Filius das akzeptiert hat und wieder schläft, da höre ich wie jemand die Treppe runter geht. Ich also vor Panik hinterher weil ich Angst hatte, dass er in der Nacht die Treppe runterfallen könnte. Neue Hose geholt. Zu diesem Zeitpunkt waren war es bereits 2:48 in der Nacht. Die Prinzessin war endlich eingeschlafen, da öffnet sich die Tür erneut und um 3:24 steht also mein Sohn wieder an meinem Bett und sagt mit einer ernsten Miene, dass er mal ein ernstes Wort mit mir sprechen müsste. Ich solle mit nach drüben kommen. Also quäle ich mich wieder aus dem Bett und gehe dem Sohnemann brav hinterher. Wir setzen uns aufs Bett und ich darf mir anhören, wie ich es wagen konnte ihn ins Bett zu stecken, ohne ein frisches Bettlaken auf die Matratze gespannt zu haben. Die Wahrheit schmerzt, wir haben nur zwei in der Größe und beide waren in Benutzung bzw. dreckig. Also musste ich mich zu ihm ins Bett legen und versuchen ihm beim Einschlafen zu helfen, was total misslungen ist. Die Zeit tickt und nun haben wir es 4:14 und die Prinzessin ist erneut wach, der Große aber nach wie vor nicht eingeschlafen. Ich also wieder zurück zur Prinzessin und versucht sie wieder zum Schlafen zu bringen. Vermutlich überrascht es an dieser Stelle keinen zu erfahren, dass die Tür sich ein drittes Mal geöffnet hat und der Große sich nun in mein Bett geschlichen hat. 4:20 beide Kinder sind plötzlich wie von Geisterhand eingeschlafen, nur ich liege natürlich mittlerweile seit zwei Stunden wach und kann nicht mehr einschlafen. Also, wenn ich mal wieder von einer kurzen Nacht spreche, dann hat sich das ganze so oder so ähnlich abgespielt und ihr habt ein recht gutes Bild vor Augen.

Übrigens befinden wir uns wie natürlich einige Gebiete im Schneechaos. Der schlimmste Teil des Sturms war ja schon am Sonntag abgeklungen, aber am Montag war dafür immer noch reichlich Schnee und es hat zumindest bei uns den ganzen Tag weiterhin geschneit. Morgens hieß es dann also wieder Schneeschippen und so langsam wurde der Platz für den Schnee eng. Wir sind aber trotzdem zu meinen Eltern gefahren und haben dort ein paar Stunden verbracht und ich muss gestehen, uns auch verköstigen lassen.
Am Dienstag waren wir mit dem Fahrradanhänger unterwegs, was bei den immer noch verschneiten Straßen recht anstrengend war, aber wir hatten viel Spaß und der Filius hatte sich sogar in den Kopf gesetzt einen riesen Schneeklotz nach Hause zu tragen. Ich musste nur den Kopf schütteln, ist es ja nicht so, als ob es hier keinen Schnee gab. Über den Ausflug haben wir total die Musikstunde vergessen und haben uns entsprechend spät eingewählt. Aber der Große hat zumindest toll mitgemacht, obwohl er nach der ganzen Zeit draußen total erledigt war.

Der Filius macht seit Donnerstagabend Urlaub bei meinen Eltern und hat dort eine grandiose Zeit. 100% Aufmerksamkeit und sie haben ihm sogar eine Schneerampe gebaut und das alte Snowboard meines Bruders herausgekramt und ihn diese runter flitzen lassen. Schade, dass sie nur Videos und keine Bilder geschickt haben. Ich hätte diese zu gerne mit euch geteilt. Ich freue mich sehr für ihn, denn er scheint momentan im siebten Himmel. Was die Prinzessin und mich anbelangt, so haben wir die Ruhe zu Hause genossen und es uns gemütlich gemacht. Unglaublich aber wir hatten am Wochenende -19 Grad und da wollte ich sie dann doch nicht in die Kälte hinaustreiben.

Ich hoffe ihr habt den Schnee, die Sonne und die klirrende Kälte genossen und startet wohlbehalten in die neue Woche.

Liebe Grüße
Bianca
 
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