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Baby-Tagebücher von Hendrikje

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

Geburt

Es kommt immer anders als man denkt

Tags zuvor quängelte ich ja noch über die nicht beginnen wollende Geburtsphase.

Nachmittags hatte ich noch einen Arzttermin und auch dort wieder null Komma null Wehentätigkeit sowie keine weiteren Anzeichen einer bevorstehenden Geburt. Ich war mir also ziemlich sicher, dass vor dem Wochenende nichts passieren würde. Also setzte ich mich wieder an meine lieb gewonnenen To Do Listen und machte Pläne für den Rest der Woche.

Nichtsdestotrotz haben wir alle Hausmittel in Betracht ziehen wollen. Abends gab’s also scharfes Essen, Ananas, Himbeerblättertee und Sex. Leider haben wir keine Badewanne, sonst hätte ein Bad auch noch auf dem Programm gestanden ;-)

Am nächsten Morgen dann die Diagnose: hoher Blasensprung. Welches Mittel nun der Auslöser war, bleibt ungewiss. Ich glaube ja, dass es keines war, sondern das Baby die Fruchtblase mit seinen vielen Bewegungen einfach selber eingerissen hat ;-)

Wie dem auch sei habe ich doch erst einmal eine halbe Stunde damit zugebracht, herauszufinden, ob es wirklich Fruchtwasser ist und mich dann sehr darüber gefreut, dass dies nicht 5h später bei meinem geplanten Matratzenkauf geschehen ist. :D

Da ich ja wusste, dass der Kindskopf tief und fest im Becken liegt, habe ich mir zunächst eine ausgiebige Dusche gegönnt. Wer weiß schon, wann man das nächste Mal wieder zu einer kommt… Wir verbrachten noch ca. zwei Stunden zu Hause, wobei ich die Ruhe selbst war, während mein lieber Ehemann schon ordentlich aufgeregt war und sich immer wieder gefreut hat, dass es endlich losgehen würde.

Also noch einmal die Klinik- und Kreissaaltasche kontrolliert, fertig gepackt und losgefahren. Ich wäre eigentlich gerne gelaufen, denn Bewegung ist ja gut und beim Krankenhaus ist das Parkplatzangebot recht mau… Ist aber denkbar ungünstig mit stetig auslaufendem Fruchtwasser.

Im Krankenhaus selbst dann das übliche Prozedere: Andocken ans CTG. Die Aufzeichnung des Wehenschreibers und die Untersuchung der Hebamme brachten allerdings Ernüchterung mit sich: Eine einzige, nicht spürbare Wehe innerhalb von 45min und komplett geschlossener Muttermund. Großartige Aussichten!

So verbrachten wir also den wunderschönen Tag im Krankenhaus mit regelmäßiger CTG-Kontrolle, aber ohne Wehen. Immerhin konnten wir schon an den Mahlzeiten teilnehmen. ;-)

Schon bei der Klinikanmeldung hatte ich angegeben, dass wir gerne ein Familienzimmer möchten. Dieser Wunsch wurde uns auch erfüllt. Trotzdem wir eigentlich relativ entspannt waren, war den ganzen Tag nicht an ein Sekündchen Schlaf zu denken.

Schwerer Fehler, wie sich später herausstellte. Denn um 21 Uhr habe ich mich dann doch dazu überreden lassen, die Wehen einzuleiten. Bis zum nächsten Morgen mit Ablauf der 24 Stunden hätten die Ärzte zwar noch gewartet, mit jeder fortschreitenden Stunde wurden sie aber zunehmend unruhiger. Also gab’s eine Tablette, ein vorbeugendes Antibiotikum und irgendwann dann auch die ersten Wehen. Puh, und jetzt immer schön veratmen…

Also die Eröffnungswehen sind ja furchtbar gemein! Liegend fast gar nicht zu ertragen, sitzend erst recht nicht und maximal (wie man sieht) nur im Stehen. Puh. Anfangs mochte ich gar nicht, dass mich Tobi irgendwie (unter-) stützt oder anfässt. Ich musste erst einmal selber mit den Schmerzen klar kommen.

Später haben wir dann als Team immer besser funktioniert und er war eine wirklich große Hilfe. Besonders dann die letzte Zeit im Kreißsaal bei den Presswehen möchte ich nicht auf ihn verzichtet haben! Mit ihm machte es die ganze Sache doch einigermaßen ertragbar, wenn man das so überhaupt sagen kann. Er hat mir feuchte Tücher aufgelegt, Wasser gegeben, Schultern gehalten, Schreie ertragen,… Und alles mit einer Seelenruhe und nur einer kurzen Toilettenpause (die sich für mich allerdings wie 15min anfühlte).

Mein persönliches Durchhaltemittel war die Zeit. Gegen drei Uhr kam ich in den Kreißsaal und die Nachtschicht dauert bis sechs Uhr. Also spornte ich die Ärztin und Hebamme an (und vor allem wohl mich selber), dass dieses Baby noch in deren Schicht geboren wird. Das setzte die beiden natürlich leicht unter Druck, fanden doch in den beiden anderen Kreißsälen auch gerade nicht zu überhörende Wehen statt.

Aber wir haben es geschafft! Als sie ca. eine halbe Stunde vor Geburtsende anfingen, ihre Instrumente zurecht zu legen, den Wickeltisch vorzubereiten etc., wusste ich, „gleich hast du es geschafft“.

Dann machte die Hebamme die lang ersehnte Ansage: „Bei der nächsten Wehe presst du so lange, bis ich stopp sage, dann machst du hu hu hu.“ und es zählte nur noch diese eine Wehe. Und die ließ sich natürlich gefühlt besonders lange Zeit…

Jetzt noch Schulter rechts, Nabelschnur vom Hals weg, Schulter links und der Rest des Körpers und ich war am Ende. So viel Anstrengung! Ich konnte vor lauter Erschöpfung und Müdigkeit den Moment gar nicht so richtig genießen.

Und schon lag dann dieses kleine Etwas auf meiner Brust. Alles dran, etwas blau, aber gesund! Und, ach ja, ein Junge! Auch das war in dem Augenblick völlig nebensächlich. Ich war einfach nur froh und stolz, es geschafft zu haben.

Die ersten Tränen kullerten erst einige Zeit später, als die Anspannung abfiel und wir unser Glück so langsam begreifen konnten.

Jetzt müssen wir uns erst einmal aneinander gewöhnen und die erste Zeit zu dritt genießen.

Bis bald,

Hendrikje



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Kommentare von Lesern:

Marina, Frankfurt am Main08.12.2014 21:06

In welchem Krankenhaus hast du entbunden?

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Ela29.04.2014 12:45

Herzlichen Glückwunsch und eine wunderschöne Zeit mit eurem Jonah!

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Eleonore, Mosby22.04.2014 20:21

Herzliche Glückwünsche und eine wunderschöne Kennenlernzeit!

LG Eleonore

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Gast16.04.2014 23:51

Herzlichen Glueckwunsch zur Geburt Deines Sohnes. Alles Gute fuer Euch drei. Eine schoene Kennenlernzeit.

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In diesem Beitrag geht's um:

Geburt, Schmerzen, Wehen, Einleitung, CTG, Veratmen