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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Marie

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

Geburt

Unsere kleine Prinzessin ist da

Ein ehrlicher Geburtsbericht ;)

Hallo ihr Lieben,

mittlerweile sind über vier Wochen seit meinem letzten Beitrag vergangen und wer hier regelmäßig mitliest, hatte vermutlich schon den richtigen Riecher: Unsere Prinzessin kam am errechneten Termin zur Welt und hat uns überglücklich gemacht :)
Die letzten Wochen sind daher wunderschön gewesen, aber gleichzeitig auch fordernd und anstrengend, aber fangen wir von vorne an :)

*Triggerwarnung - ich berichte sehr ehrlich über den Verlauf der Geburt, vor allem in Bezug auf das Schmerzerlebnis.*

Der letzte Stand war, dass wir am ET eingeleitet werden, falls sich die Kleine nicht vorher auf den Weg macht. Ich habe also die letzten Tage alle Tipps zur Wehenfördering umgesetzt - viel Bewegung, Sitzbäder etc. Geholfen hat es aber nichts :D Der ET war für Mittwoch errechnet, am Montag erhielt ich einen Anruf von der Oberärztin der Klinik. Sie war am Wochenende auf einem Kongress und hatte sich über meinen Fall mit einigen Kollegen ausgetauscht. Mittlerweile würde man bei einem Schwangerschaftsdiabetes doch schon vor Termin einleiten und daher würde sie uns gerne bereits für Dienstag einbestellen. Da mein Mann bereits ab Dienstag Urlaub geplant hatte, war das organisatorisch kein Problem. Wir sollten also am nächsten Tag zwischen 8 Uhr und 9 Uhr im Kreißsaal ankommen, um mit der Einleitung zu starten. Wir hofften, dass es nachts noch von sich aus los geht, aber die Kleine fand es in Mamas Bauch nach wie vor am schönsten :)

Am Dienstag früh haben wir uns dann also auf den Weg gemacht. Nachdem ich mich zuvor noch bei der Patientenaufnahme angemeldet habe, wurde ein CTG geschrieben und mir wurde ein Venenzugang gelegt. Nachdem beim CTG alles unauffällig war, erhielt ich die ersten beiden Tabletten. Die sollte ich nun immer im 4 Stunden-Takt erhalten. Zur Überwachung lief in den ersten 30 Minuten nach den Tabletten nochmals ein CTG, um die Sicherheit zu haben, dass es der kleinen Maus gut geht. Gegen 10:30 Uhr durften wir den Kreißsaal dann vorerst verlassen. Da noch kein Bett auf der Station frei war, gingen wir in die Kantine und anschließend spazieren. Um 14 Uhr ging es dann wieder zurück in den Kreißsaal für die nächste Tablettengabe. Danach konnte ich dann auch auf mein Zimmer. Da wir meine Zimmernachbarin nicht stören wollten, sind wir wieder spazieren gegangen und haben uns dann nach der dritten Tablettengabe noch etwas zu Essen liefern lassen. Bereits beim dritten CTG hatte ich das Gefühl, dass sich langsam etwas tut. Ich hatte einen Druckgefühl, wusste aber nicht, ob ich vielleicht nur zur Toilette muss und mir nichts weiter dabei gedacht. Während dem Abendessen wurde der Druck dann immer stärker und zahlreiche Toilettengänge halfen dabei nicht weiter :D Gegen 20 Uhr spürte ich dann auch langsam, dass mit jeder Wehe mein Bauch hart wurde, die Abstände wurden kürzer und die Wehen länger. Da es nur noch knapp 1,5 Stunden bis zur nächsten Vorstellung im Kreißsaal waren, sind wir direkt runter. Die Hebamme empfahl, dass ich noch ein bisschen spazieren gehe. Also sind wir die Klinikgänge hoch und runter, die Wehen waren mittlerweile so stark, dass ich sie veratmen musste. Nach ca. einer Std. sind wir wieder in den Kreißsaal. Es wurde wieder ein CTG geschrieben und die Hebamme untersuchte den Muttermund. Zu diesem Zeitpunkt war er max. 2 cm geöffnet. Die Hebamme schlug vor, dass ich zur Entspannung in die Wanne gehe und dann einfach weiter entscheide. Das warme Wasser war richtig angenehm und ich konnte mich tatsächlich etwas entspannen und ausruhen. Kurz vor dem Schichtwechsel der Hebammen bin ich dann wieder aus der Wanne raus. Die Wärme des Wassers war zu diesem Zeitpunkt für mich nicht mehr entspannend. Der Muttermund hatte sich bisher noch nicht viel weiter geöffnet, daher schlug die Hebamme vor, dass ich entweder aufs Zimmer gehe und versuche zu schlafen oder mein Bett runtergeholt wird und ich mich im Kreißsaal ausruhen kann.
Da bei der zweiten Option mein Mann auch dableiben konnte und ich die Wehen auch schon als sehr stark empfand, entschieden wir uns dafür. Zu diesem Zeitpunkt war es ungefähr Mitternacht. Die Wehen kamen sehr regelmäßig im Abstand von 2 bis 3 Minuten und dauerten teilweise bis zu 2 Minuten an. Die Schmerzen waren für mich mittlerweile sehr extrem, ich schlief vor Erschöpfung in den Wehenpausen immer kurz ein und wurde dann wieder aus dem Schlaf gerissen. Die Wehen überwältigen mich so arg, dass ich wohl zu meinem Mann sagte "Warum hab ich mich nicht für einen Kaiserschnitt entschieden, ich will einen Kaiserschnitt!". Mein Mann lag neben mir auf dem Kreißsaal-Bett und hielt meine Hand. Da er zu der Zeit ja auch bereits seit 6 Uhr morgens auf den Beinen war, war er natürlich sehr müde und schlief ebenfalls immer wieder ein. Wenn ich dann kurz während einer Wehe wach war, dachte ich mir "Ernsthaft? Ich sterbe hier vor Schmerzen und du schläfst?" :D
Im Nachhinein ist das natürlich total verständlich, dass auch er Kraft tanken musste, für mich war es aber unter den Wehen irgendwie frustrierend. Aufgrund der starken Schmerzen sprach ich die Hebamme auf eine PDA an. Sie erklärte mir, dass diese zum aktuellen Zeitpunkt sehr kontraproduktiv ist und wir daher noch abwarten müssen. Aktuell seien es noch keine Geburtswehen, sondern Einleitungswehen, die nicht muttermundswirksam sind. Nach dieser Aussage fragte ich mich wirklich, wie ich das weiter schaffen soll, wenn das erst der Anfang war und noch nicht mal richtige Wehen. Ich erhielt zur Schmerzlinderung Buskopan, spürte aber keinerlei Verbesserung. Gegen 8 Uhr war dann wieder Schichtwechsel. Die neue Hebamme besprach mit mir die Möglichkeiten zur Schmerzlinderung. Da man nicht garantieren konnte, wie schnell ein Anästhesist für eine PDA verfügbar ist, sollte ich es zunächst mit Lachgas versuchen. Von der Maske habe ich aber eher ein beklemmendes Gefühl bekommen und angefangen zu hyperventilieren, da ich das Gefühl hatte keine Luft zu bekommen. Währenddessen betreute mich eine Hebammenstudentin. Kurze Zeit darauf kam die diensthabende Hebamme mit dem PDA-Team in den Kreißsaal. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt das Gefühl, dass ich gar nicht richtig anwesend bin und "nur noch" funktioniere. Auf die Fragen der Ärzte, Hebammen und Krankenschwestern antwortete ich nur sehr knapp, mehr war aufgrund der kurzen Abstände zwischen den Wehen aber auch gar nicht möglich. Das legen der PDA ging dann relativ schnell, ich spürte kurz einen leichten Druck am Rücken und ein kleines knacken und dann war es schon erledigt. Ich erhielt einen Knopf über den ich die PDA selbständig nachdosieren konnte. Natürlich war hier aber eine Maximaldosis hinterlegt. Die Wirkung setzte dann auch sehr schnell ein und es ging mir direkt deutlich besser. Die Wehen waren kaum mehr zu spüren. Auch die Hebamme meinte "Es scheint zu wirken, Sie redet wieder mit uns " :D Ich konnte mich dann ca. 20 Minuten ausruhen, dann wurde der Wehentropf angehängt. Durch die PDA kommt es meist zu einem Rückgang der Wehen und das möchte man natürlich vermeiden, da die Geburt sonst nicht weiter voran geht. Die Erholung war also ziemlich schnell wieder vorbei :D Mit jeder Dosiserhöhung am Wehentropf erhöhte ich die PDA in der Hoffnung, dass die Schmerzen nicht mehr so stark werden. Der PDA-Dosierungscomputer gab immer ein kleines piepen ab, wenn er nachdosierte und irgendwann blieb das piepen aus, da ich die Maximaldosis erreicht habe. Die Schmerzen waren nun wieder vergleichbar mit den Wehen in der Nacht, aber irgendwie gab mir die PDA ein Sicherheitsgefühl, zumindest empfand ich es nicht mehr so unerträglich.
Der Muttermund war jetzt bei ca. 6 bis 8 cm geöffnet und ich spürte einen extremen Druck nach unten und langsam auch das Bedürfnis zu pressen. Die Hebammen gaben mir das Okay zu pressen, wenn ich den Drang verspüre. Bei der nächsten Untersuchung war der Muttermund dann bereits vollständig geöffnet. Die Hebamme schlug vor, die Position zu wechseln, da unsere Prinzessin noch nicht weit genug nach unten gerutscht war. Bisher lag ich im Bett, jetzt kniete ich mich darauf, die Arme über das Kopfteil gestützt und mit dem Oberkörper angelehnt. Ab da ging es in die Endphase, ich presste mit jeder Wehe mit und spürte wie sich unser Schatz immer weiter ihren Weg suchte. Die Hebamme bot mir an, es nochmals mit dem Lachgas zu versuchen und diesmal hatte es mir tatsächlich geholfen. Wer sich noch nicht damit auseinandergesetzt hat, hat vermutlich ganz falsche Erwartungen/ Vorstellungen. Man lacht nicht, sondern hat für kurze Zeit das Gefühl ein bisschen beschwipst zu sein. Ich vergleiche es mit dem Gefühl, wenn man auf nüchternen Magen ein Gläschen Sekt trinkt :D
Schmerztechnisch verspürte ich zwar keine Veränderung, das rhythmische Ein- und Ausatmen hat mir aber dennoch geholfen. Die Hebamme motivierte mich immer wieder weiter zu pressen, und ich konnte spüren, dass es nicht mehr lange dauert. Ich fragte ob man schon etwas sehen könnte, was sie verneinte. Ich meinte daraufhin "Ich hab nämlich das Gefühl, dass das Köpfchen schon kommt". Beim nächsten Blick bestätigte die Hebamme mein Gefühl.

Sie holte ihre Kollegin dazu und kurz darauf kam auch die Ärztin dazu. Es dauerte noch ein paar Presswehen und dann war das Köpfchen bereits draußen. Und dann ging nochmal alles ganz schnell, noch zwei oder drei Presswehen und ich hörte das Schreien meiner Tochter und sah nur wie meinem Mann die Tränen kamen. Die Kleine wurde mir durch die Beine nach vorne gelegt und mein Mann durchtrennte die Nabelschnur. Unsere kleine Maus kam an einem Mittwoch nach ca. 18 Stunden Wehen mit 54 cm und 3270 Gramm zur Welt und trägt den Namen Ella :) Wir sind von Anfang an halsüberkopf verliebt in das kleine Wesen und könnten nicht glücklicher sein. Ich hatte, vermutlich dank der guten Dammmassagen meines Mannes ;) keinerlei Geburtsverletzungen und unsere kleine Maus war ebenfalls wohlauf.

Freitags durften wir dann endlich nach Hause. Mein Mann hatte die ersten vier Wochen Elternzeit und ich weiß nicht, wie ich die ersten Wochen ohne ihn geschafft hätte. Zum einen war es wunderschön diese Zeit gemeinsam zu erleben, es war aber vor allem eine große Hilfe auch in der Betreuung unserer Maus. Ich habe in diesen vier Wochen so viel wichtiges dazu gelernt und wäre froh gewesen, wenn ich dieses Wissen vorher schon gehabt hätte. Deshalb möchte ich in den nächsten Tagen auch nochmals von meinem Wochenbett berichten, wollte Euch aber nicht noch länger auf den Geburtsbericht warten lassen :)




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Geburt, Baby, Kreißsaal, Hebamme, PDA, Lachgas, Wehen