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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Stefanie

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

15. Schwangerschaftswoche

Fruchtwasser und Weihnachtschaos

Diese Woche war es endlich soweit: eine Fruchtwasseruntersuchung sollte endlich das erwünschte Ergebnis bringen und die letzten Zweifel ausräumen. Hätten wir gewußt, was wir alles erleben, hätten wir den Termin sicherlich nicht so kurz vor Weihnachten gelegt …

Am Mittwoch – einen Tag vor der Untersuchung – saß ich mit einem unguten Bauchgefühl im Büro. Ich hatte morgens leichte Blutungen und Angst, dass die Untersuchung aus diesem Grunde evtl. nicht stattfinden könnte. Pünktlich um 8:00 Uhr rief ich also meine Frauenärztin an, die mir noch während des Telefonats „Arbeitsunfähigkeit“ bescheinigte und Sofa-Ruhe verordnete. Ich schrieb den Kollegen also eine letzte Weihnachtsmail, schloss meine Bürotür also wieder ab und fuhr zu meiner Ärztin und dann nach Hause auf´s Sofa.

Am nächsten Morgen waren wir echt aufgekratzt und fuhren überpünktlich in die Klinik. Da ich noch nicht so lange hier wohne, kenne ich auch die Krankenhäuser in Rhein-Main nicht – außer dieses eine… Eine Kollegin lag vor einem halben Jahr mit Krebs dort, bevor sie starb. Ich hatte also nicht die besten Erinnerungen an dieses Gebäude – die Kinderwunschklinik, welche aber auch die pränatalen Untersuchungen durchführt, liegt aber Gott sei Dank in einem anderen Gebäudekomplex.

Das Personal dort ist wirklich nett und allein die Tatsache, dass dort wirklich nur Pärchen auf die verschiedensten Untersuchungen gewartet haben, machte das Warten wirklich spannend. Ein Blick auf den Bauch („Aha, mindestens 6. Monat!“) oder in die Gesichter („ICSI oder IFV?“) ließ vermuten, in welcher Tür die Patienten verschwinden würden. Die Toilette war natürlich bei soviel Schwangeren am Besten besucht *lach*!

Nach einer Wartezeit von über einanhalb Stunden wurde ich aber doch ungeduldig – schließlich hatte ich ja einen Termin! Außerdem hatte ich Hunger und Durst und hätte einer Patientin die neben mir saß, fast in ihr Brötchen gebissen! Ein Tipp für alle: Ein gut gefüllter Rucksack kann bei solchen Terminen echt lebensrettend sein, da „Notfälle“ im Klinikablauf natürlich Vorrang haben. Und nach und nach trafen leider einige Paare mit verweinten Augen ein…

Als wir endlich dran waren, hat der Oberarzt erstmal per Ultraschall die Lage unseres Krümels gecheckt und die Untersuchung erklärt. Und wir habe als Entschädigung ein erstes Portrait von unserem Winzling in 3D erhalten. Die Nase scheint demnach vom Papa geerbt worden zu sein…

Die Fruchtwasseruntersuchung an sich war wirklich nicht sehr schmerzhaft, da die Nadel sehr dünn ist. Wer sich schon mal Ohrlöcher stechen lassen hat, ist Schlimmeres gewohnt. Nur das Gefühl, dass etwas in diesen „schützenswerten Bereich“ eindringt, ließ mir tatsächlich vor Angst die Haare hochstehen – die Schmerzen waren es aber nicht!

Damit wir schnell ein Ergebnis haben, haben wir uns für einen Schnelltest (FiSh) entschieden, den man leider selbst zahlen muß (ca. 150,-- €). Dafür sind dann erste Ergebnisse schon 24 Stunden später da. Ich rief also am nächsten Tag im Labor an (die Klinik hatte bereits Weihnachtsferien und das Procedere war mit den Ärzten abgestimmt) und erhielt folgende Aussage: „Leider dürfen wir die Ergebnisse nicht telefonisch rausgeben. Die gehen an die Klinik. Haben die Ärzte Ihnen das nicht gesagt?“ Na toll! Nein, sie haben es mir nicht gesagt, sondern sind einfach in die Weihnachtsferien gefahren!!! Die Laborhelferin hatte ein Einsehen und wollte mal „kurz nachfragen und auf die Ergebnisse schauen“… und dann kam der Schock: Die Klinik hatte leider vergessen, das Kreuzchen in das richtige Kästchen für den Schnelltest zu setzen! Also wurde meine Probe nur langfristig angelegt und noch nicht ausgewertet, mit einem Ergebnis ist frühestens nach 10 Tagen zu rechnen!

Ich lag auf dem Sofa und habe den ganzen Abend geheult… kann es denn soviele Zufälle geben? Ist das ein schlechtes Zeichen? Sagen wir es unseren Eltern jetzt Weihnachten doch nicht? Wie soll man sich nach so einem Eingriff schonen, wenn ein kleines Kreuzchen an der richtigen Stelle einfach vergessen wird?!

Inzwischen hat sich die Aufregung ein bisschen gelegt, der Weihnachtstrubel hat uns abgelenkt. Baum schmücken, Wohnung putzen, Essen vorbereiten …
Heute ist nun Heiligabend und unsere Eltern sind auf dem Weg zu uns, um mit uns die Weihnachtstage zu verbringen. Heute werden wir es ihnen endlich sagen – auch ohne erste Ergebnisse! - und das erste Bild unseres Krümels zeigen können :o) Vielleicht sollte ich schon mal ein Päckchen Taschentücher bereitlegen, oder zwei, oder drei …?

Ich wünsche Euch allen ein ruhiges Weihnachtsfest und eine schöne Bescherung („Eigentlich wollten wir uns ja nichts schenken…!“) und sende die besten Grüße an alle kleinen „Bauch-Engel“ und die KIDSgo! - Redaktion!

Mit weihnachtlichen Gedanken und ein bisschen Neugier…

Eure Steffi



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