Ich hätte ja nie gedacht, dass es, wenn ein neuer Erdenbürger das Licht der Welt erblickt, so viele Dinge zu erledigen gibt (Standesamt, Jugendamt etc.)!
Nicht, dass ich das Alles schon hinter mich gebracht habe, nein, ich habe erfahren, was ich noch Alles tun muss, als ich im Krankenhaus war, um dort mit einer Hebamme ein so genanntes Geburtsplanungsgespräch zu führen. Die Hebamme war sehr nett und der Arzt, der dann kam, auch. Ich bin mir sicher, dass ich in sehr guten Händen sein werde! Nur war ich fast drei Stunden dort, denn es gab so viele Geburten an dem Tag. Aber so konnte ich in aller Ruhe das Informationsmaterial durchforsten.
Mit mir und meinem Freund sind die Formalitäten etwas komplizierter, da wir ja beide noch verheiratet sind (wir möchten gerne, dass Helena seinen Nachnamen bekommt). Da steht also nächste Woche ein ausführliches Gespräch beim Standesamt bzw. Jugendamt an (schon wieder Behördengänge…)!
Sonst geht es mir gut. Die eisige Kälte macht mir komischerweise nicht soviel aus und kalte Füße, wie sonst zu dieser Jahreszeit, habe ich auch nicht. Wieder mal etwas sehr Praktisches am Schwangersein! Ans Schlafen darf ich nicht so denken, aber mein Körper gewöhnt sich langsam an den nächtlichen zwei-Stunden-Rhythmus. Mehr oder weniger kleine Dinge wie Kochen und Staubsaugen werde ich bald nicht mehr machen können, es strengt doch alles sehr an, vor allem das Sich-Bücken, der Bauch ist halt im Weg… Die täglichen Spaziergänge können wir auch nicht mehr regelmäßig machen und wenn, dann haben sie sich auf eine halbe Stunde oder eine Stunde verkürzt. Wir können es beide kaum mehr erwarten, zu dritt durch die Stadt zu gehen!
Beim Geburtsvorbereitungskurs haben wir die verschiedenen Phasen der Geburt besprochen und wie man am besten mit den Schmerzen klarkommt. Da habe ich dann doch etwas Angst bekommen, die Geburt wird nicht leicht werden. Wir haben zur Erinnerung auch Kopien mit den Übungen bekommen – zum Glück, denn wenn es dann soweit ist, hat man vielleicht die ein oder andere nützliche Übung vergessen. Der Arzt und die Hebamme im Krankenhaus haben übrigens beide einstimmig gemeint, dass ich mit diesem Kurs bestens vorbereitet bin!
Eigentlich habe ich ein gutes Gefühl, ich glaube, ich muss mich einfach darauf verlassen, auch während der Geburt. Früher hat man zum Beispiel den Frauen verboten, zwischen den Wehen umherzulaufen, dabei ist es doch gut, sich zu bewegen! Die Hebammen haben teilweise die Frauen angeschrien: „Sie wollen doch kein behindertes Kind haben! Bleiben sie um Gottes Willen liegen!“ So etwas von mittelalterlich! Und das war noch gar nicht allzu lange her!
Unsere Wohnung wird immer mehr ein Schmuckstückchen! Der tolle Schrank ist an Ort und Stelle und nach Putzen und Polieren sieht er richtig wertvoll und toll aus! Er stand im Keller einer Villa und als ich ihn das erste Mal gesehen habe, da habe ich nur an die Größe gedacht und dass er aus Massivholz ist, und praktisch, natürlich. Dass er so gut aussehen würde, hätte ich nicht erwartet. Mein Freund hat mir einfach vertraut, er hat den Schrank zum ersten Mal gesehen, als er aufgebaut in der Wohnung stand. Jetzt haben die Babysachen, die wir aus Amerika bekommen haben, Platz darin!
Mein Freund massiert mich wirklich jeden Abend, ist das nicht herrlich? Dazu mache ich mir immer eine bestimmte CD mit Naturgeräuschen an, das entspannt!
Nächste Woche werde ich wieder mehr Harfe üben, wenn es der Rücken zulässt. Das will ich tun, solange es geht, das Baby soll doch noch die Harfenmusik live mitbekommen! Und: Ein Projekt, an dem ich mit meinem Freund gearbeitet habe, ist seit gestern Abend fertig und es fehlt nur noch die Musik! Es wird ein Kinder-Hörbuch…
Alles Gute und bis nächste Woche!
Eure Simonetta
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