WIr warten alle ungeduldig auf Joe - Viele Ungewissheiten - Ärger mit dem neuen alten Auto.
Die Woche verging irgendwie wie im Flug. Die bevorstehende Geburt bestimmt den Tagesablauf. Wenn ich morgens ins Büro gehe, fahre ich immer mit dem Hintergedanken los, vielleicht gleich wieder umkehren zu müssen. Es sind zwar eigentlich noch zwei Wochen bis zum ursprünglich errechneten Termin, aber da sich Amadeo und Emilio auch nicht daran gehalten haben und ein bzw. zwei Wochen früher zur Welt kamen, rechnen wir eben auch bei Joe damit.
Dazu kommt, dass Anna so überhaupt gar keine Lust mehr hat, schwanger zu sein. Wenn es bei ihr im Bauch zieht, schaut sie gleich auf die Uhr, ob sich vielleicht regelmäßige Wehen ankündigen. Das sind dann immer gespannte aber auch stressige Minuten – bisher immer wieder mit Entwarnung. Hoffentlich geht’s nicht mitten in der Nacht los. Da sind wir immer so verschlafen. Wir sind auch unsicher, ob und wie es Ivan schafft, mitten in der Nacht die beiden Jungs zu beruhigen, wenn wir schnell in die Klinik müssen.
Dazu kommt dann immer noch die Angst, dass sich Joe vielleicht doch wieder anders herum dreht. Er ist immer noch sehr aktiv und strampelt im Bauch herum. Er ist ein recht kleines Kind und hat von daher für seine Turnübungen wohl noch Platz im Bauch. Das wäre natürlich besonders dumm, wenn wir dann mit Wehen ins Krankenhaus fahren und dort wird festgestellt, dass er sich wieder in Beckenendlage befindet.
So begleiten uns Sorgen und Unsicherheit in den letzten Tagen. Und es wird wohl noch ein paar Tage so weiter gehen. Das gebrauchte Auto, das ich letztes Wochenende geholt habe, ist leider auch keine Freude. Nach dem ersten Check in der Werkstatt haben sich leider jede Menge Mängel ergeben, die den eigentlich recht günstigen Kaufpreis noch verdoppeln werden.
Amadeo und Emilio freuen sich aber auch schon riesig auf den kleinen Bruder. Beide streicheln gerne den Bauch von Anna und fragen täglich, wann denn endlich das Baby kommt. Ich bin gespannt, wie die dann reagieren, wenn der Kleine wirklich da ist. Vor allem, wie es klappt, Joe und Emilio in einem Zimmer schlafen zu lassen. Am Anfang ist Joe sicher noch bei uns im Schlafzimmer in seiner Wiege, aber dann soll er zusammen mit Emilio im Zimmer schlafen. Drei Kinderzimmer sind einfach nicht drin.
Momentan ist unser Großer, Amadeo, ein ganz schöner Wirbelwind. Muss wohl so etwas wie die erste Halbstarkenphase sein. Zeitweise ist er super lieb, hilft im Haushalt, spielt schön mit seinem Bruder. Dann flippt er wegen irgendeiner Kleinigkeit, die nicht so läuft, wie er das will, völlig aus. Ich schätze, er möchte einfach als Großer behandelt werden. Wo es geht, lasse ich ihn auch viel alleine machen. Aber immer geht es eben einfach nicht.
Was mich sehr freut ist, dass es Amadeo in seinem neuen Kindergarten sehr gut gefällt. Ich stelle mir das auch total spannend vor. Nur eine Gruppe in einem Freilichtmuseum. Da gibt es natürlich immer etwas zu entdecken. Viele Tiere, die gefüttert und gestreichelt werden wollen. Letzte Woche waren sie dort bei einem Seilmacher und durften alle selbst ein Seil drehen. So kommt er immer mit vielen Ideen und Anregungen nach Hause.
Amadeo freut sich auch schon sehr auf morgen. Da kommt, wie jedes Jahr, ein guter Freund von mir zu Besuch. Er arbeitet in den USA und ist jedes Jahr mit Familie ein paar Wochen in Deutschland. Wahrscheinlich gehen wir wieder in den Freizeitpark, der bei uns in der Nähe ist. Amadeo brennt auch darauf, endlich sein im Kindergarten gelerntes Englisch abringen zu können.
Die drei Kinder meines Freundes sind alle jeweils ungefähr ein halbes Jahr älter als unsere. Das passt immer ganz gut und sie können auch ganz gut miteinander spielen. Da seine Kinder zweisprachig erzogen werden, können sie wirklich gut deutsch und englisch sprechen. Da wird Amadeo staunen. Vielleicht ist es ja ein Anreiz, weiter Englisch zu lernen. Aber meistens macht es ihm ohnehin Spaß.
Natürlich kann es passieren, dass wir den Besuch kurzfristig absagen müssen, wenn uns der kleine Joe dazwischen kommt. Da sind wir wieder bei unserem ständigen Begleiter, der Ungewissheit, wann es endlich los geht.
Vielleicht kann ich nächste Woche ja schon das „richtige“ Vatertagebuch von Joe beginnen.
Viele Grüße
Euer Fritz