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Baby-Tagebücher von Sara

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

38. Woche

And we party on, and on, and on…

So könnte man diese Woche kurz beschreiben. Eine Geburtstagsfeier reiht sich an die nächste. So ist das immer bei uns im Mai: Brudi ist zu seiner ersten Geburstagsparty bei Mai-Mädchen eingeladen.

Danke, liebe LeserInnen, dass ihr es ohne einen richtigen Bericht von mir letzte Woche ausgehalten habt. Die Hand ist immer noch nicht fit. Ich versuche mich daher diese Woche kurz zu fassen. *räusper*, soweit mein guter Vorsatz.

Der Montag startet bei uns wie immer mit der obligatorischen Ballettstunde. Brudi würde es aktuell vorziehen, mittanzen zu dürfen, denn 1,5 Stunden auf seine Schwestern zu „warten“ findet er mittlerweile doof. Er zieht sich überall hoch, robbt mehrfach Richtung Aufzug, belutscht mit Vorliebe die dreckigen Scheinwerfer, zieht an Kabeln und wischt hier und da Staub. Babysuboptimaler Aufenthaltsort. Anstrengend für ihn und mich und ich bin froh, dass er die letzte halbe Stunde sich zu einem Powernap hinreißen lässt.

Dienstags putze ich den kleinen Kerl noch einmal raus, denn es geht zur Wunschkrippe Klinken putzen. Wir haben nun doch endlich noch einmal einen persönlichen Gesprächstermin bekommen, um unsere Situation darzulegen. Doch der Freude folgt direkt die Ernüchterung: Die bessere Hälfte der Leitung ist krank. Trotzdem hört man uns an. Man melde sich in zwei Wochen! Leute, ich halte diesen Nervenkitzel langsam echt nicht mehr aus!!!!
Anschließend gehen wir zu unserem FABEL-Kurs. Mittlerweile finde ich ihn ganz ok. Brudi liebt diese Auszeit. Er jauchzt und freut sich bei den ihm bekannten Liedern, wobei ihn nach wie vor eher die Bewegungslandschaften, umherstehende Wassergläser und abgelegte Liedblätter reizen. Heute ist nur die Hälfte der Mannschaft da. Es ist angenehm ruhig und die Leiterin kann prima auf uns eingehen.

Mittwochs treffe ich Mai-Mädchens Mutter im Café, während Putzfee die Wohnung fein macht. Leider hat sie sauberkeitstechnisch deutlich nachgelassen und braucht auch oft 45 min kürzer als verabredet, wie ich herausgefunden habe. Meine alte hat dann immer noch Sachen gemacht, die man nicht ständig macht, z.B. Schränke abgewaschen, Türgriffe sauber etc. Daher gibt es Gesprächsbedarf, doch ich schieb es vor mir her, schließlich bin ich auf sie angewiesen und sie ist wirklich eine liebe Person, die ich mir nicht vergraulen will.
Brudi macht mir ein verspätetes Muttertagsgeschenk: Er verschläft das Gespräch mit meiner Freundin. Das tut echt gut, sich mal wieder in Ruhe auszuquatschen und dann noch live und in Farbe. Das kommt aktuell echt zu kurz. Immer ist was oder ich bin abends zu müde zum Telefonieren. Brudi hält mich aktuell echt auf Trab. Im Robben ist er so fit. So schnell. So wendig. Einen Moment nicht aufgepasst, schon ist er am anderen Ende der Wohnung und kaut an Papierresten im Arbeitszimmer etc. Seit über drei Wochen steht der Kerl ja und seit 10 Tagen läuft er am Sofa entlang und perfektioniert täglich seinen Walk. Wie ein Duracell-Häschen. Nicht müde zu bekommen. Er powernappt aktuell nur 30 min morgens und 30 min mittags…um dann gegen 17 Uhr die Vollkrise zu bekommen….sich dann aber wieder zu beruhigen und um 19.30 Uhr sich schlafstillen zu lassen.
Wobei… Am Mittwoch geht das nicht. Goldkind hat Elternabend. Da LH solche Termine lieber mir überlässt, freue ich mich wirklich dorthin zu dürfen, auch wenn es nur ein doofer Termin ist. Meine erste Auszeit abends –ohne Kinder- nach 8,5 Monaten. Mit dem Wunsch, dass Brudi gefüttert wird, alle Kinder im Bett sind und schlafen, der Tisch abgewischt und die Spülmaschine aus- und eingeräumt, verlasse ich das Haus. Beim Elternabend lernen wir die zukünftige Klassenlehrerin Goldkinds kennen. Danach kann ich noch mit paar Müttern ratschen und laufe beschwingt durch den frühsommerlichen Abend nach Hause. Tut das gut! Sollte ich öfters machen. Hey, und als ich nach Hause komme, sind alle meine Wünsche erfüllt…Bis ich ins Schlafzimmer komme. Brudi liegt in unserem Bett statt in seinem. Er schläft, schon mal gut. Aber…Auf dem Bett standen eigentlich zwei Wäschekörbe gefalteter Wäsche als ich ging (zur Erinnerung: Meine Hand ist noch kaputt und das Falten hat viel Autsch gemacht). Die stehen nun komplett durcheinander auf dem Boden. Brudi hätte sie beim Ins-Bett-Bringen umgeworfen. Warum denn seit neuestem 1. Wäschekorbe bei uns mitten auf dem Bett stehen würden bzw. 2. ich sie nicht verräumt hätte. Ganz einfach: 1. Damit Brudi nicht dran kommt. 2. Weil man mit fremdelndem Duracell-Häschen nur einen Bruchteil seiner Aufgaben schafft. LH ist genervt- ich bin genervt. Ich freu mich schon aufs Zusammenlegen am Folgetag, wo weitere 3 Maschinen Origami auf mich wartet, da LH sich weigert es zu tun. Das kommt nämlich noch hinzu: Brudi fremdelt seit Mittwoch. Er klebt wie eine Marke am Brief an mir. Ich bin kurz davor mir und ihm nen Klettanzug zu kaufen. Dann schlepp ich ihn mit am Bein, statt ihm mit dem kaputten Arm zu tragen ;) Er bekommt die Krise, sobald ich das Zimmer verlasse, Abschiebehaft im Babyknast, weil ich auf den Speicher muss, führt zu landkartenartigen Flecken auf Brudis Gesicht während des Schreianfalls und hat den Nebeneffekt, dass die Schniefenase wieder frei wird.
Immerhin haben sich drei neue Schneidezähne parallel nun durchgeschossen und die Nächte werden endlich wieder auf Normalniveau geeicht. 19.30 Uhr - 3 Uhr - 6 Uhr.

Am Donnerstag erreicht mich, nachdem alle aus dem Haus sind, die Nachricht, dass der Babytreff ausfällt, ich aber herzlich gerne zum Elterncafé kommen darf. Also schnell Brudi gefüttert, in die Klamotten geschmissen und losmarschiert. Egal wie müde ich bin. Denn ich bin viel zu spät ins Bett gekommen nach dem Elternabend. Aber die Frischluft tut gut und das Frühstück ist wie immer sehr lecker dort. Brudi wird bespaßt und robbt in einem unbeobachteten Moment jauchzend den Krippenkindern hinterher, die auf den Hof zum Spielen laufen. Zwei bleiben stehen und „unterhalten“ sich mit ihm. Oh ja, Brudi ist sowas von bereit, langsam auf andere Kinder losgelassen zu werden… Nach dem Café habe ich noch Zeit für einen Spaziergang mit einer befreundeten Dreifachmutter und mich auszutauschen, da wir die gleiche Kinder-Konstellation haben.
Der Nachmittag gestaltet sich entspannt. Ich muss nur Sonnenschein abholen, da Goldkind zu einer Schulfreundin geht. Sonnenschein will Süßkram essen, mit Wasserfarben malen, vorgelesen bekommen, ausgiebig alleine im Kinderzimmer spielen und 30 min das anschauen dürfen, was SIE möchte. LH sammelt ein müdes Goldkind abends ein. Tag gelaufen.

Der Freitag beginnt mit extremem Regen. Sandalen und Jeansjacke der Mädels werden schnell gegen Gummistiefel und Regenjacken getauscht! Vor allem Goldkind findet das richtig „toll“. Ich höre sie noch draußen auf der Straße nörgeln.
In einer Regenpause bringe ich mit Brudi schnell ein Paket für meine schwangere Cousine zur Post, die am kommenden Montag mit Sonnenschein Geburtstag feiert. Außerdem erstehen wir beim Supermarkt noch Gemüse, denn wir sind am Montag dran bis spätestens 8.00 Uhr die „grüne Kiste“ im Kindergarten zu bestücken. Frisch ist was anderes…Aber das ist ein anderes Thema. Außerdem kaufen wir „glatt koschere“ Kuchen für Sonnenscheins Feier im Kindergarten, da seit ein paar Jahren nichts mehr von außen gebracht werden darf, da nicht alle gleich religiös sind. Unsere Gruppe hatte den Kompromiss, dass man in der Gruppe backen darf. Doch da der besagte Tag ein Montag ist, fällt es diesmal flach.
Es regnet weiter in Strömen, als ich die Mädchen holen muss, da wir zu Maimädchens erstem Geburtstag eingeladen sind. Brudi schnalle ich in die Trage und hülle uns in einen übergroßen Regenmantel. So werden wir zwei nicht allzu sehr nass beim Ein- und Austeigen aus dem Auto und dem Fußweg zu KiGa und Hort. Anscheinend hat Maimädchen die halbe Stadt eingeladen. Wir brauchen doppelt so lange für die Fahrt über den Main und Brudi schreit sich nach der Hälfte die Seele aus dem Leib im Stop-and-Go. Als wir aussteigen ist Ruhe. Mai-Mädchens Mama liebt Mottopartys wie ich. Alles ist passend zum Thema „Sonnenschein“ dekoriert und wir essen leckere Sonnen-Karotten-Torte. Leider findet die Feier drinnen statt und nicht mit ihrem kleinen Sonnenschein bei Sonnenschein im Garten. LH stößt dazu und erst gegen 19.00 Uhr eisen wir uns los. Zuhause feiern wir Schabbat wie jeden Freitag. Brudi hat den Trubel gut verkraftet und fleißig mit den „älteren“ Damen am Kindertisch geflirtet. Umfall-Unfälle gab es nicht, denn er hat mittlerweile gelernt, sich langsam wieder runter zu lassen, wenn er steht.

Am Samstagmorgen ist Sonnenschein auf dem Geburtstag einer Kindergartenfreundin eingeladen. Autofahren am Schabbes ist ja eigentlich nicht so meins. Leider findet sich keine Mama, mit der ich mir die Wege teilen könnte, und so fahre ich 2x die Strecke von uns zum Indoorspielplatz außerhalb Frankfurts und zurück. Essenstechnisch passt dieser Taxidienst zu Brudis Bedürfnissen. Schlaftechnisch gar nicht. Er schläft für jeweils 40 min im Auto und dann zuhause gar nicht mehr. Da LH und ich um unseren Mittagsschlaf gebracht werden, schnappen wir die Meute und gehen Ballspielen in den Park. Dort schläft Brudi 2 Stunden. Wie gemein!
Beim abendlichen Baden fällt mir auf, dass Brudi nicht mehr in der Wanne sitzen möchte. Er steht und lässt sich lieber duschen. Soll mir recht sein. 3 Duschkinder hat man schneller abgefrühstückt.

Am Sonntag schicke ich LH mit den Kindern morgens auf Party Nr. 3, um Party Nr. 4 für den nächsten Tag vorzubereiten. Sonnenschein wird 5 und wünscht sich eine Ballerina-Party. In Ruhe kann ich auf dem Dachboden meinen Deko-Fundus durchforsten und stoße dabei auf eine falsch abgestellte Tüte mit Brudi-Kleidung. In 68. Nun zu klein. Schade, Marmelade! Er wächst langsam in die 74 rein. Das Kuchenbacken geht mir wie immer leicht von der Hand. Die Mitgebsel-Tüten sind verpackt, Spiele vorbereitet, es ist schon minimal dekoriert und das Essen fast fertig gekocht, als die vier zurück sind. Es bleibt sogar noch Zeit für eine Tasse Tee und ein paar Kleinanzeigen-Inserate.
Auf einem Kinderflohmarkt in der Nachbarschaft erstehe nachmittags ich einige Sachen für Brudi. Danach sind wir noch im Park eine Runde hangeln und Seil springen, bevor Goldkind und ich abends für ihre anstehende Klassenfahrt den Koffer fertig packen. Sie hat ganz schön Reisefieber. Als das andere Kind mit Geburtstags-Lampenfieber schon längst schläft, ist sie immer noch wach und hilft mir beim Kuchen dekorieren und Tischdecken für den nächsten Tag. LH ist im Büro, um vorzuarbeiten, da er mich beim Kindergeburtstag am Nachmittag unterstützen wird. Mal wieder viel zu spät gehe ich ins Bett und überarbeite diesen Bericht daher auch erst am Montagabend.
So, das war „in Kürze“ unsere 38. Woche. ;)

LG Sara


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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Kommentare von Lesern:

Sandra24.05.2017 15:09

Liebe Sara, immer wieder der Wahnsinn, dein Wochenpensum...und Geburtstagsvorbereitungen zählen zu meinen absoluten Alpträumen! Von Geburtstagskuchenbacken ganz zu schweigen!
Alles Liebe und gute Besserung weiterhin für dich.

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