Über das Wetter und Wehen- die Geburt aus Sicht eines Vaters.
Hallo ihr Lieben,
Da ist sie nun, unsere kleine Dame und wie schnell alles ging!
Maik:
Es ist der 09.04.2022. Marcella und ich sind auf dem weg ins Krankenhaus nach Herzberg, aber noch wegen unspannenden Untersuchungen, denn es ist Samstag, da wir wieder über dem ET sind und bei ihr leichte Wehen zu merken seit einigen Tagen, müssen wir seit fast einer Woche im Abstand von zwei Tagen zur Kontrolle.
Der kleine Mann bei der Oma und auf fast alles vorbereitet führen wir also schon um 7 Uhr los in das etwas entferntere Krankenhaus. Das war ein Wunsch meiner Frau, dieses Mal sollte es dieses Krankenhaus werden um ein paar andere Erfahrungen machen zu können. Der Wunsch: mehr Autonomie mit dem Säugling, bessere Stillbegleitung und kein Dammschnitt. Und soviel vorweg, dafür hat sich die Wahl des Krankenhauses gelohnt, ich hätte sogar dort bleiben können.
Aber zurück zum Bericht, im Krankenhaus angekommen ging es direkt auf die Geburtenstation zum CTG schreiben, Also erstmal warten...
Das CTG sah gut aus, leichte Wehen waren zu sehen aber sonst nichts spektakuläres. Die Hebamme machte die Untersuchung des Muttermundes der da schon bei ca. 2-3cm war.
Die Ärztin kam und es wurde die Fruchtwassermenge und die Plazenta bezüglich Kalkablagerungen kontrolliert.
Da fragte uns die Ärztin nach einer Einleitung. Wir kannten das schon von unserem ersten Kind. Wenn wir schonmal hier sind und der baldige große Bruder gut versorgt sei, können wir auch jetzt schon Einleiten sagte die Ärztin. Wir waren sehr glücklich und konnten es kaum erwarten, wussten aber auch das es noch gut und gerne trotz Einleitung dauern kann...bei unserem ersten fast zwei Tage. Aber mit den andauernden Beschwerden und Wehen war Marcella glücklich über den Beginn der Geburt.
Es war mittlerweile früher Mittag und die Sonne schien überraschenderweise. Die erste Gabe wurde gegeben, komischer Ausdruck aber dass gab dem ganzen einen gewissen Touch. Fand ich gut. Danach ging es ins Zimmer. Wir aßen zu Mittag und legten und nochmal hin und schliefen eine Stunde bis es um 13 Uhr zur nächsten Gabe und CTG Kontrolle gehen sollte.
Draußen zog es sich langsam zu aber wir entscheiden uns noch einmal raus zu gehen jetzt wo die doppelte Dosis drin war. Bewegung ist immerhin gut, vorallem da Marcella noch fit war...
Draußen spazieren wir auf dem kleinen Krankenhausgelände umher und kamen knapp vor einem Hagelsturm wieder rein. Innerhalb von Minuten war es draußen weiß... Verrücktes Wetter.
Bei Marcella kamen die Wehen langsam immer heftiger. Die nächste Gabe und CTG-Kontrolle stand für 17:15h an aber das schafften wir garnicht.
Um 16:30h wollte meine Frau in den Kreißsaal, wohl wissend das es langsam ernst wird. Alle Sachen unter den Arm gepackt und auf geht's. Ich war in dem Moment ziemlich zuversichtlich das es schnell gehen wird, dass sagten mir meine Gefühle.
Also war es 16:30h die Wehen wurden schlimmer und schlimmer im 5 Minuten tackt und die Hebamme lotste uns gleich in den Kreißsaal. Nun hieß es abwarten und meiner Frau zu Seite stehen.
Ernüchterung kam auf als die Hebamme gegen 17.20h sagte der Muttermund sei erst bei 5-6cm. Nach meiner Erfahrung der ersten Geburt in sachen beschweren und schreien meiner Frau hätten es locken 8-9cm sein müssen. Ich hoffte in dem Moment dass es schnell gehen würde da meine Frau schon sehr an ihren Grenzen zu sein schien.
Um 18:00h konnte ich sagen "jetzt sind wir richtig dabei". Wehe um Wehe weiter vorwärts. Mit der ersten Presswehe sagte Marcella mir dass ich nach der Hebamme läuten soll, als diese kam sagte Marcella bereits sie will nicht mehr... Ein gutes Zeichen sagte die Hebamme. Uns war da allen klar das es nicht mehr lange dauern würde. Marcella am kämpfen, ich an ihrer Seite.
Und so kam es dass um 18:41 unsere Tochter das Licht der Welt erblickte. Eine unglaublich schnelle Geburt. Ein wenig zu schnell für die kleine Dame. Zwischenzeitig hing sie ein wenig fest und brauchte Hilfe, aber da war sie nun. Unser Tochter.
Überglücklich und erleichtert das alles funktioniert hat durften wir uns in den Armen halten und kennen lernen. Die Ärztin kümmerte sich nur schnell um mögliche Verletzungen, die Nachgeburt und vor allem die Nabelschnurblutentnahme. Danach hatten wir mehr als eine Stunde in der wir einfach ankommen durften und die kleine Dame das erste mal bei der Mama trinken durfte.
Erst dann kam die Hebamme wieder und machte mit mir gemeinsam die U1, Maße und Gesundheitszustand kontrollieren.
Meine Frau hatte es wieder hinbekommen ich bin unglaublich stolz und glücklich. Das hat sie klasse gemeistert. Und das ohne Schmerzmittel oder PDA. Eine Traum Geburt. Vieleicht ein wenig schnell aber wunderschön. Jedenfalls hinterher soweit ich als Mann es sagen kann.
Die zwei Damen der Familie waren dann nur kurze zwei Tage im Krankenhaus, dort hätte ich bleiben dürfen, jedoch bin ich für die Nächte wieder zum kleinen Mann um ihm Normalität und Routine zu vermitteln.
Nach dem Krankenhausaufenthalt sind wir dann als vierköpfige Familie gemeinsam Zuhause angekommen und haben die erste Woche zusammen zwischen dem Bett, dem Sofa, gemeinsamen Mahlzeiten, viel Schlaf, lieben Hebammen besuchen und als Highlight für den kleinen Mann und mich - Zeit draußen bei bestem Wetter verbracht. Mitlerweile kommen auch die kleine Dame im Tuch und Marcella schon ab und an mit raus, was wir alle genießen.
Soviel dazu, nächste Woche schreibt Marcella dann sicher noch ihren Nachtrag zur Geburt, aber heute schläft sie mir der kleinen Dame auf der Brust, wie die meiste Zeit und ich versuche den Haushalt am Laufen zu halten, was mir dank vorbereiteten Mahlzeiten glaube ich ganz gut gelingt.
Liebe Grüße und frohe Ostertage,
Marcella & Maik
P.S.: Ostern ist bei uns dieses Jahr klein ausgefallen, normalerweise währen wir nämlich mit der Familie am Campingplatz, aber mit so einem Frischling genießen wir dieses Jahr das warme traute Heim mit fließend Wasser und Heizung.
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