Eine weitere ereignisreiche Woche ist vorbei und wir bekommen ganz viele Geschenke!
Hallo, da draußen!
Zuerst möchte ich mich für die vielen tollen Geschenke bedanken. Einige haben wir schon erhalten, andere sind auf dem Weg zu uns. Vielen Dank für den schönen Blumenstrauß zur Geburt und die tollen Bücher über Frühchen von kidsgo! Vielen Dank an Persil, wir haben eine ganze Menge Waschmittel bekommen. Die erste Runde Babykleider wurde schon damit gewaschen! Danke auch an Stokke! Da es den Xplory ja nicht als Zwillingsversion gibt, durften wir uns zwei Tripp Trapps mit Zubehör aussuchen! Die sind auf dem Weg von Deutschland zu uns. Ich bin schon ganz gespannt, wie es aussieht die Tripp Trapp’ s am Tisch stehen zu haben. Ein weiteres Dankeschön geht an Tobi für das Babybay! Auch dieses Paket ist auf dem Weg zu uns. Und zu guter Letzt auch nochmals ein Dankeschön an all die Freunde und Familie die uns auch schon reich beschenkt haben. In vieles müssen unsere Beiden noch reinwachsen, anderes, wie die selbst gestrickten Söcklein von der Uromi werden schon bald im Einsatz sein!
Nun zu unseren Hauptpersonen, die Beiden entwickeln sich weiterhin sehr gut. Die vordere Woche war ja das mit der Atmung etwas anstrengender für die Beiden und sie brauchten mehr Unterstützung. Das hat sich letzte Woche schritt für Schritt verbessert. Liana atmet während der Pflege und wenn sie sonst stimuliert wird super auch ohne Hilfe. Wenn Sie jedoch einschläft oder sehr entspannt, vergisst sie’ s zu Atmen. Deshalb ist sie insgesamt noch mehr am CPAP als Luana. Aber der zusätzliche Sauerstoff den Liana hatte, ist wieder abgestellt. Luana darf nun schon wieder längere Pausen vom CPAP machen und war auch schon wieder mehrmals ohne CPAP im Känguruhen. Es ist extrem spannend zu sehen, wie sich die Beiden entwickeln. Am Anfang waren sie beim Wickeln zwar als wach, aber so wirklich viel gemacht haben sie nicht. Mittlerweile entwickelt sich so gut wie jedes wickeln zur Turnstunde. Wir haben das Gefühl, sie wollen uns zeigen, was sie schon alles können und wie groß sie doch sind. Beide genießen die Aufmerksamkeit sehr, sie turnen rum und genießen es, wenn man mit ihren Füssen oder Beinen spielt. Luana beginnt manche Dinge so ein, zwei Tage vor Liana. Zum Beispiel konnten Beide anfangs „nur“ den Körper bewegen und der Kopf war noch zu schwer. Seit einigen Tagen bewegt Luana den Kopf und verschiebt ihn schon mal ein paar cm nach rechts, links oder nach oben. Seit gestern beobachten wir das auch bei Liana. Auch sonst sind die Beiden oft aktiv und schauen in die große Welt hinaus. Beide kommen wohl in einem Punkt nach mir, man darf ja nichts verpassen. Wir haben’ s bei beiden schon beobachtet dass sie eigentlich todmüde sind, gähnen und auch die Äuglein werden immer kleiner und fallen schon zu. Aber kaum hören sie eine andere Stimme oder jemanden zur Isolette kommen, sind die Augen wieder auf, obwohl man ihnen die Anstrengung für´s offen halten fast ansieht. Meine Mama, also die Omi, hat das mal beobachten können und musste lachen, ich war auch so.
Letzte Woche hat Urs zu Luana gesagt, dass sie diese Woche das Kilo packt. Da war Sie gerade Mal 843 Gramm schwer, ich dachte noch, da muss sie aber Gas geben. Was soll ich sagen, heute Morgen war Luana sage und schreibe 990 Gramm schwer! Also bis Sonntag packt sie das Kilo alle mal! Liana war heute Morgen noch nicht gewogen, aber sie wird wohl bald die 700 Gramm schaffen. Unsere Mädels machen das super, die Ärzte sind auch zufrieden mit ihnen.
Zwei tolle Ereignisse möchte ich euch nicht unterschlagen. Am Samstag war es erstmals soweit und die Beiden durften nach fast drei Wochen einander wieder spüren. Beide durften gleichzeitig bei mir Känguruhen. Das war nicht groß geplant sondern ergab sich aus der Situation. Am Freitagabend hatten wir die Beiden nicht zum Känguruhen draußen, da alles etwas hektisch war und wir ihnen diesen Stress ersparen wollten. Auf der Station war ein Neugeborenes, welches die ganze Aufmerksamkeit der Pflegerin forderte und zusätzlich war noch ein Kind im Erstversorgungsraum, wo wohl auch nicht klar war ob es nach der Erstversorgung auch noch auf unsere Neoabteilung kommt. Zuerst hieß es wir können nicht Känguruhen, dann doch und dann wieder nicht. Schlussendlich haben Urs und ich gesagt wir lassen es und sind einfach so noch bei ihnen geblieben und haben sie festgehalten. Am Samstag ging ich alleine zum Känguruhen und da hab ich kurzerhand die Pflegerin gefragt, ob es nicht möglich ist, dass wir' s mal probieren beide bei mir auf die Brust zu legen, da ich mich sonst entscheiden müsste. Sie meinte, das wäre ja schade, zumal die Mädels ja gestern schon nicht draußen gewesen wären. So haben wir Liana mit CPAP und Luana ohne bei mir auf die Brust gelegt. Beide haben das ganze mehr oder weniger verschlafen, so entspannt waren sie. Aber gespürt haben sie sich ganz sicher, mit ihren Beinen hatten sie schlussendlich ein Durcheinander und auch die Händlein haben sie immer wieder berührt und gefühlt was bzw. wer da ist. Ich glaube, beide haben es sehr genossen wieder mal bei ihrer Schwester zu sein. Gestern folgte dann ein weiteres Highlight aus meiner Sicht. Ich hatte die letzten Wochen mitbekommen, wie die Mütter der beiden anderen Kinder in unserem Abteil ihre Kinder das erste Mal an die Brust legen durften, damit die Kleinen mal spüren und riechen können, dass es da Essen gibt und sie so Schritt für Schritt an die Brust gewöhnt werden. Das eine der Kinder ist am gleichen Tag geboren wie Liana und Luana und das andere ist eine Woche älter, war aber auch etwa so groß wie Liana. Da diese anderen Kinder etwa gleich alt und groß sind wie meine Beiden, konnte ich es fast nicht mehr erwarten, wann wir denn endlich einen Versuch wagen. Bei den anderen Müttern war das wohl geplant, da auch grad eine Stillberaterin anwesend war. Ich hatte einige der Pflegenden schon gefragt, wann man denn die Beiden das erste Mal anlegt. Ich bekam zur Antwort, wenn die Kinder aktiv zu suchen beginnen. Beide hatten meiner Ansicht nach beim Känguruhen schon Anzeichen dafür und fleißig an ihren Stäbchen nuckeln Sie ja auch. So hoffte ich jeden Tag, dass die Pflegerin fragen würde, ob wir Luana mal anlegen wollen. Ich bin davon ausgegangen, dass Luana wohl als erste probieren darf. Wie so vieles kam auch das anders… Gestern hat dann eine Pflegerin zu Liana geschaut die sehr positiv eingestellt ist und die Kinder probieren lässt. So hatte ich Liana auch ohne CPAP im Känguruhen. Wir haben ihr die Chance gegeben zu zeigen, wie gut sie das kann und sie hat es super gemacht. Kurz vor acht Uhr, als Sie eigentlich wieder zurück in die Isolette sollte, hat Liana angefangen sich viel zu bewegen und den Kopf hin und her zu drehen. Sie machte sich auf die Suche nach meiner Brust. Die Pflegerin hat sofort reagiert und Liana weiter runter an meine Brust gelegt. Wir hatten zwar weder ein Stillkissen noch war ich darauf vorbereitet, aber Liana fand' s super. Sie hat ihren Mund schön auf gemacht und hat auch direkt ein paar Mal genuckelt, die Pflegerin meinte als ob sie nie etwas anderes gemacht hätte. Das war mehr als wir erwartet hatten! Wir dachten sie spürt evtl. mit der Zunge ein bisschen was da ist, aber dass sie grad nuckelt, hätten wir nicht gedacht! Da hat uns die Kleinere der Beiden mal wieder gezeigt, wie groß sie doch schon ist! Ich hab Liana anschließend auch selber wieder zurück in die Isolette gelegt. Im Nachhinein wurde mir bewusst, dass ich das erste Mal eines meiner Kinder getragen habe. Auch wenn’ s nur ein kurzes Stück war, es war ein tolles Gefühl. Ich konnte den Rest vom Abend eh nur noch strahlen! In Zukunft werden wir immer, wenn eine der Beiden beim Känguruhen so zu suchen beginnt, sie an die Brust legen.
Es hat uns gestern Abend ein Mal mehr gezeigt, wie wichtig eine positive Einstellung ist. Wir sehen den Unterschied auch extrem bei den Pflegenden. Eine im Speziellen sagt immer wieder, wie klein die Beiden doch sind und wie unreif und das Ganze auch noch in einem so bemitleidenden Tonfall. Die Frau ist zwar eine liebe Pflegerin und gibt sich auch sehr Mühe, aber sie hat einfach diese Einstellung. Die meisten anderen Pflegerinnen sehen das anders, bei denen sind die Kinder zwar auch klein, aber sie dürfen zeigen, was sie schon alles können und die Pflegerinnen reden positiv mit ihnen. Sie geben Ihnen die Chance zu beweisen, wie groß und wie reif die Mädels schon sind. Mir kommt da immer die Geschichte der Hummel in den Sinn, rein physikalisch hat die Hummel viel zu kleine Flügel um mit ihrem Körpergewicht fliegen zu können, nur weiß das die Hummel nicht und fliegt munter weiter. Wir dürfen niemanden kleiner oder schwächer machen als er wirklich ist, sondern müssen ihn bestärken und ihm gut zureden, damit er über sich hinaus wachsen kann!
Liana und Luana sind zwar vom Gewicht und von der Größe her nicht die Größten, aber sie sind Kämpferinnen und eigene Persönlichkeiten die wissen, was sie wollen! (Definitiv kein CPAP mit Stöpseln in der Nase.)
Ich wünsche euch allen eine gute Woche, ich geh jetzt dann mal schauen, wie schwer denn Liana nun schon ist, mittlerweile sollte sie gewogen sein…
Alles Liebe, Madeleine
