76, 50 und 27
76:
Meine Oma väterlicherseits hatte am 1.9. ihren 76. Geburtstag. Oder 77. Schande über mein Haupt, ich weiß nie genau, ob sie 44 oder 45 geboren ist und ich vergesse immer, da genauer nachzufragen. Meine Oma ist eine bescheidene Frau. Geburtstag wird bei ihr nicht wirklich gefeiert. Wenn jemand vorbeikommt um zu gratullieren, ist aber auf jeden Fall reichlich Kuchen und andere Leckereien vorhanden. So war es auch dieses Jahr und wir 3 Enkel- und zwei Urenkelkinder verbrachten einen schönen Tag bei Majas Uroma. Majas Cousin ist zarte 4 Jahre alt und als Einzelkind von Maja besonders angetan. Nachdem der kleine Antoni einmal jedes Spielzeug von Maja inspiziert und an dem ein oder anderen geleckt hat, hatten wir drei viel Spaß dabei, uns gegenseitig durch die Wohnung zu jagen. Das kleine Röschen quietschte glückselig und war von Antoni extrem beeindruckt. Kinder faszinieren sie besonders und so hing mein Baby den ganzen Tag an ihrem Cousin. Wir quatschten, machten zusammen Mittagsschlaf/hielten Mittagsruhe und schlugen uns die Bäuche voll. Maja wurde ausgiebig bewundert und prahlte mit ihren tollen Fähigkeiten wie das freihändige Stehen. Wir hörten viele "Oh"-s und "Ah"-s. Ein schöner Tag.
50:
Am 5.9. hatten meine Großeltern mütterlicherseits ihren 50. Hochzeitstag. In der Kirche gab es um 10:30 h die heilige Messe in ihrer Intention. Tradition ist es, dass für das Ehepaar und deren Anhang gebetet wird. Zum ersten Mal wurde auch Maja erwähnt als bisher einzige Urenkelin. Mein Opa war unheimlich stolz und hat den Organisten im Vornhinein gebeten, für Maja extra eine Melodie zu spielen. Ich war unglaublich gerührt, vor allem, da mein Opa sonst nicht zu den sentimentalen oder gefühlsbetonten Menschen gehört. Umso glücklicher machten mich diese Gesten und umso glücklicher war ich als ich hörte, wie er mit seiner Urenkelin prahlte. Leider konnte diese an der Messe nicht teilnehmen, da sie im Auto kurz davor einschlief und ich sie nicht wecken wollte. Mein Mann blieb also mit Maja auf dem Parkplatz, während ich mit meiner "Ur"-Familie an der Messe teilnahm. Danach ging es für uns zur Feier des Tages in ein Restaurant. Maja war wie zu erwarten extrem aktiv, krabbelte im Restaurant umher, spielte, brabbelte und war rundum zufrieden. Wieder hatte sie nur Augen für ihre Cousine und suchte ständig Kontakt und die Nähe zu ihr. Die Erwachsenen interessierten sie nur wenig. Nach dem Essen gingen wir eine Runde spazieren, durch den Wald und an den Weihern entlang, Maja mit dabei in der Trage. Anschließend gab es noch Torte und Kaffee und Tee bei meinen Großeltern in der Wohnung. Maja wurde sichtlich müde aber ich wollte keinen Augenblick verpassen, also hievte ich eine Matratze ins enge Wohnzimmer neben das Bettsofa. Und so lagen wir da, unterhielten uns leise und hielten Siesta - meine Großeltern, meine Tante, ihre zwei Töchter, mein Mann, Maja und ich. Diesen kostbaren, süßen Moment möchte ich nie vergessen.
27:
Am 6.9. wurde ich 27 Jahre alt. 27, das ist ein Alter, welches ich früher für extrem hoch hielt. Ich erinnere mich, als meine Mama 27 wurde - da war ich, hm, 8 Jahre alt. Ich war entsetzt. 27 - ab jetzt sollte es nur noch bergab gehen. Ich erwartete jeden Tag Falten und graue Haare an meiner Mama zu entdecken. Und von da an ist es bekanntlich ein schneller Weg ins Grab. Haha. Jetzt mit 27 kann ich getrost aufatmen - ich fühle mich lebendig, wie noch nie. Morgens bereitete mir mein lieber Ehemann Pfannkuchen mit Erdbeermarmelade zu, danach badete ich lange im Kerzenschein (mitten am Tag! Luxus!). Wir verbrachten den ganzen Nachmittag zuhause und hielten zusammen mit Maja ein Nickerchen. Danach fuhren wir in die Stadt und aßen Burger im Auto, während Rosi herumturnte und das Auto von allen Seiten inspizierte. Und abends? Maja schlief um 21 Uhr, mein Mann zündete ein Teelicht auf der winzigen Torte an, die ich von meinen Großeltern zum Geburtstag bekam und sang happy birthday. Wir aßen die Torte direkt von der Platte und um 21:30 wollte Maja wieder zurück in den Schlaf gewogen werden. Da fiel ich um 22 Uhr zusammen mit meinem Baby in einen tiefen Dornröschenschlaf. Wir hatten andere Pläne aber, seufz, das Alter holte mich ein ;).
So auch jetzt - es ist 24 Uhr und ich bin fix und fertig. Lebendig fühle ich mich, ja, aber müde wie sau. Bis nächste Woche ihr Lieben! Hoffentlich dann mal ausgeruht und ausgeschlafen. Hoffen darf man ja noch.
Laura