Joe sorgt für eine riesige Überraschung – wir haben ein neues altes Auto – Ivan lebt sich immer mehr ein.
Erst einmal vielen Dank für die Kommentare. Wir sind schon offen genug, auch andere Meinungen anzuhören. Aus vielen Erfahrungen, die man ja nicht unbedingt alle selbst gemacht haben muss, entsteht letztlich ja das eigene Bauchgefühl. Bei diesem ganzen Thema Geburt oder auch Erziehung gibt es meiner Meinung nach gar kein Richtig oder Falsch mehr. Klar, dass ein paar grundlegende Punkte wie „Liebe geben“ selbstverständlich sind.
Bei allem anderen scheinen meiner Beobachtung nach, die Moden und Trends und sicher auch die medizinischen Erkenntnisse, zu wechseln. Da hilft es wirklich nur auf den eigenen Körper zu hören bzw. auf die Kinder intuitiv einzugehen. Denn das haben wir inzwischen gelernt – jedes Kind ist anders und bedarf ganz eigener Zuwendung.
Da unser Kleiner sich auch nicht in vollständiger BEL befand, sondern sich es eher quer und abwechselnd sitzend gemütlich gemacht hat, haben wir von einer „normalen“ Geburt abgesehen. Wie beim letzten Mal berichtet, hat es uns im ersten Krankenhaus gar nicht so gut gefallen. Deshalb waren wir noch in einem anderen, wo es tatsächlich etwas gemütlicher zuging. Allerdings ergab da die Routineuntersuchung beim CTG anscheinend auffällig hohe Herzschläge beim Kind. Das sollte unbedingt weiter verfolgt werden. Anna sagt zwar immer wieder, dass das von den Turnübungen herkommt, aber die Ärzte gehen auf Nummer sicher. Von verkalkter Plazenta, wie bei der Untersuchung davor, war hier nun wiederum überhaupt nicht die Rede.
Leider ist die Frauenärztin von Anna im Urlaub, weshalb sie einige Mal bei Vertretungen war. Daher die diversen Aussagen. Nur auf die Dauer hat es uns ganz verrückt gemacht. Wir wussten bald gar nicht mehr, was wir noch glauben sollten. Zurück bleibt aber immer die Sorge, dass vielleicht doch irgendetwas nicht stimmt.
Aber nun kommt der Clou – wegen der Herztöne war einige Tage später wieder ein Kontrolltermin. Was soll ich sagen: Der kleine Joe hat sich gedreht und lag schon richtig schön mit dem Köpfchen fest im Becken. Wir konnten es kaum glauben. Allerdings fürchten wir natürlich, dass er uns doch noch ein Schnippchen schlägt und es sich wieder anders überlegt. Platz zum Drehen scheint er ja noch gehabt zu haben. Den Kaiserschnitttermin haben wir deshalb noch nicht abgesagt. Nächste Woche ist Anna's Ärztin wieder da, dann werden wir sehen, wie es dann aussieht und alles weitere entscheiden. Wenn es noch so lange dauert. Anna hat jeden Tag Wehen und denkt quasi stündlich, jetzt geht’s los. Auch der Vertretungsarzt ist der Meinung, es dauert nicht mehr lange und jetzt in der 37+ wäre das kein Problem mehr. Heißt das nun, dass es nur noch Stunden dauert, Tage oder vielleicht noch zwei Wochen?
Amadeo fiebert auch schon mit. Gestern meinte er, wir sollten doch einfach mal in der Klinik anrufen, die müssten es doch wissen, wann der kleine Bruder kommt. Inzwischen ist ja auch alles bereit. Sogar ein größeres Auto haben wir seit gestern. Einen recht alten gebrauchten Sharan habe ich im Internet entdeckt und gestern im Thüringer Wald abgeholt. War zwar nervig, mit Bimmelbahnen sechs Stunden lang durch die Gegend zu fahren und danach noch drei Stunden wieder mit dem Auto nach Hause – aber mit dieser Kiste verlieren auch drei Kindersitze, Aupair und Kinderwagen ihren Schrecken. Platz haben wir nun. Nur der Verbrauch ist ein wenig hoch, aber so lange wollen wir den ja nicht fahren. Nur bis wir den großen Kinderwagen nicht mehr brauchen und Ivan ist ja auch nur ein Jahr bei uns.
Das wird mächtig Tränen geben beim Abschied. Amadeo und Emilio haben ihn schon richtig ins Herz geschlossen. Kürzlich war er abends noch weg und Amadeo kam, nachdem er schon im Bett war, weinend zu uns und sagte, der Ivan solle bei uns bleiben. Ivan kümmert sich auch toll um die Jungs und hilft uns wo er kann. Sein Deutsch wird auch langsam ein wenig besser und der Sprachkurs, der bald anfängt, wird da sicher noch dazu beitragen, dass er sich noch besser verständigen kann. Wir haben das Gefühl, dass er sich so langsam einlebt und zunehmend wohler fühlt. Bisher denke ich, dass es eine sehr gute Entscheidung war.
Wir sind gespannt, wie es vor allem mit Joe weiter geht. Vielleicht ist er nächste Woche schon da …
Viele Grüße und eine schöne Woche
Euer Fritz