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Baby-Tagebücher von Marisa

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

7. Woche

Keine Angst vorm Geburtshaus

Außerklinische Geburt ist auch eine Option

Früher war ich der Meinung, je schneller so eine Geburt vorüber sei, umso besser. Am besten wollte ich so wenig wie möglich damit zu tun haben. PDA? Auf jeden Fall! Ich stellte es mir gruselig vor. Martialisch, schrecklich, gefährlich, unvorstellbar.

Heute weiß ich, es liegt an dem Bild, das vermittelt wird. Frauen in Filmen schreien, als ginge es um ihr Leben. Fremde auf Partys erzählen nach dem dritten Drink von üblen Erfahrungen der Nachbarin eines Freundes. Die Geschichten sind wild, voller Blut und Verzweiflung. Hart am Limit. Es erscheint stets, als verlöre man bei einer Geburt seine Würde und sein Leben.

Exakt ein Jahr vor der Geburt meiner Tochter stirbt mein Vater. Zu Krankenhäusern, Ärzten und Schulmedizin halte ich seither respektvollen Abstand. Zu wach sind die Erinnerungen, zu schmerzhaft der Verlust.

Wenige Monate vor der Geburt unserer Tochter Smilla will ich mich damals noch immer nicht entscheiden. Denn irgendwie kann ich das nicht. Wir stehen auf der Warteliste des Geburtshauses Hamburg, doch die ist lang. In der Stadt gibt es viele Optionen, aber nichts davon klingt verlockend. Wenige Wochen vor dem errechneten Termin rücken wir nach. Ich freue mich, denn so muss ich in keine Klinik. Aber das Thema Geburt finde ich noch immer blöd.

Inzwischen ist auch unser Sohn Jeppe im Geburtshaus Hamburg zur Welt gekommen (Foto: in der Geburtswanne). Unsere Hebammen haben immer wieder betont, dass sich die Geburtserfahrung des Kindes auch auf die Entwicklung in den ersten Wochen und Monaten auswirkt. Je entspannter und geborgener dieser Prozess abläuft, umso ruhiger und stressfreier wird es im Nachhinein. Wir können das absolut bestätigen.

Ich kann zu beiden Geburten nichts Negatives sagen. Beide Male waren wir etwas mehr als eine Stunde dort, dann kam das Baby. Nichts daran war schrecklich, unzumutbar schmerzhaft oder gefährlich. Hätte es Probleme gegeben, liegt eine gute Klinik in unmittelbarer Nähe.

In der Elternzeit habe ich erst verstanden, wie unterschiedlich Geburten sein können; und die meisten Stories waren nicht besonders erfreulich. Alle Klischees wurden bestätigt. Zu wenige Hebammen, überarbeitetes Personal und vor allem jede Menge Interventionen unter der Geburt. Manche der anderen Mütter sind nachhaltig traumatisiert. Das muss natürlich alles nicht passieren und trifft nicht auf jede Geburt zu, aber in Deutschland wird eben Geburtsmedizin praktiziert und damit eine Menge Geld verdient.

Die Sicherheit des medizinischen Kontextes wiegt meiner Meinung nach nicht auf, dass sich eine Hebamme um mehrere Geburten gleichzeitig kümmern muss. Wenn es zu lange dauert, wird nachgeholfen und ein Prozess in Gang gesetzt, der sich häufig nicht aufhalten lässt. Es entsteht immer mehr Stress und der Körper der Frau regiert irgendwann in der Art darauf, dass er die Geburt stoppt. Dann müssen künstlich neue Wehen erzeugt werden. Werden die Herztöne des Babys schlechter, bleibt oftmals nur noch der Kaiserschnitt.

Auch in anderen Situationen kann eine Geburt sehr lange dauern und das Baby wird irgendwann nicht mehr optimal versorgt. Der Ort und die Geburtshelfer spielen aber eine elementare Rolle für Stimmung und Wohlbefinden und somit für Entspannung, Selbstvertrauen und eine hoffentlich gute Geburt.

Ich finde außerklinische Geburten gut. In anderen Ländern ist das Gang und Gäbe. In den Niederlanden finden die meisten Geburten ohne einen Mediziner statt, ebenso in nordeuropäischen Ländern wie beispielsweise Schweden. Ein vergleichender Blick lohnt sich um festzustellen, dass auch dort alles sicher und verantwortungsvoll geschieht.

Link: www.geburtshaus-hamburg.de

PRO GEBURTSHAUS:
• 1:1-Betreuung während der Geburt durch erfahrene Hebammen
• viele Termine im Vorfeld, um Location und Team gut kennenzulernen
• private und gemütliche Atmosphäre
• kein zeitlicher Druck
• Verschiedene Geburtsarten nonstop verfügbar: Hocker, Badewanne & Co.
• Massagen, Akupunktur und homöopathischen Mittel als Unterstützung
• Verlegung auf Wunsch oder bei Komplikationen ins nächstgelegene Klinikum
• Unterstützung beim ersten Stillen
• ambulante Geburt und ein kuscheliger Start ins Wochenbett

Demnächst geht es bei mir u. a. um:
• Wasserliebe: Badewanne, Dusche, Schwimmbad, Badesee…
• Mobilität

Schau auch vorbei auf Instragram → @louwenfunke. Hier gibt’s und Content zur geburtsvorbereitenden Louwen-Ernährung und zu gesunder Ernährung in der Stillzeit!

Tagebuch Marisa



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In diesem Beitrag geht's um:

Geburtshaus, Hebamme, Geburt, außerklinisch, natürlich, Klinik, Krankenhaus