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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Jana

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

12. Schwangerschaftswoche

Verfrühte Diskussionen um die Geburt

Eine ruhige Woche liegt hinter mir. Und doch gibt es was zu berichten...

Hallo Tagebuchleser/Innen,

Und wieder eine kurze Woche. Das sollte man zur Gewohnheit werden lassen. 4 Tage arbeiten, 3 Tage frei. Auch wenn ich derzeit noch nicht wieder arbeite, so sind diese kurzen Arbeitswochen trotzdem für mich schön, weil ich dann viel mehr Zeit mit Helena und meinem Mann habe.

Ab kommender Woche werde ich das erste Mal seit über einem halben Jahr wieder arbeiten gehen. Kurz vor Ostern war ich schon einmal zu einer Teambesprechung für einen Nachmittag bei meinen Kollegen. Ein wenig Überwindung hat es mich gekostet, aber ich wurde ganz lieb empfangen. Meine Psychologin hat mich zwar gefragt, ob ich überhaupt bis zum nächsten Mutterschutz wieder arbeiten gehen will. Allerdings denke und hoffe ich, dass mich die Arbeit ablenken wird. Zudem geht es mir inzwischen zumindest körperlich ganz gut. Und es sind ja gerade mal 5 Monate bis zum Mutterschutz. In diese Zeit fallen auch noch 2 ½ Wochen Urlaub und 3 Wochen Kur… Mein Arbeitgeber hat also nicht wirklich viel von mir ;-)

Über arbeiten und nicht arbeiten aber auch über die Art und den Zeitpunkt der Geburt unseres Knöpfchens sind bereits einige Diskussionen entbrannt. Eigentlich wollte ich mich mit dem Thema Geburt noch gar nicht beschäftigen. Es ist noch ne ganze Weile bis dahin und momentan geht es für mich in erster Linie darum die ersten 12 SSW gut zu „überstehen“. Das hätte ich mit Ablauf dieser Woche schon geschafft. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Die nächste Etappe ist der große Organultraschall in der 20. SSW. Dann die 26. SSW, da ab dann das Baby bei einer evtl. Frühgeburt gute Überlebenschancen hätte. Doch während ich gedanklich noch beim „Schwanger sein“ bin, gibt es bereits jetzt über die Geburt im Herbst schon die eine oder andere Ansage. Meine Ärztin ist der Meinung, dass man nach der 37. SSW mal „antesten“ könnte, ob mit einer sanften Einleitung die Wehen ausgelöst werden können. Die Hebamme im Krankenhaus „favorisierte“ einen Kaiserschnitt mit vollendeter 37. SSW. Ein Kaiserschnitt kommt für mich aber nur bei einer medizinischen Notwendigkeit in Frage. Ich denke, wenn ich im Krankenhaus gut überwacht werde, werde ich die 3. Geburt auch wieder spontan hinkriegen. Meine „Haus-und-Hof-Hebamme“ und meine Psychologin sind absolut gegen eine vorzeitige Geburt/Einleitung. Prinzipiell bin ich ja auch dafür, der Natur seinen Lauf zu lassen. Ich denke nur, dass ich gegen Ende der Schwangerschaft nicht mehr die Nerven haben werde, auf den Startschuss durch das Baby zu warten. Sollte dann wieder irgendwas passieren, würde ich mir das nicht verzeihen. Ihr könnt euch vorstellen, dass dieses Hin- und Her mich echt verunsichert.

Um mich seelisch einigermaßen zu festigen, habe in dieser Woche einen Termin in Erlangen zur psychotherapeutischen Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung. Meine Psychologin ist auf diesem Gebiet leider nicht spezialisiert und hat mich deswegen an eine Kollegin verwiesen. Bei dieser habe ich vergangene Woche glücklicherweise kurzfristig und noch vor meiner Wiedereingliederung ein Termin bekommen. Parallel zu meiner eigentlichen Psychotherapie soll über eine sogenannte Mutter-Kind-Bindungsanalyse über eine intensive Kontaktaufnahme mit dem Baby schon während der Schwangerschaft Ängste und Distanz zwischen mir und Knöpfchen ab- und eine tiefere Bindung aufgebaut werden. Das Baby soll außerdem besser auf die Geburt „vorbereitet“ werden. Meine Psychologin schwört auf diese Behandlungsmethode und hat schon mehrere Frauen mit positiven Erfahrungen betreut. Ich bin zwar noch etwas skeptisch, habe aber mittlerweile viel Gutes und Interessantes dazu im Netz gefunden, so dass ich auch irgendwie neugierig bin. Außerdem bin ich für jede Art der psychischen Unterstützung dankbar. Meine Hebamme hat die Hoffnung, dass ich über eine gute psychische Vorbereitung eventuell den Mut finde, die Schwangerschaft bis zum Geburtstermin oder zum Startschuss durch Knöpfchen „durchzuziehen“. Hat von euch schon jemand Erfahrung mit der Methode gemacht? Ich bin für jeden Bericht dankbar.

Apropos „meine Hebamme“. Mit der Hebamme die mich bei Helena und Victoria betreut hat, habe ich bereits Kontakt aufgenommen. Wir haben geschlagene 45 min telefoniert. Einen Einblick welch wichtige Rolle sie bei der Geburt von Victoria und in der Zeit danach hatte, habe ich euch ja schon mit meinem Rückblick gegeben. Sie ist bei uns im Ort sehr beliebt und folglich für Geburtsvorbereitungskurse zu meinem Entbindungstermin schon ausgebucht. Einen Geburtsvorbereitungskurs werde ich diesmal aber sowieso nicht machen. Der letzte Kurs liegt gerade mal ein Jahr zurück. Meine Hebamme und ich haben uns auf „inoffizielle“ Treffen geeinigt. Hier werde ich mit ihr gegen Ende der Schwangerschaft die wichtigsten Fragen zur Geburt und die ersten Tage mit Baby klären aber mit Sicherheit auch über evtl. Komplikationen reden. Außerdem werde ich wieder zur vorgeburtlichen Akupunktur zu ihr gehen. Was für mich viel schlimmer als der bereits ausgebuchte Vorbereitungskurs ist, ist, dass meine Hebamme Ende Oktober/Anfang November ihren Jahresurlaub machen und voraussichtlich nicht da sein wird, wenn Knöpfchen geboren wird. Sie hat mich aber schon jetzt eindringlich vor der vorzeitigen Einleitung gewarnt. Nicht weil sie im Urlaub sein wird, sondern weil sie bisher keine guten Erfahrungen mit Einleitungen bzw. geplanten Kaiserschnitten vor dem errechneten ET hat. Sie hat die Hoffnung, dass ich durch die Psychologen bis zur Geburt soweit stabilisiert bin, dass das Baby den Geburtstermin selbst bestimmen kann. Außerdem glaubt sie, dass sich Knöpfchen aufgrund der kurzen Schwangerschaftsfolge selbst zeitiger als errechnet auf den Weg machen wird. Meine Hebamme hat uns übrigens geraten Helena vorerst nichts von der Schwangerschaft zu erzählen um sie nicht zu verunsichern. Die Schwangerschaft vor Helena erst einmal geheim zu halten, wird allerdings schwierig werden. Heute Morgen meinte sie doch zu mir:“ Mama, warum hast du wieder einen Bauch.“ Nett oder? Mein Mann hatte sich ja auch schon vor einiger Zeit ähnlich geäußert. Ich wusste gar nicht, dass man den Bauch schon wieder so sieht. Meine Hosen passen mir jedenfalls derzeit noch. Eine Freundin, die ich Ende letzter Woche von der neuen Schwangerschaft erzählt habe, meinte gestern zu mir, sie dachte ich hätte ordentlich zu Ostern geschlemmt…

Nachdem nun die 12 SSW bald rum sind, soll es laut einschlägiger Literatur und allgemeiner Meinung angeblich „ruhiger“ werden. Obwohl - wie ich schon in der Überschrift angedeutet habe, war die vergangene Woche ja schon eher ruhig. Ich kann euch auch gar nichts Neues mehr erzählen und mein Bericht fällt in dieser Woche vergleichsweise kurz aus. Mein letzter Eintrag ist dafür aber auch ein weniger länger als gewollt geworden…

Nächste Woche werde ich euch dann von meinem Termin in Erlangen berichten. Außerdem steht am kommenden Montag der Ultraschall zur Nackenfalteneinschätzung an. Ich werde bei diesem Termin auch meinen neuen Mutterpass bekommen. Den Termin habe ich extra auf den späten Nachmittag legen lassen. Ich habe die Hoffnung, dass mein Mann es bis dahin rechtzeitig von der Arbeit nach Haus schafft und mitkommen kann. Nach dem letzten aufwühlenden Ultraschalltermin wäre es jedenfalls schön, ihn als moralische Unterstützung an meiner Seite zu haben.

Liebe Grüße und bis zur kommenden Woche!

Eure Jana



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Kommentare von Lesern:

Claudia, Berlin30.04.2014 10:14

Ich kann die Ansicht deiner Hebamme verstehen, Helena zunächst nichts von deiner Schwangerschaft zu erzählen. Ich würde nur empfehlen nicht zuuu lange zu warten, damit euch nicht jemand anderes zuvor kommt, sondern ihr selbst Helena die freudige Nachricht übermitteln könnt.

Ich lese deine Berichte übrigens sehr gern und finde es ganz toll und mutig dass du hier so offen schreibst.

Alles Gute für dich und deine Familie!!
Claudia

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Steffi, Köln30.04.2014 09:21

Hallo, ich kenne Haptonomie und dies klingt für mich ähnlich. Gucke doch mal auf haptokind.de oder haptonomie.org # Ich bin auf Deinem Bericht von der psychotherapeutischen Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung gespannt, ob sich das vergleichen lässt.

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In diesem Beitrag geht's um:

Geburtsdiskussionen, Kontakt zur Hebamme, Mutter-Kind-Bindungsanalyse