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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Steffi

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

Geburt

Endlich-Unser Lenny ist da!!!

Das Warten hat ein Ende

Liebe Leser und liebe Leserinnen,

wir sind überglücklich von der Geburt unseres Sohnes Lenny Jack Bergmann erzählen zu können.

Er hat sich wirklich viel Zeit in meinem Bauch gelassen, aber dafür ist er sehr gut gelungen, was natürlich jedes Elternpaar über das eigene Baby denkt. Nach 41 Wochen und ein paar Tagen ist Lenny Jack am Freitag, dem 15.09.2017 um 15.58 Uhr australischer Zeit (Adelaide) in Port Lincoln geboren. Er war 49,5 cm groß und wog bei der Geburt 3400gr.

In den letzten Wochen vor der Geburt musste ich fast täglich zur Ärztin und unser Baby wurde untersucht. Es war immer alles gut, nur dass die Lage unseres Babys nicht optimal war. Unser Baby lag zwar mit dem Kopf nach unten, aber es war ein Sternengucker, so dass mir die Ärztin ein paar Übungen mit auf dem Weg gab.

Bei der letzten Untersuchung schien es, als hätte sich unser Baby richtig herum gedreht, aber als ich das erste Mal am Mittwoch wegen leichter Blutungen im Krankenhaus war, wurde festgestellt, dass der Babyrücken zu meinem Rücken lag, was den „Sternengucker“ ausmacht. Die CTG-Werte waren gut und ich sollte die leichten Blutungen im Auge behalten und im Notfall wieder kommen. Zum Glück war unser Gästehaus direkt in der Nähe vom Krankenhaus, so dass wir beruhigt zurück ins Gästehaus gehen konnten. Am nächsten Tag waren wir mittags mit unserem Kumpel Theo chinesisch Essen und danach fingen langsam die Wehen an.

Nachmittags haben Andrew und ich - wie immer - die Sendung: „Gefragt-Gejagt“ (The Chase) im Fernsehen geschaut und meine Wehen waren auszuhalten und hatten einen Abstand von 17-20 min. Ich habe noch meine Übungen auf dem Gymnastikball gemacht und ich konnte alles gut aushalten. Nachdem wir uns ein leichtes Abendbrot gemacht haben, schauten wir uns den australischen Bachelor/das Finale an und dann wurden meine Wehen immer stärker und die Abstände immer kürzer. Ich hatte mehr als drei starke und ziemlich schmerzhafte Wehen, so dass ich zu Andrew meinte, dass wir wahrscheinlich im Krankenhaus anrufen sollten.

Ab ca. 16 Uhr nachmittags am Donnerstag, 14.09.2017, wurde uns klar, dass unser kleines Baby bald zur Welt kommen möchte. Andrew rief das Krankenahaus an und wir sollten sofort kommen. Es wurden wieder die CTG-Werte vom Baby und die Vitalwerte von uns allen gemessen. Dieses Mal durften wir nicht nach Hause gehen, weil sich die Abstände der Wehen immer verkürzten und sich die Intensität der Wehen erhöhte.

Andrew war die ganze Zeit bei mir und schlief in einem Sessel im Kreißsaal-Zimmer. Ich versuchte mich auf die kommenden Wehen einzustellen und probierte diverse Ablenkungsstrategien, die ich in Büchern gelesen hatte. Ich hatte ständig das Gefühl auf die Toilette gehen zu müssen und irgendwann ist meine Fruchtblase im Badezimmer geplatzt. Es war nicht schlimm, aber ich habe es gemerkt und die Hebamme bestätigte mit einem Schnelltest, dass es Fruchtwasser war. Nun wussten wir, dass es bald losgeht. Ich hatte mich so sehr auf die Badewanne gefreut, aber das wurde an demselben Tag in Südaustralien verboten, was ich als sehr schade empfunden habe.

Um ca. Mitternacht waren die Kontraktionen so schlimm bzw. stark, dass ich nach einem Schmerzmittel gefragt habe, da ich ansonsten noch nicht für die Geburt bereit war. Mein Muttermund war erst zwischen einem und drei Zentimetern eröffnet und ich wurde von der Hebamme gefragt, ob ich eine PDA haben möchte, damit ich ein paar Stunden ohne Schmerzen schlafen kann. Ich war erst dagegen, weil ich einen Katheter haben musste, aber nachdem die PDA Wirkung zeigte und der Katheter gelegt war, so um ca. 2:30 Uhr morgens, waren die Schmerzen besser zu ertragen und ich musste nicht mehr alle fünf Minuten auf die Toilette.

In den nächsten fünf Stunden veränderte sich mein Körper und ich war fast bereit mein Baby zu bekommen. Es fehlten nur noch 3 Zentimeter, bevor es losgehen konnte. Es war jetzt sieben Uhr morgens und wir lernten ein neues Hebammen-Team kennen. Zu der Zeit dachten wir uns, dass wir unser Baby bald in die Arme schließen können, aber da hatten wir uns getäuscht. Mein Kreislauf war gut und die Vitalwerte von Lenny waren auch die ganze Zeit sehr gut. Um 10 Uhr morgens war es dann fast soweit und sie nahmen die Wirkung der PDA zurück, indem sie einen Wehen-Tropf einsetzten, da ich bald pressen sollte.

Doch die Wehen kamen so schnell und kräftig zurück, so dass ich das Lach-Gas eingeatmet habe. Von ca. 12 Uhr bis 14:30 Uhr nachmittags sollte ich versuchen unseren Sohn herauszupressen, aber es schien unmöglich, weil die Lage unseres Jungen so ungünstig war. Die Wehen bzw. Schmerzen waren kaum auszuhalten, beim Pressen war kein Fortschritt zu sehen. Unser Sternengucker-Sohn hatte zudem eine große Fontanelle, deshalb wollte die Ärztin kein Risiko mit der Saugglocke eingehen, weil sie unser Baby nicht sicher am Kopf greifen konnte.

Sie hat mich daraufhin gefragt, ob ich noch eine weitere halbe Stunde weiterpressen möchte oder ob sie einen Kaiserschnitt nach der langen Zeit machen sollte, damit weder das Baby noch ich in eine gefährliche Situation gelangen. Wir entschieden uns für den Kaiserschnitt, da ich körperlich nach fast 24 Stunden nicht mehr konnte und mir schon schlecht vor Schmerzen wurde. Durch das Nachlassen der Wehen bekam ich schnell starke Wehen. Das einzige Mittel, was ich dann nehmen durfte, war das Lachgas und ich atmete es so tief es ging ein und die Schmerzen wurden etwas erträglicher.

Andrew hat mich die ganze Zeit super unterstützt und hat meinen Rücken massiert, positiv auf mich eingewirkt, meinen Kopf mit Waschlappen gekühlt, mir trinken gereicht und seine Hände durfte ich zerquetschen. Er hat einfach alles gemacht für mich bzw. uns.

Nach dem Entschluss einen Kaiserschnitt zu machen, ging alles sehr schnell und ich wurde in den OP-Saal gerollt und Andrew saß bei mir am Kopfende. Wir haben uns die ganze Zeit unterhalten, während die Ärzte an meinem Bauch arbeiteten, um unser Baby herauszuholen. Es ging alles sehr schnell und ich war froh, als ich einen lauten Schrei von unserem Baby gehört habe. Die Ärzte und Krankenschwestern zeigten uns sofort das Baby und wir waren zu Tränen gerührt, als wir zum ersten Mal unseren Sohn gesehen haben. Er war ziemlich rosig und hatte ein paar Haare, was allerdings auch auffiel war, dass seine Kopfform durch das Pressen im Geburtskanal, verformt war. Der Kopf war länglich, aber die Form des Kopfes ging nach zwei Tagen wieder zurück.

Wir sind einfach überglücklich, dass Lenny Jack auf der Welt ist und wir ihn endlich kennenlernen dürfen. In den nächsten Wochen werde ich erzählen, was Lenny so macht und wie wir uns aneinander gewöhnen. Im Moment kuscheln wir viel, füttern ihn und wechseln die Windeln.

Liebe Grüße aus Ceduna

Steffi, Andrew & Lenny

Bild: privat

Bild: privat

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Kommentare von Lesern:

Steffi, Ceduna03.10.2017 07:31

@Krystina: Hallo Krystina, ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich alles ausprobiert und ausgehalten habe. Ich empfand die Erfahrungen nicht als negativ, eher als normal bzw notwendig. Lenny konnte einfach so nicht zur Welt kommen, aber das wussten wir erst gegen 14 Uhr. Ich würde es wieder so machen, solange keiner von uns beiden in Stress gerät. Du hast Recht mit Andrew an meiner Seite halte ich alles durch. Er war einfach toll. Nach der Geburt war Andrew auch ganz schön kaputt. Ich werde im nächsten Bericht mehr über Lenny schreiben, wie er schläft und so.
Vielen Dank für deinen Eintrag und viele Grüße nach Göttingen,
@Judith: Vielen Dank und viele Grüße nach Jena.
@Gudrun: Vielen lieben Dank. Wir sind so glücklich, dass Lenny endlich da ist und kuscheln mit ihm die ganze Zeit.
Liebe Grüße nach Adelebsen von Steffi, Andrew & Lenny

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Krystyna, Göttingen29.09.2017 14:35

Hallo Steffi,
schade, dass du dich erst so lange hast herumquälen müssen, bis dann doch ein Kaiserschnitt gemacht werden musste. Ich weiß aber, dass alle diese nicht so guten Erfahrungen während der Geburt ganz schnell von den vielen schönen Momenten überlagert werden, die man dann mit dem Baby erlebt. Und so wie du darüber berichtest, hast du sie auch schon "abgehakt" und genießt die Zeit mit eurem Lenny, der euch hoffentlich in der Nacht nicht so viel auf Trab hält.
Toll, dass du auch einen Mann an deiner Seite hast, der dir auch in schwierigen Situation hilfreich zur Seite steht!
Ich freue mich, dass ihr letztendlich doch alles einigermaßen gut überstanden habt, wünsche euch eine gute Zeit des Aneinandergewöhnens und grüße ganz herzlich aus Göttingen.

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Judith, Jena29.09.2017 10:40

Wie schön! Gute Erholung euch und eine wunderschöne erste Zeit

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Gudrun Prutschke, Adelebsen28.09.2017 11:08

Liebe Steffi, lieber Andrew, lieber Lenny! Schön zu lesen, wie die Geburt verlaufen ist und schön, dass Du/ihr es geschafft habt! Viel viel Freude für euch 3 in Ceduna!

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Geburt, Ärztin, Krankenhaus, Kaiserschnitt, Hebamme, PDA,