Der Tag der Geburt….Wehen, Emotionen und ganz viel Liebe….
Hallo ihr Lieben,
Da bin ich wieder. Als wir uns das letzte Mal gehört haben, hatte ich gerade mit der Geburteinleitung im Krankenhaus begonnen und noch keine Vorstellung davon, was mich an diesem Tag noch erwarten würde …
Die nette Hebamme bat mich, etwa drei Stunden nach der ersten Gabe Angusta p.o. zur CTG-Kontrolle und der nächsten Gabe wieder zu ihr zu kommen - also begab ich mich zurück auf mein Zimmer und schrieb Marius, wie es mir in der Zwischenzeit ergangen war und wie es weitergehen sollte. Noch verspürte ich nur gelegentlich ein leichtes Ziehen und war gespannt, wie es nach der nächsten Gabe sein würde. Ich hatte ja keine Ahnung :)…
Pünktlich kam ich im Kreißsaal an, wurde an das CTG angeschlossen und erhielt die nächste Angusta p.o. Gabe - bereits kurze Zeit später bemerkte ich schon eine Veränderung - ein Ziehen, Drücken, ja man könnte sagen, ein seltsames Gefühl im Bauch …ob das schon Wehen waren?!
Die Herztöne von unserem Krümel waren weiterhin tadellos, sodass die nächste CTG-Kontrolle und die vaginale Untersuchung zur Kontrolle des Fortschrittes am Muttermund auf 16:30 vereinbart wurde. Vorher ging es noch zum Sono bei der Stationsärztin - ein Erlebnis, dass mich im Nachhinein immer noch schmunzeln lässt …
Erstmal alles wie immer, hinlegen auf der Liege, Gel auf den Bauch und ein schönes Gespräch mit der Ärztin …dann stutze sie und fragte, ob ich die Hose noch etwas weiter nach unten ziehen könne, der Kopf sei schon recht tief im Becken …ihr könnt euch meine Überraschung vorstellen, dass sich der Krümel schon nach 2 Gaben so gut auf den Weg machen würde … :)
Auch bei der Hebamme gab es positive Neuigkeiten - Muttermund bei 4 Fidu (also 4 von 10 cm erreicht), es ging nochmal reichlich Fruchtwasser ab und der Druck im Bauchraum nahm zu …gut, dass meine tolle Hebamme so gut mit uns das Veratmen von Wehen geübt hatte - das half mir auf dem Weg zurück zur Station sehr.
Auf meinem Zimmer angekommen war an Sitzen oder Liegen nicht mehr zu denken, jetzt war ich mir sicher …Wehen sind ein Phänomen und schon in der Anfangsphase nicht zu verachten. Meine erste Handlung?! Marius anrufen und ihn zum Krankenhaus bestellen - wer weiß, wie lange es nun noch dauern würde?!
Die nette Hebamme im Kreissaal wollte ihrerseits meine Hebamme über den aktuellen Stand informieren.
Mein Stolz (so muss man das im Nachhinein sagen) gebot es mir, trotz zunehmenden Wehen zu Fuß zurück zum Kreissaal zu gehen und das Angebot des netten Auszubildenden und seinen Rollstuhl zu verneinen …der längste Weg meines Lebens, aber ich kam an … :)
Nun ging es wieder auf das Bett im Kreissaal, Seitenlage war noch für mich in Ordnung und das CTG zeigte gute Ausschläge im Bereich der Wehentätigkeit.
Etwa eine halbe Stunde später kamen sowohl mein lieber, aufgeregter Mann, als auch meine Hebamme und die Hebammenstudentin dazu. Nun ging es an das Ausprobieren, welche Position war mir angenehm, wie konnte ich die Wehen am Besten veratmen und was tat mir gut?!
Ich habe mich tatsächlich überwiegend für den Ball und das Festkrallen am Bettende entschieden - fragt mich bitte nicht, warum, aber irgendwie half es mir …mein lieber Mann wurde mit allerhand Tipps und einem kalten Tuch für mich versorgt und konnte mich in den anstrengenden Stunden, die noch vor uns lagen, tatkräftig unterstützen … :)
Ich liebe ihn nach diesem Tag noch mehr als zuvor …er hat das einfach nur toll gemacht! :)
Als wir uns der Zielgeraden näherten, durfte ich zunächst mit leicht angehobenem Bein in die Seitenlage auf das Bett weiter jede Wehe auf „U“ veratmen - meine Hebamme führte mich zum Glück durch jede Wehe, motivierte mich stets aufs Neue und lobte jeden Fortschritt - ohne sie hätte ich sicherlich schon aufgegeben. Als wir gegen 22:30 dann endlich soweit waren, dass man von der Endphase sprechen konnte, begab ich mich unterstützt von den lieben Hebammen und meinem Mann in eine tiefe Hocke (das Bett fühlte sich an, als sei es zu einem ungewöhnlichen Sessel umgebaut) und durfte nun nur noch bei jeder aufkommenden Wehe tief schieben…Kopf auf die Brust, Atem nicht ausatmen sondern innerlich nach unten drücken…seltsame Vorstellung, aber effektiv… :)
Um 23:35 war es dann endlich soweit und unser kleiner Schatz wurde geboren…noch ganz blutig, erschöpft, aber als schönstes kleines Wesen, dass ich jemals zu Gesicht bekommen habe, wurde er mir auf die Brust gelegt….die Nabelschnur ließen wir, wie im Vorfeld besprochen, auspulsieren und dann durfte mein Mann ganz stolz, unter Anleitung der Hebamme, die Nabelschnur durchtrennen. Dann durfte der kleine Schatz das erste Mal zum Trinken an die Brust und verhielt sich dabei vorbildlich :)
Nach ausgiebigem Kuscheln mit Mama und Papa wurde er bei der U1 untersucht und frisch gemacht.
Wir sind mehr als glücklich, unseren kleinen Sohn begrüßen zu dürfen und freuen uns nun auf den Start ins Leben zu Dritt.
Was nach diesem aufregendem Tag alles kam, berichte ich euch beim nächsten Mal - jetzt verlangt erstmal der kleine Mann sein Recht und meldet Hunger an.
Wir hören uns wieder! :)
Alles Liebe, eure Michaela
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