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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Vanessa

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

33. Schwangerschaftswoche

Muttergefühle und Bauchgefühle

Es dauert nun nicht mehr lang, bald muss ich Zeit und Zuneigung auf 2 Kinder verteilen...Das Thema "Geburtsklinik" ist überraschend nochmal in den Vordergrund gerückt.

Hallo ihr Lieben,

zunächst auch an dieser Stelle Herzlichen Glückwunsch an Annika zur Geburt der Tochter! Nun läuft meine „Galgenfrist“, nun bin ich diejenige, die als nächstes „fällig“ ist. Und wenn ich sehe, dass ich nun schon den Eintrag für die 33. SSW schreibe, wird mir schon mulmig….

Heute sitze ich am Rechner, und weiß gar nicht so richtig, wie ich meine Gedanken in Worte fassen soll. Ich probiere es einfach.

Was mich in den letzten Tagen sehr beschäftigt hat, war meine bald Große Tochter. In den letzten Monaten hat sie sich sehr verändert und ist selbstständiger und (geistig) reifer geworden, soweit man das von einer fast 3jährigen behaupten kann. Somit hat sich natürlich auch der Umgang mit ihr verändert. Es ist so toll, wie viel man jetzt schon mit ihr machen kann. Zur Zeit ist sie ein großer Fan von Brett- und Gesellschaftsspielen (mag ich auch), auch wenn wir zur Zeit nur Memory mit 16 Paaren oder ewig das Obstgartenspiel spielen. Die Tendenz gefällt mir jedoch sehr gut. Auch die Unterhaltungen mit ihr werden immer komplexer. Sie begreift mehr und mehr Zusammenhänge, hilft im Haushalt (soweit möglich, aber Tischdecken und helfen beim Spülmaschine ein- und ausräumen, Katze füttern klappt super). Ein Beispiel: ich habe neulich im Wohnzimmer gesessen und mir 2 Orangen geschält. Weil dies doch eine arge Sauerei war, habe ich mir ein Küchentuch geholt, um mir immer die Hände zu säubern damit ich die Couch nicht vollschmiere. Jedes Mal, wenn ich nun eine Orange nehme, springt sie sofort auf und bringt mir ein Küchentuch…Das ist so süß. Ich glaube auch, dass sie merkt, dass eine Veränderung im Haus ansteht, sie ist sehr anhänglich und schmusebedürftig geworden. Mir macht das schon ein schlechtes Gewissen. Ich weiß, dass ich bald nicht mehr so viel Zeit für sie habe und das tut mir unendlich Leid. Mein Vorsatz ist schon, dass wenn sie aus der Kita kommt, ihre „Mama-Tochter-Exklusivzeit“ ist, aber ist das immer umsetzbar? Bestimmt nicht. Und habe ich dann auch noch Zeit, morgens mit ihr eine Runde im Bett zu kuscheln? Ich weiß es nicht…

Klar weiß ich, dass sie von ihrer Schwester langfristig mehr profitiert, trotzdem wird mir beim Gedanken an die erste Zeit und die Eifersucht, bzw. ihre Traurigkeit, wenn sie zurück stecken muss, mulmig. Aber es haben schon so viele Eltern diesen Spagat geschafft, dann sollten wir das auch schaffen. Ich bin jetzt mal noch so blauäugig, und denke, dass meine Pläne funktionieren, mehr bleibt mir ja jetzt nicht übrig.

Bis jetzt hat sie auch fleißig bei den Babyvorbereitungen mitgeholfen. Sie hat voll und ganz akzeptiert, dass all die Veränderungen für das Baby sind. Hätte ich so nicht gedacht. Wir waren letzte Woche ein Stofftier fürs Baby kaufen, was sie ihrer Schwester dann schenken darf. Und sie hat auch wirklich nur den Teddy fürs Baby ausgesucht und wollte selbst nicht auch noch eins! Hat mich positiv überrascht.

Einmal am Wochenende hat sie unsere Pläne dann doch durchkreuzt. Meine Freundin brachte mir eine große Kiste mit ausgeliehenen Babysachen zurück. Darunter auch unser Winteroverall. Den hat sie sich sofort geschnappt und ihn ihrer Puppe angezogen. Ob ich den nochmal zurück bekomme, ist fraglich, denn Puppi muss sogar darin schlafen. Alle Überredungsversuche oder Erklärversuche, dass den ja das Baby braucht, damit es nicht friert, prallen an ihr ab. ;-)

Ich kann mittlerweile auch verstehen, dass zwar alle Mütter/Eltern ihre Kinder gleich lieben, es aber doch unterschiedliche Gefühle/Bindungen zu den Erstgeborenen und den Folgekindern/Nesthäkchen gibt. Versteht es nicht falsch, ich liebe meine Tochter und ich freue mich auch auf die Kleine, aber schon jetzt merke ich die "unterschiedlichen" Gefühle. Meine Große wird immer meine Große, die "Erste" bleiben. Wir beide sind ja miteinander in die Eltern-Kind-Rolle gewachsen. Mit ihr habe ich alles zum 1. Mal erlebt und meine Erfahrungen gesammelt, von denen ich jetzt profitiere. Sie wird den Status "Meine Große" nie verlieren und letztendlich hatten wir ja 3 Jahre alleine für uns, die uns niemand nehmen kann. Bei der Kleinen wird es wiederrum anders - hier profitiere ich von dem, was ich mit der Großen durchgemacht habe. Ich denke schon, dass es für uns am Anfang leichter wird, weil ich nicht so unsicher bin, wie beim ersten mal (dafür haben wir dann die o.a. Schwierigkeiten, 2 Kids unter einen Hut zu bringen). Ich kann anders auf sie eingehen. Und, sie wird mein letztes Kind sein, was ihr nun wiederum einen besonderen, anderen Status als der Großen geben wird.

Und ein anderes Thema ist wieder aktuell geworden – die Klinikwahl. Ich war mit der Wahl meiner Geburtsklinik schon sicher.
Letzte Woche wurden bei unserer Tochter jedoch die Polypen entfernt. Dazu waren wir ambulant in einer anderen Klinik, die ich als Geburtsklinik noch nie in die engere Wahl gezogen hatte. Ich bin von dieser Klinik ja mehr als begeistert. So nettes und freundliches Personal! Da wir ja einige Stunden nach der OP dort bleiben mussten, habe ich die Gunst der Stunde genutzt und habe mir mal den Kreißsaal und die Station anschauen wollen. Auch die Hebammen waren sehr freundlich und haben zusammen mit der diensthabenden (Chef-)Ärztin gleich ein kurzes Gespräch mit mir geführt. Als ich ihnen meine Geschichte erzählt habe, haben sie mir sofort angeboten, in der nächsten Woche zu einem Termin vorbei zu kommen, mir alles anzusehen und darüber zu sprechen ob und unter welchen Bedingungen eine Geburt in diesem Krankenhaus für mich in Frage kommt. Hätte ich ehrlich gesagt gar nicht erwartet und ich war sowas von positiv überrascht.

Dieses Gespräch war nun gestern. Es wurde ein CTG und ein Ultraschall gemacht. „Karline“ wird auf ca. 1800 Gramm geschätzt („sie bekommen ein großes Baby“ – erzählt mir was Neues…) und mochte das CTG gar nicht. Sie hat richtig getobt im Bauch.

Dann wurde ich gefragt, wie ich mir diese Geburt vorstelle (ich hatte natürlich alle Unterlagen dabei). Ich habe ihnen alles erzählt und es liefen natürlich wieder die Tränen. Ich weiß nicht, ob ich das irgendwann einmal abstellen kann….

Mir wurden 3 Alternativen angeboten: wenn ich möchte geplanter Kaiserschnitt, geplanter Kaiserschnitt mit vorheriger Gabe eines Wehenmittels, damit mein Kind sich darauf einstellen kann (ich habe die „Sorge“, dass bei einem geplanten KS mein Kind so unvorbereitet seine Bauchwohnung verlassen muss) oder einen natürliche Geburt mit dem festen Versprechen, diese abzubrechen, wenn es wieder einen so lang andauernden Stillstand gibt oder ich denke, ich schaffe es nicht (finde ich einen guten Gedanken, ich habe nur Angst, dass mein Vertrauen dann wieder enttäuscht wird).

Die Ausgangssituation ist weiterhin 60:40 für einen KS ohne Berücksichtigung aktueller oder medizinischer Befunde wie Kindslage, Größe, etc.

Interessant fand ich die unterschiedlichen Ansichten: während die Hebamme mir schon fast zu einem Kaiserschnitt riet, war die Ärztin der Meinung ich soll es noch einmal probieren….

Ich soll mir das überlegen und wenn ich mich für eine Entbindung in der Klinik und die Methode entschieden habe, in 3 Wochen wieder kommen.

Tja, nun sitze ich wieder hier und grübele. Welche Klinik ist nun die richtige? Und was mache ich nun? Ich habe mir fest vorgenommen, mich dieses Mal nicht von außen beeinflussen zu lassen und nur auf mein Bauchgefühl zu hören!

Nach einer Nacht voller Nachdenken und mit wenig Schlaf gibt mir mein Kopf eine Richtung, ich lasse das Ganze jetzt mal noch ein paar Tage wirken.

Gestern war ich zur regulären Vorsorge bei meinem FA. Wieder wurde CTG geschrieben und wieder fand die Kleine das gar nicht toll. Mein Arzt fand dann das CTG nicht toll – sehr aktives Kind mit sehr schwankenden Herzkurven. Nun soll ich wöchentlich zum CTG schreiben. Will ich aber nicht. Normalerweise ist sie nicht so aktiv, es scheint am CTG zu liegen, was ihr nicht gefällt. Und wenn ich Stress habe und mich anstrenge, geht meine Herzkurve ja auch nach oben. Ich habe die Sache gestern Abend mit meiner Hebamme besprochen. Sie sieht die Sache ähnlich wie ich. Ich soll nächste Woche nochmal gehen und das Ganze dann auf sich beruhen lassen. Denn, was soll man an der Tatsache ändern dass das Kind beim CTG aktiv wird???

Morgen hat meine Große zum letzten Mal einen freien Tag – seit 4 Wochen geht sie nun nur sporadisch in den Kindergarten. Ich freue mich auf noch ein bisschen Ruhe vor dem Sturm und die Möglichkeit, meinen Tagesablauf noch ein bisschen selbst zu bestimmen. Mein Rücken wird sich bedanken, wenn ich nicht mehr ständig auf dem Fußboden spielen muss, ein 15kg Kind ins Auto oder ins Bett heben muss oder mich mehrmals täglich zum Schuhe zubinden bücken muss.

Damit verabschiede ich mich für diese Woche und gönne mir jetzt einen, seit langem vorgenommenen Nachmittag auf der Couch, weil die Große heute Nachmittag bei der Oma spielen darf!

Liebe Grüße

Vanessa und die kleine Honigmelone

Bild: Privat



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