Es heißt, so wie Babys auf die Welt kommen, so sind sie dann auch. Scheint zu stimmen!
40+6 und noch immer entspannt:
Irgendwie war klar, dass unser zweites Kind ebenfalls nach dem errechneten Termin geboren werden würde. Das hat uns beim ersten Mal alles wahnsinnig gestresst, denn kaum rückt dieser Theorietermin in unmittelbare Nähe, werden Mediziner anstrengend. Manche reden ständig von einer Einleitung, welche in unserem Falle medizinisch überhaupt nicht begründbar gewesen wäre, andere lieben lange CTG-Kontrollen und Ultraschalltermine. Mit dem Hebammen-Team vom Geburtshaus Hamburg an meiner Seite konnte ich immer gut abwägen, ob ich eines der Angebote wahrnehmen wollte, oder was ich aus Überzeugung ablehnte. Denn: Die Mischung macht’s!
Auch während dieser Schwangerschaft mischten sich immer wieder ungefragt Menschen ein, insbesondere im medizinischen Kontext, um ihre Meinung zum Thema außerklinische Geburtshilfe zu verkünden. Geburtshaus und Hebammen scheinen für viele ein rotes Tuch zu sein. Unsere Tochter ist 2021 im Geburtshaus Hamburg zur Welt gekommen, alles völlig entspannt, schnell und komplikationslos. Mit dieser Erfahrung im Gepäck fühlten wir uns beinahe unbesiegbar. Dennoch verleiden mir schlecht platzierte Kommentare manchmal den Tag. Und ich bin mir sicher, dass es vielen anderen Familien ebenso geht.
Das Baby kommt:
Morgens ist klar, dass an diesem Tag unser Baby zur Welt kommen wird. Mäßige Wehen und eine absolute Gewissheit. Nach einem letzten Frühstück zu dritt verabschiede ich mich von meiner Tochter und sie sich vom Babybauch. Wir erklären ihr, dass der kleine Bruder heute kommt und sie erst in der Kita und später bei ihrem besten Freund den Tag und auch die kommende Nacht verbringen wird. Im Geburtshaus bereiten sich alle auf unsere Ankunft vor. Smilla war bereits ein schnelles Baby. So erwarten wir ein ähnliches Tempo und machten uns auf den Weg durch den Berufsverkehr von Hamburg. Stau in Eppendorf, Baustelle in Eimsbüttel. Während ich mich am Griff festkralle – dieser komische Griff oben im Auto, den niemand jemals benutzt – flucht Tim über die nächste rote Ampel. Wehe veratmen, zwischendurch Navi checken und Nachricht an Kita schicken, nächste Wehe, kurz mit Tim über die Absurdität des Augenblicks lachen. Es regnet in Strömen und ich atme erleichtert aus, als Tim durch den Torbogen zum Geburtshaus einfährt. Vor dem Fahrradladen chillen einige Angestellte. Ich warte die nächste Wehe ab, will ja einigermaßen cool an denen vorbeilaufen. Geschafft! Jetzt kann ich ankommen, mich entspannen, ein Baby kriegen.
Unsere zwei Hebammen haben Badewasser eingelassen, Kerzen angezündet, auf das Veluxfenster prasselt der Regen, draußen ist es beinahe dunkel – es ist kurz vor zehn Uhr am Vormittag. Das warme Badewasser tut für einige Minuten gut, dann ballern die Wehen umso heftiger. Das hier ist nur noch eine Sache von wenigen Minuten, schießt es mir durch den Kopf. Die Herztöne im Dopton klingen ruhig und gleichmäßig. Unser Baby zeigt sich von der Geburt gänzlich unbeeindruckt. Tim hält meine Hand, trinkt Kaffee, unsere Hebammen begleiten ruhig und gelassen die Geburt. Lass einfach zu, was passiert, dann ist euer Baby gleich da, lautet die Anweisung der Stunde. Das kann ich. Ich vertraue auf die Situation, meinen Körper, unser Baby, Tim als Unterstützer und unsere Profis im Hintergrund. Kurz darauf platzt die Fruchtblase, drei Wehen später schwimmt unser Baby im warmen Badewasser und streckt seine kleinen Hände aus. Das zu beobachten ist einzigartig. Es ist 10.57 Uhr.
Um 15.00 Uhr sind wir wieder zuhause. Unser Kind ist gesund, ich war duschen, hatte Pasta und Süßigkeiten und dieselben Menschen, die am Morgen auf dem Weg zur Arbeit über den Regen missgelaunt aus der Wäsche schauten, sind am Nachmittag bester Stimmung, denn der Frühling kündigt sich an.
Unsere Wochenbett-Hebamme kommt noch am selben Abend vorbei, um Baby Jeppe zu begrüßen. Smilla übernachtet bei ihrem besten Freund und lernt ihren kleinen Bruder am Folgetag kennen. Alles Friede, Freude, Eierkuchen? Irgendwie ja, und doch folgt das Wochenbett mit zwei Kindern seinen eigenen Regeln.
Während hier das Chaos ausbricht, Smilla mit leichten Krankheitssymptomen der Kita fernbleibt und es viel zu tun gibt, um den Alltag zu meistern, kommen wir trotzdem an. Jeder muss seine neue Rolle innerhalb der Familie finden. Theorie ist das eine, jetzt beginnt die Realität. Elternzeit läuft, Ratgeber zum Thema Geschwister haben wir gelesen, tolle Kanäle auf Instagram zum Thema abonniert – eine spannende Zeit wartet auf uns.
Mehr Infos zum Geburtshaus unter www.geburtshaus-hamburg.de!
LOUWEN FÜR EINE NATÜRLICHE GEBURT:
Schnelle Geburt ohne Komplikationen? Keine Garantie meinerseits, aber schon zum zweiten Mal hat u. a. die Ernährungsumstellung nach Prof. Dr. Louwen für mich dazu geführt, dass wir es störungsfrei und blitzfix durch Schwangerschaft und Geburt geschafft haben. Schau vorbei auf Instragram → @louwenfunke. Hier gibt’s und Content zur geburtsvorbereitenden Louwen-Ernährung und zu gesunder Ernährung in der Stillzeit!
Demnächst geht es bei mir u. a. um:
• Tandemstillen
• Geburtshaus-Insides
• Lastenrad – das sagen wir nach zwei Monaten im Alltagstest
• Wie funktioniert das Leben mit zwei Kindern und einem Altersabstand von weniger als zwei Jahren?