Meine Pläne, Gedanken und Ängste zum Thema Geburt
Moin, Moin ihr Lieben,
nun gibt es doch noch einmal einen Bericht von mir, bevor die kleine Ida zur Welt kommt.
Bevor es zu Verwirrungen kommt, der Geburtstermin hat sich noch etwas verschoben. Der zuerst errechnete Geburtstermin war der 15.01.2019. Dieser Termin wurde aber durch den Ultraschall korrigiert auf den 23.01.2019. Damit es hier nicht allzu durcheinanderging, habe ich den Termin aber erst einmal drinstehen gelassen. Wir haben tatsächlich damit gerechnet, dass sich die kleine Maus irgendwann zwischen dem 15 – 23. auf den Weg zu uns macht, bisher sieht es aber nicht danach aus. Obwohl, ein bisschen Zeit hätte sie ja noch. Ihr könnt also weiter mitfiebern.
Ich fiebere auf jeden Fall täglich mehr auf die Geburt hin. Vielleicht weil ich mich auch zu sehr auf den Zeitraum zwischen dem 15. und dem 23. versteift habe. Das rächt sich nun, da ich quasi seit dem 15.01. jeden Tag auf die ersten Anzeichen der Geburt lauere. Seither fühlt es sich für mich so an, als würde ich im voll besetzten Wartezimmer sitzen und alle anderen Patienten würden vor mir drankommen. Ich kann mich kaum noch entspannen, schlafe nachts schlecht und bin mit dem Kopf meist woanders. Was mache ich bloß, wenn Madame nun 10 Tage nach ET kommen möchte? Hoffen wir es nicht!
Anstatt euch von meiner eher langweiligen Woche zu berichten, die aus Arztterminen, Warten, Stricken, Handwerkern und Warten bestand, wollte ich diesen Tagebucheintrag gerne nutzen um euch nochmal von meinen Plänen, Sorgen, Ängsten und Hoffnungen für die Geburt zu berichten. Das kam bisher etwas zu kurz.
Wie ihr wisst, werde ich unsere Tochter mit der Unterstützung meiner Beleghebamme in der Universitätsklinik zur Welt bringen. Unsere sehr gute Beleghebamme, die mich auch bereits die gesamte Schwangerschaft begleitet hat und auch im Wochenbett begleiten wird, erleichterte mir so einiges. Ich musste keinen Geburtsplan schreiben, keine Wünsche festhalten oder meinem Partner alles einbläuen. Ich verlasse mich zu 100% auf meine Hebamme und auf die vielen Gespräche die wir zum Thema Wunschgeburt, Risiken, Ängste und Hoffnungen geführt haben. Ich weiß, dass es sich um eine absolute Luxussituation handelt, auf welche viele Schwangere nicht zurückgreifen können. Dabei spielen nicht mal die Finanzen eine große Rolle, sondern einfach der starke Hebammenmangel.
Trotz dieser Sicherheit kreisen meine Gedanken mit jedem Tag mehr um die Geburt. Wie wird es wohl? Wie fühlen sich Wehen an? Werde ich einen vorzeitigen Blasensprung haben? Wann wird es passieren? Werde ich alleine sein oder ist mein Mann da? Melde ich mich auch rechtzeitig bei meiner Hebamme? Kann ich die Schmerzen gut ertragen? Geht es mit dem Rettungswagen oder mit dem Auto in den Kreißsaal? Klappt die Wassergeburt? In welcher Position werde ich mich wohlfühlen? Geht es meiner Tochter gut? Werde ich trotz Massage einen Dammriss haben? Muss doch ein Notkaiserschnitt gemacht werden? Saugglocke? Habe ich die richtigen Klamotten eingepackt, in denen ich mich wohl fühle? Wie lange wird es dauern? Wie wird mein Kind wohl aussehen? Welche Gefühle warten auf mich? Kann ich meine kleine Ida gleich stillen?
Ich könnte endlos so weitermachen. Die Fragen in meinem Kopf reichen von ganz banal, habe ich meinen Lieblingsschokoriegel auch eingepackt bis zum absoluten Horrorszenario, Kaiserschnitt oder Sturzgeburt zu Hause. Viele dieser Fragen habe ich schon einige Male mit meiner Hebamme, Freundinnen, meiner eigenen Mama und meinem Verlobten durchgesprochen. Das große „Was wenn? “ schwebte dauerhaft über mir.
Neben den vielen Fragen zur Geburt und allem Drumherum gilt es auch meine eigene innere Haltung zu erwähnen. An manchen Tagen fühle ich mich wie Superwoman: „Eine Geburt – Kein Problem! Ich bin der Fels in der Brandung.“. An anderen Tagen fühle ich mich wiederrum wie eine Mimose „OH GOTT – Wie soll das alles werden? Ich werde sicher sterben.“ Ich hoffe die kleine Ida entscheidet sich, an einem Superwoman Tag zur Welt zu kommen! Besser wäre es.
Nun ja, so viel zu meiner psychischen Auseinandersetzung mit der nahenden Geburt. Ich kann es immer noch nicht fassen. Spezielle mentale Geburtsvorbereitungskurse wie Hypno-Birthing habe ich übrigens nicht gemacht. Aber ich habe mich ganz praktisch mit dem Ablauf der Geburt und meinen Wünschen auseinandergesetzt. Ich bin ein sehr schamvoller Mensch und kann mir nicht so richtig vorstellen, vor all den Menschen (mein Mann, Hebamme, Ärzten, Krankenschwestern etc.) im Kreißsaal entspannt ein Kind zu bekommen. Daher liebäugle ich schon seit längerem mit einer Wassergeburt. Ob es klappt, werde ich euch spätestens nächste oder übernächste Woche berichten.
Aber auch mit meinem Partner habe ich über die praktischen Themen der Geburt gesprochen. Wie viel Nähe und Zuwendung brauche ich unter Schmerzen? Was möchte ich, was er sieht? Wo brauche ich meinen eigenen privaten Raum? Aber auch über seine Wünsche und Ängste haben wir gesprochen. Kommunikation ist ja schließlich das A und O, kann man ja überall lesen. Mein Verlobter hat sich zum Beispiel gewünscht, dass ich ihn unter der Geburt nicht anschreie oder beleidige. Nur ein Klischee aus Filmen oder doch Realität?
Zum Abschluss vielleicht noch ein paar praktische Tipps für Schwangere die auch kurz vor der Geburt stehen. Ich habe ungefähr in der 36. Woche mit der Dammmassage angefangen. Nach einigen Startschwierigkeiten wird es nun immer leichter. In der 38. Schwangerschaftswoche habe ich ergänzend mit geburtsvorbereitender Akupunktur begonnen, die meine Hebamme einmal die Woche macht. Die Akupunktur soll den Muttermund weicher machen und so die Geburt erleichtern. Seit der 38. SSW trinke ich auch regelmäßig Himbeerblütenblätter Tee. Der soll eine ähnliche Wirkung haben. Ob es was bringt? Wir werden sehen.
Bis dahin wünsche ich euch alles Gute!
Eure Leandra
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