Es war Turbulent: Ein Alltag zwischen Kindergarteneingewöhnung, Krankheit meines Mannes und dem OP-Termin.
Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche war aufregender und turbulenter als gedacht. Es kam vieles anders als geplant, hat letztendlich aber doch alles funktioniert. Am besten fange ich chronologisch an.
Mein Sohn ist nun ein Kindergartenkind. Ich bin so stolz auf ihn. Ein nächster Meilenstein in seiner Entwicklung beginnt und ich bin schon so gespannt darauf was er alles lernen wird und wen er kennen lernt. Da wir in den letzten Monaten bereits drei Schnuppertage im Kindergarten hatten, kannte er seine Bezugserzieherin schon. Beim Eintreffen im Kindergarten hat er direkt nach ihr gefragt und ist danach mit ihr durch jeden Raum gegangen. Insbesondere das Klettern in der Turnhalle hat ihm sehr gut gefallen. Nach zwei Stunden sind wir wieder nach Hause und dort musste erstmal viel gekuschelt und gelesen werden, denn es war sehr aufregend und dadurch anstrengend für ihn.
Tag zwei und Tag drei der Kindergarteneingewöhnung sollte mein Mann übernehmen, da ich in Hamburg für die Gebärmutterspiegelung sein werde.
In der kommenden Nacht kam alles anders als ursprünglich geplant. Meinem Mann ging es nicht gut, er musste viele Stunden erbrechen und wurde von Krämpfen geplagt. Demzufolge war nicht daran zu denken, dass er unseren Sohn in den Kindergarten begleiten kann. Für mich stand also fest: Ich bleibe zu Hause!
Da hatte mein Mann aber was gegen. Er hatte bereits Unterstützung erfragt und so kam sein Vater vorbei und hat unseren Sohn mitgenommen, die Eingewöhnung begleitet und den gesamten Tag über betreut. Ich bin meinem Schwiegervater sehr dankbar, dass er so spontan alles stehen und liegen gelassen hat, damit bei uns alles nach Plan läuft. An dem Morgen war es mir zwar egal, aber im Nachhinein bin ich sehr froh, dass der Termin der Gebärmutterspiegelung stattgefunden hat und nicht um einen Monat verschoben werden musste. Heute ist übrigens mein 10. Zyklustag. Die Untersuchung soll zwischen dem fünften und zwölften Zyklustag durchgeführt werden. Das Fenster ist also nicht besonders groß, da Wochenenden noch abgezogen werden müssen. Ich habe mich also doch noch fertig gemacht und mich am Bahnhof mit meiner Mutter getroffen. Zusammen sind wir mit dem Zug nach Hamburg gefahren. Die Fahrt war sehr angenehm und letztendlich hatten wir nur 15 Minuten Verspätung und somit noch viel Zeit vor dem Termin. Wir haben unser Hotelzimmer bezogen und der erste Blick war einfach nur wow. Mit dieser Aussicht haben wir nicht gerechnet. Das gute Wetter hat natürlich viel zu dieser schönen Aussicht beigetragen. Danach waren wir Lebensmittel und Getränke einkaufen. Vor der OP musste ich nüchtern sein, d.h. ich habe den gesamten Tag nichts gegessen und bis drei Stunden vor dem Termin nur schlückchenweise Wasser getrunken. Da keiner wusste wie es mir nach dem Termin ging, wollten wir vorbereitet sein um das Hotelzimmer nicht mehr verlassen zu müssen. Das Wetter war so herrlich, dass ich den 30 Minuten Gehweg zur Praxis zu Fuß unternommen habe und dabei Hamburg ein wenig näher betrachten konnte.
In der Praxisklinik Winterhude angekommen ging alles sehr schnell. Beim Empfang habe ich den Narkose-Bogen und eine Beschreibung des Vorgehens zur operativen Hysteroskopie erhalten. Da ich im Folgenden nur das wiedergebe, was ich erlebt habe, finden sich anbei drei Bilder aus dem Aufklärungsbogen, welche das Vorgehen sehr gut beschreiben. Kurze Zeit später hatte ich ein Gespräch mit dem operierenden Arzt. Hier wurde mir noch einmal sehr detailliert das Vorgehen erklärt und ein Ultraschall durchgeführt, der unauffällig war. Es wurde lediglich gesagt, dass die Schleimhaut etwas dick sei und eine Ursache sogenannte Polypen (Schleimhautwucherungen) sein könnte. Das direkt darauf folgende Gespräch mit der Anästhesistin war genauso ausführlich und ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Nach der Abgabe einer Urinprobe - was daraus geworden ist, weiß ich leider nicht - konnte ich auf ein Einzelzimmer gehen und mich umziehen. Obwohl ich die letzte Patientin an diesem Tag war, ging es ohne Wartezeit direkt in den Operationssaal und nach einem kurzen Gespräch über lohnenswerte Wanderwege (Wandern ist eines meiner Hobbys und anscheinend ebenso eines der Anästhesistin) hat die Narkose angefangen zu wirken.
10 Minuten später war alles vorbei und ich wurde in mein Zimmer gebracht und mit Tee, Wasser und Keksen versorgt. Nach einer kurzen Phase des Wachwerdens kamen die Anästhesistin und der operierende Arzt und haben mir das erste Ergebnis mitgeteilt: "Kein Anhalt einer uterinen Genese der Sterilität. Es sieht alles wie gewünscht aus." Hier könnt ihr euch vorstellen, das ich innerliche Freudensprünge durchgeführt habe. Ich war so erleichtert. Das Ergebnis der entnommenen Probe wird erst gegen Ende der Woche zu meiner behandelnden Ärztin in der Kinderwunschklinik gesendet. Dann gibt es natürlich erst die vollständige Beurteilung. Dennoch war ich froh und erleichtert. Denn wenn nichts gegen einen neuen Versuch spricht, können wir weiter machen. Einigen wird bestimmt die Frage aufkommen, ob ein Befund nicht das bessere Ergebnis ist, da man dies unter Umständen behandeln könnte. Den Gedanken hatte ich auch, aber aufgrund der letzten Rückschläge habe ich mich viel mit der Thematik rund um die Wahrscheinlichkeiten einer Einnistung und einer erfolgreichen Schwangerschaft beschäftigt. Auch mit idealen Voraussetzungen müssen so viele Faktoren zusammenpassen, sodass es bei uns bisher einfach nicht sein sollte und ich nun voller Hoffnung auf den nächsten Versuch warte.
Ich habe noch nichts von Schmerzen nach der Operation berichtet. Das liegt daran, dass es diese einfach nicht gab. Beim ersten Hinsetzen habe ich ein leichtes Ziehen verspürt, aber seit dem nicht mehr. Der einzige Hinweis auf einen Eingriff war eine leichte Blutung. Eine Krankschreibung habe ich für zwei Tage erhalten. Je nach Schwere des Eingriffs kann diese zwischen zwei und vier Tagen ausfallen.
Beim Verlassen der Praxis habe ich einen Stapel an Dokumenten mitbekommen. Unter anderem den Operationsbericht und Bilder vom Inneren meiner Gebärmutter. Ob dies so aussehen soll, kann ich leider nicht beurteilen. Interessant anzusehen ist es. Mit dem Taxi ging es zurück ins Hotel und nach einem guten Abendessen direkt ins Bett, denn ich war sehr müde.
Am nächsten Morgen konnte ich ausführlich mit meinem Mann telefonieren und habe die nächste Hiobsbotschaft erhalten. Durch die aufregende Kindergarteneingewöhnung und einem ereignisreichen Nachmittag bei seinem Opa war unser Sohn am Abend total übermüdet. Das Abendritual hat sich über Stunden in die Länge gezogen und er hat immer wieder nach mir gerufen. Das sind wirklich Momente in denen ich ein schlechtes Gewissen habe von meinem Kind getrennt zu sein und nicht für ihn da sein zu können. Gibt es für solche Momente eigentlich ein Geheimrezept?! In unserem Fall hat nur noch der Schnuller geholfen. Eigentlich nutzt unser Sohn seinen Schnuller nicht mehr. Als er einige Wochen nach der Schnullerentwöhnung zufällig einen Schnuller unter dem Sofa gefunden hat, sagte er sogar "Ich brauche keinen Schnuller mehr zum Einschlafen". An diesem Abend war es aber sein Rückzugsort. Mein Mann war in dem Moment sehr erleichtert, da es ihm zwar besser, aber immer noch nicht gut ging.
Endlich ging es wieder nach Hause, die Fahrt fühlte sich so ewig an. Ihr könnt mir glauben ich war so glücklich meine beiden Männer in die Arme schließen zu können. Die Abendroutine habe ich übernommen und mich sehr darüber gefreut. Der Schnuller war wieder vergessen und das Einschlafen war kein Problem. Mein Mann konnte sich in der Zeit ausruhen, denn er hat immer noch gelegentlich leichte Krämpfe im Darmbereich. Was sein Unwohlsein verursacht hat, wissen wir noch nicht.
Im nächsten Eintrag werde ich von dem finalen Ergebnis der Biopsie berichten und hoffentlich wissen, was meinen Mann plagt. Ebenfalls geht die Eingewöhnung im Kindergarten weiter.
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