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Neugeborenes beruhigen: Stillen, Schmusen, Halten und sanftes Pucken geben deinem Baby Nähe und Sicherheit

Nach der Geburt wartet eine fremde, neue Welt auf jedes Neugeborene. Umso wichtiger, dass dein Baby in dir von Beginn an einen wichtigen Bezugspunkt findet. Erfahre hier, wie du dein Neugeborenes beruhigen und innige Nähe schaffen kannst.

In diesem Artikel:

Das Leben außerhalb des Mutterleibs

Verglichen mit Kälbchen oder Fohlen kommen Menschenbabys recht unreif zur Welt. Man spricht auch vom fehlenden vierten Trimester, das die ersten drei Lebensmonate des Babys nach dessen Geburt umfasst. In diesen Wochen gewöhnt sich dein Baby an das Leben außerhalb des Mutterleibs. Und das ist nicht ganz einfach: Vierzig Wochen lang strampelte das Ungeborene behaglich im warmen Fruchtwasser, hörte Mamas Herzschlag und fühlte sich sicher und geborgen. Es konnte schlafen, wann es wollte, kannte weder Hunger noch Durst.

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Warum das Baby sich nicht ablegen lässt

Auf einen Schlag hat sich die Situation nun komplett geändert: Alles ist neu, fremd, hell und kalt. Dein Baby vermisst den ständigen Körperkontakt und die Begrenztheit der Gebärmutter, stattdessen prasseln ungewohnte Gerüche und Geräusche auf es ein. Jetzt muss es Kleidung tragen und Windeln vollmachen, was oftmals auch noch mit Schmerzen in seinem Bäuchlein einhergeht. Machen wir uns bewusst, welche Umstellung eine Geburt bedeutet, ist es nicht erstaunlich, dass Neugeborene viel und häufig weinen. Vielleicht fragst du dich, was du bloß falsch machst. Nichts!

Wie du dein Neugeborenes beruhigst

Die Anpassungsschwierigkeiten gehören zum Schritt ins Leben dazu, nur reagieren manche Babys darauf sensibler als andere. Leichter machst du es deinem Baby, wenn du seinem Wunsch nach Nähe nachgibst: Halte es so oft wie möglich im Arm, kuschle beim Einschlafen mit ihm und stille es nach Bedarf.
Die Erfüllung solch elementarer Bedürfnisse hat keineswegs etwas mit Verwöhnen zu tun, erklärt Kinderarzt und Buchautor Dr. Harvey Karp: „Kinder kann man in dem Alter weder er- noch verziehen.“ Quittiert ein Säugling die vielen neuen Eindrücke mit ausgiebigem Schreien, können Karps „5 S“ helfen, das Kind zu beruhigen.

Die „5 S“ nach Dr. Harvey Karp

  • Sanftes Pucken – es erinnert an die Begrenzung der Gebärmutter
  • Seitenlage – sie entspricht der Position im Uterus
  • „Sch“-Geräusche am Ohr des Babys – sie klingen wie das rauschende Blut in der Gebärmutter
  • Schaukeln – so fühlten sich die mütterlichen Bewegungen in der Schwangerschaft an
  • Saugen an Brust, Schnuller oder Finger – im Mutterleib saugte das Baby an seinen Händen

Damit knüpfst du nahtlos an das Wohlempfinden in den ersten drei Trimestern an und hilfst deinem Kind behutsam, sich Schritt für Schritt an „unsere“ Welt zu gewöhnen.