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Baby-Tagebücher von Bianca

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

30. Woche

Der erste Zahn lässt sich blicken!

Von der Suche nach den ersten Zähnchen, dem Wiedersehen mit Papa und meinem Geburtstag

Hallo Ihr Lieben,

diese Woche ging es hoch her und endlich gab es mal wieder ein paar aufregende Veränderungen. Während wir also am Montag mit dem Papa telefoniert haben, schob sich die kleine Prinzessin meinen Finger in den Mund und biss kräftig drauf. Natürlich hat sie das schon viel öfter getan, auch wenn ich persönlich immer ein wenig Panik schiebe, sie mit weiß Gott was anzustecken, aber diesmal war doch tatsächlich etwas anders. Ich konnte eine kleine scharfe Kante spüren. Zu Beginn habe ich gedacht, dass ich mir das nur einbilde, aber dann habe ich es ganz konkret gefühlt. Der erste Zahn bahnt sich an und ich bin total aufgeregt. Unsere Kleine war zwar ein wenig anhänglich, aber so richtig geschrien was das Zeug hält hat sie zum Glück nicht. Jetzt bin ich diese Woche am hibbeln und warten, wann er ganz in die Höhe sprießt und natürlich frage ich mich, ob wir die Schmerzen vom Durchbruch schon hinter uns haben, oder uns eben noch alles bevorsteht. So oder so, ich bin total begeistert, denn so wie sie unserem Essen hinterher greift, wird es Zeit, dass sie ihre eigenen Portionen kauen kann.

Die Beikost läuft noch ein wenig schleppend. Ich muss gestehen, dass es vermutlich auch ein wenig meine Schuld ist, dass ich da nicht konsequent hinterher bin. Es fällt mir einfach total schwer, feste Essenszeiten beizubehalten, wenn der Sohnemann nicht da ist und irgendwie hat mein Kopf eben noch nichts abgespeichert, dass es auch Essenszeiten für die kleine Maus geben muss. Aber beim gemeinsamen Abendessen gibt es seit Ende letzter Woche fleißig Milchbrei und diesen vernascht sie ohne weiteres. Wenn wir dann zu Bett gehen, gibt es noch einmal Milch und ich bin mir nicht sicher, ob es dann schon zu viel ist, oder ich die Stillmahlzeit einstellen muss, aber ich denke, so lange unsere Süße Hunger hat und noch die Nähe braucht bekommt sie diese auch. Allgemein habe ich diese Woche das Gefühl, dass es doch eher darauf hinausläuft, dass sie eher Nachts mehr gestillt wird und dafür am Tag nicht so viel. Mein Verstand sagt mir, dass ich das wieder ändern muss, vor allem aber auch mittags und nachmittags nun Beikost konsequent beibehalten sollte. Heute zumindest schreibe ich euch und während ich mir bitterlich wünsche sie würde Milch wollen, weil meine Brust mehr als voll läuft und zu schmerzen anfängt. Heute Morgen hatte sie mich beim Wickeln in die Brust getreten, es kann also auch sein, das es daran liegt, dass die Brust jetzt ein wenig von der normalen Aktivität abweicht.

Am Mittwoch Abend ist mein Mann endlich nach über vier Monaten und dreizehn Tagen in Deutschland gelandet und hat sich in häusliche Quarantäne in unserer alten Wohnung begeben. Ich habe also den Filius diese Woche darauf vorbereitet, dass wir zwar den Papa an meinem Geburtstag sehen würden, aber eben nicht kuscheln können und uns nur durch das Fenster unterhalten können, bzw. uns winken können. Ich hatte ein wenig Angst, dass es sonst den Großen überfordert und daher wurde die Tage immer wieder das gleiche wiederholt. Am Donnerstag war es dann endlich soweit und wir haben uns auf den Weg zu meinen Eltern gemacht, um endlich den Papa zu sehen, mit meinen Eltern meinen Geburtstag zu feiern und einen schönen Nachmittag zu verbringen. Unsere alte Wohnung ist direkt neben meinen Eltern und so ließ sich beides ideal verbinden. Doch bevor es soweit war, musste ich noch den Morgen überstehen. Obwohl ich also hätte total happy sein sollen, ist leider schon morgens einfach nur alles Grütze gewesen, neben einem kaputten Marmeladenglas, dass mir aus der Hand geflutscht ist, gab es nur Streit zwischen dem Großen und mir und obwohl er versprochen hatte, alles zu tun was er konnte, um lieb zu sein, ist ihm das nur sehr bedingt am Rande gelungen. Zum Glück war es bei meinen Eltern dann etwas besser. Der Papa war natürlich das Highlight, aber es war auch sehr schwer für die Beiden. Irgendwann ist mein Sohn dann reingekommen und mein Mann hat mir später erzählt, dass er meinte: "Papa, das ist so schwer, ich kann das nicht.“ Ich vertraue einfach darauf, dass wir die Quarantäne nach negativem Test eher abbrechen können und es dann langsam wieder so etwas wie ein Familienleben zu viert gibt. Der Termin für die Untersuchung beim Doktor ist zumindest für Montag schon vereinbart und angeblich kommen die Ergebnisse auch schon am Folgetag. Hoffentlich bekommen wir dann in diesen Zeiten überhaupt jemanden beim Gesundheitsamt an die Strippe, um alles offiziell zu machen. Mein Geburtstag war am Ende zwar ein wenig Kräfte aufreibend und ich war froh, als ich endlich im Bett lag, aber das Wiedersehen hat den Tag zu einem Highlight werden lassen (Natürlich durfte ich mich auch über ein paar schöne Geschenke freuen ;-) ).

Am Freitag war ich dann über die Pause vor dem Wochenende mehr als dankbar. Ich weiß nicht, ob es an mir liegt und mir langsam die Batterie ausgeht, oder ich einfach zu streng bin oder nur auf Krawall gebürstet, aber die Streitereien schleifen einfach an meinen Nerven und obwohl ich mich eigentlich erwachsen verhalten will, klappt es nicht immer und ich finde mich dabei wieder, die Handschuhe meines Sohnes durch die Gegend zu schmeißen und entnervt aufzugeben, nur weil er sie anziehen will, obwohl es nicht kalt ist. Rückblickend total lapidar und ich bin nicht stolz drauf, aber in dem Moment habe ich einfach überreagiert.
Am Samstag haben uns meine Eltern besucht und mir ein wenig geholfen das Haus in Schuss zu bringen, bevor der Papa nach Hause kommt. Es ist einfach viel einfacher, wenn man sich aufteilen kann und die Kinder nicht nur mir am Rockzipfel hängen.

Ich habe so ein wenig die Befürchtung, dass unsere Prinzessin am Tag zu viel schläft, denn in der Nacht ist sie ab ca. vier Uhr munter und erzählt was das Zeug hält. Ich war also innerlich schon darauf vorbereitet, mir am Sonntag eine Pause zu gönnen, denn wir wollten gleich morgens los und meine Eltern sowie den Papa besuchen. Leider wurde daraus nichts, denn der Filius fühlte sich nicht gut und klagte über Bauchweh und Unwohlsein. Er musste sich leider auch erbrechen und wir haben uns dann erst einmal entschlossen, zu Hause zu bleiben und abzuwarten. Zum Glück ging es ihm am Nachmittag wesentlich besser auch, wenn er für meinen Geschmack noch recht blass um die Nasenspitze war. Immerhin war der Hunger zurück und er wollte dann doch gerne noch einmal zu den Großeltern und dem Papa hallo sagen. Also sind wir am Nachmittag noch einmal für drei Stunden los und zum Glück ging auch alles ohne Probleme. Selbst das Wiedersehen war für unseren Sohn kein Ding. Er hat mit Papa durch die Scheibe gequasselt und sich dann verabschiedet, ohne groß zu mucken. Ich werde ihn aber am Montag sicherheitshalber doch noch einen Tag zu Hause lassen, denn es schadet vermutlich nicht, wenn seine Abwehrkräfte auf Vordermann sind.

Ich hoffe, ihr drückt uns alle die Daumen, dass nächste Woche nur positive Rückmeldungen (also der Test soll natürlich negativ sein) von den Behörden kommen. Ich werde euch dann berichten, wie das erste tatsächliche Zusammentreffen mit der Prinzessin nach über vier Monaten gewesen ist.

Passt auf euch auf und bleibt gesund!

Eure
Bianca



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Kommentare von Lesern:

Bianca17.11.2020 10:41

Liebe Laura,

vielen Dank für deine lieben Worte. Das macht gleich vieles leichter!

Wir haben uns damals ganz klar dafür entschieden, das unsere Kinder mehrsprachig aufwachsen sollen. Im täglichen Leben sprechen die Erwachsenen die Kinder in nur einer Sprache an. Ich spreche mit ihnen deutsch, mein Mann persisch, Familie meines Mannes englisch, meine Eltern deutsch. Mein Mann und ich sprechen untereinander die meiste Zeit englisch.

Mein Sohn hat zu Beginn, dem Papa alles auf deutsch geantwortet und mittlerweile spricht er eine Mischung aus deutsch und englisch mit ihm, falls er das Wort noch nicht kennt. Persisch spricht er am wenigsten, aber er versteht was der Papa ihm sagt und macht es auch entsprechend.
Ich muss sagen ich bin sehr beeindruckt, wie unser Sohn das geregelt bekommt und ich vermute, der Grund das er ihm nicht in persisch antwortet ist, dass ich halt englisch mit dem Papa spreche und das versucht er dann auch. Es hilft aber unheimlich mit der Kommunikation mit der Familie in der UK, denn dadurch fällt es ihm auch einfacher den Kontakt zu halten.

Da wir zu Hause kaum normales Fernsehprogramm schauen, laufen die Serien und Filme in der Regel auf englisch und das hilft super beim Verständnis und Vokabelaufbau.

Wie sieht es denn bei euch zu Hause aus? Habt ihr einen festen Plan?

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Laura aus UK17.11.2020 10:01

Liebe Bianca
Ich lese dein Tagebuch mit großem Interesse und bin beeindruckt wie du deinen Alltag mit zwei kleinen Kindern meisterst, gerade wenn der Papa nicht da ist.
Ich danke dir dass du auch die Reibungspunkte mit dem älteren Kind nicht auslässt und ich finde mich in vielen Situationen, die du schilderst wieder.

Ich lebe selbst mit Kleinkind und Baby in Großbritannien und würde dich gerne konkret fragen, wie bei euch sprachlich der Alltag aussieht. Wachsen deine Kinder mit Deutsch und Englisch auf oder spricht dein Mann Deutsch mit Ihnen? Wie verständigt sich dein Sohn mit deinen Schwiegereltern?

Herzlichen Gruß
Laura

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In diesem Beitrag geht's um:

Geburtstag, Quarantäne, erster Zahn