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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
42. Woche

Schweißperlen und Virusinfekt

Es geht um Ausflüge, u.a. in die Friedensstadt und in ein Freibad. Leider ist ein Virusinfekt im Anflug.

Hallo ihr Schweißperlen,

es war das heißeste Wochenende bisher in diesem Jahr. 37 Grad prophezeite die Wettervorhersage. Ich glaube, ganz so heiß war es aber nicht. Die Oma aus Freiburg war sehr bemüht, Salome einen Handventilator in Form eines Löwen zu schenken. Leider war dieser in dem wunderschönen regionalen Spielzeugladen in Freiburg vergriffen. Außerdem gab es auch die Altersempfehlung 3+. Vermutlich auch, weil in dem Gerät kleine Teile verbaut sind, die verschluckt werden können. Natürlich würde ich Salome das Gerät nicht unbeaufsichtigt geben. Aber da es für diese Saison ausverkauft ist, warten wir diesen Sommer noch ab und schwitzen ein wenig. Nächstes Jahr ist dann ein kühlender Löwenventilator-Luftzug in gefühlter Sicht.

An Fronleichnam habe ich mit Salome einen Ausflug in die Stadt des Friedens gemacht. Na, erratet ihr schon, wo wir waren? Auf dem gelben Stadtschild steht tatsächlich unter dem Namen der Stadt der Titel „Die Friedensstadt“. Vermutlich habt ihr euch schon an euren Geschichtsunterricht erinnert, und zwar ist Osnabrück gemeint.
Dort wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg der Westfälische Frieden verkündet. Genauer gesagt fand dies im historischen Rathaus von Osnabrück statt. Die Unterzeichnung des Vertrags wurde im historischen Rathaus von Münster beurkundet. Beide Rathäuser kann man sich heute noch ansehen. Sie wurden von der EU-Kommission im April 2015 mit dem europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Salome ließ das Gebäude unbeeindruckt, aber ich freute mich, meinem derzeit vermoderndem Gehirn wieder etwas Kultur bieten zu können.

Wir waren außerdem am Rubbenbruchsee und bei einem Werksverkauf eines großen Kuchenherstellers. Fronleichnam ist in Niedersachen kein gesetzlicher Feiertag, da das Bundesland protestantisch geprägt ist und somit hatten auch die Geschäfte und das Benjamin-Blümchen-Torten Werk geöffnet. Salome und ich haben diesen Ausflug nur zu zweit unternommen und es war sehr schön.

Am Samstag besuchten Salome und ich das Freibad meiner Kindheit. Es liegt sehr idyllisch in einem kleinen Tal und ist von Obstbäumen umrandet. Schon beim Eintreten durch das Drehkreuz taucht man wieder in die vielen Freibadmomente meiner eigenen Kindheit ein. Diese bestehen aus roten Erdbeerschnüren, Pommes von gelben Tabletts, gelb lackierten Mülleimern und unzähligen Gänsehautmomenten, weil es doch oft noch viel zu kalt für das Freibad war, wir aber unbedingt dorthin wollten. Nichts hat sich bis heute an dem Ort verändert. Außer, dass das Kinderbecken vor einigen Jahren mit einem großen Spielplatz und einer Bobby-Car-Bahn neu gemacht wurde. Außerdem esse ich nicht mehr eine Tüte der roten Weingummischnüre. Ich frage mich, wie ich die jemals gemocht haben konnte. Mir geht bei dem Freibadbesuch durch den Kopf, ob Salome in diesem Freibad auch mal einen Großteil ihrer Kindheitssommertage verbringen wird oder ob wir bis zu ihrem Schulbeginn nicht mehr hier leben und nur einen Ausflug in das Freibad machen, wenn wir die Oma oder Cousine besuchen.

Im Freibad waren zwei Freundinnen und ihre Töchter dabei. Die beiden anderen Mädchen waren jedoch zwei Jahre älter und wollten immer im niedrigen Kinderbecken spielen. Salome und ich waren im großen Becken, damit ich sie durchs Wasser ziehen konnte und sie ein besseres Wassergefühl bekommt. Salome ist immer noch wasserscheu, aber wir haben es im beheizten Becken ziemlich lange ausgehalten. Immer wenn sie mit ihren Füßen das kühle Nass berührt, krallt sie sich wie ein Äffchen an meinen Körper fest. Generell ist sie sehr empfindlich. Wenn man ihre kleinen, nackten Marzipanfüße ins Gras setzt, schaut sie einen schockiert an und krallt sich mit den Füßen an meinem Körper fest. Da ich sehr gerne barfuß laufe, hoffe ich, dass sich dies bei ihr noch ändert.

Für unseren Ibiza Urlaub haben wir uns ein großes Strandtuch gekauft. Natürlich hätten wir dies in einer schönen schlichten Farben kaufen können – so wie es derzeit ein Trend ist und als Interieur-Hipster-Traum in vielen Wohnzimmern als Decken auf Sofas liegt. Aber ich bin der Meinung, Decken erzählen Geschichten. Salome wird sich immer an Sommerausflüge mit den bunten Farben und einprägsamen Muster der Stranddecke erinnern. Man erkennt unsere Liegefläche schon von weitem auf dem Rasen. Es ist in der Farbe Aprikot und Grün gehalten und ist bedeckt mit unzähligen Kakadus und Blättern. Das einprägsame Muster vergisst man auch nicht, wenn man erwachsen wird. Da bin ich mir sicher. Aber bis es so weit ist, werden hoffentlich noch unendlich viele Strandtuchausflüge unternommen werden.

Da das Strandtuch sehr leicht und klein zum Zusammenfalten ist, kann man es perfekt auch auf dem Fahrrad mitnehmen. Am letzten Sonntag stand Salomes Debut Fahrradfahrt an – natürlich noch als Beifahrerin. Wir haben Salomes Fahrradsitz fürs Fahrrad ausprobiert. Ihr Helm passt ihr perfekt und leuchtet in blau. Er ist mit einem maritimen Design verziert. Die Robben sind arg süß, aber das wichtigste ist natürlich, dass er gute Bewertungen hatte und sicher ist. Am Sonntagmorgen thronte Salome sehr zufrieden in ihrem Sitz - eine komplett andere Perspektive für dieses kleine Menschlein. Leider war mein Fahrrad noch platt, weil ich so lange nicht gefahren bin. Daher steuerten wir schiebend die drei Tankstellen im Ort an. Salome saß mit ihrem Helm hoch zu Sitz und genoss den Ausblick. Natürlich hätte ich auch mit der wenigen Luft fahren können, aber ich wollte mir den Reifen nicht kaputt machen. Leider hatte keine Tankstelle einen verfügbaren Kompressor für ein Fahrrad. Zwei besaßen, zumindest draußen, keinen Kompressor – vielleicht auch, weil es Sonntag war und die Tankstellen geschlossen hatten und das Gerät reinstellten. Dies ist für mich zwar nicht logisch, denn auch sonntags hat man mal einen platten Reifen. Und die einzige Tankstelle, die ein Luftspendegerät hatte, besaß eine digitale Anzeige, wo die kleinste einzustellende Bar-Zahl 3.0 Bar war. Ein Fahrradreifen benötigt zwar ca. 9 bar, aber ich habe mich nicht getraut, den Kompressor zu benutzen, weil das Fahrradsymbol deutlich auf einem Sticker durchgestrichen war.
Somit war die erste Fahrradtour eine geschobene Radtour, aber so hat die kleine Zuckerbiene erstmal genug Zeit, um sich an den Sitz zu gewöhnen und in der Höhe zu akklimatisieren. Auf Pferden wird man auch erstmal geführt, bevor man trabend und galoppierend die Gegend erkundet.

Am Sonntag buken wir noch Waffeln. Leider isst Salome immer noch nichts ihres dargereichten Breis – maximal ein Löffel verirrt sich mal in ihre Mundhöhle und mit viel Glück in ihrem Bauch. Auch kein süßer Waffelkrümel konnte sie zum Herunterschlucken bewegen. Aber Salome schmeckte die Sahne ziemlich gut. Jedoch habe ich davon nach zwei Löffelspitzen aufgehört, weil ich wusste, dass es durch die Luft in der Sahne zu Blähungen kommen kann. Salome beweist zumindest bei den wenigen Dingen, die sie isst, einen sehr guten Geschmack. Sie mag den Käsekuchen in Freiburg vom Münstermarkt, den man übrigens auch in Käsekuchenautomaten kaufen kann und sie liebt Sahne. Natürlich isst sie auch den selbstgebackenen Käsekuchen der Oma gern. Leider ist keins der süßen Nahrungsmittel ein Grundnahrungsmittel, von dem die kleine Zuckerbiene satt werden könnte.

Sonntagabends wurde Salome dann sehr "nöckelig". Auf die Vermutung der Oma hin, dass sie Fieber haben könnte, habe ich gemessen. Auf der Anzeige an ihrem Fieberthermometer mit einem Griff in Form einer Kuh (das gibt’s nur bei Kinderfieberthermometern – leider ist das Messen mit und ohne Kuh für Salome natürlich gleich unangenehm) stand: 38,5 Grad. Später wurden es dann 39 Grad und ich habe ihr ein Zäpfchen gegeben. In der Nacht wurde sie immer wieder wach und weinte. Am nächsten Morgen hatte ich erst das Gefühl, dass es besser geworden ist und packte sie dick ein und machte mit ihr einen Spaziergang. Am Mittag war sie aber wieder so weinerlich und hatte trotz Zäpfchens 39,5 Grad Fieber, sodass ich direkt um 14 Uhr zum Kinderarzt fuhr. Er hörte sie ab und fand nichts. Auch ihre Ohren sahen gut aus. Denn ich dachte zuerst, dass sie vielleicht Ohrenschmerzen haben könnte, weil sie ihre rechte Schulter immer ans Ohr heranzog. Aber vermutlich war der Grund nur das Einschießen der Zähne. Ich machte noch einen Corona-Test. Auch dieser war negativ. Salome wurde dann ein Auffangtütchen für Urin unter die Windel geklebt, weil wir einen Test machen wollten, ob es sich um eine Blasenentzündung handelte. Ich wartete lange, damit etwas im Beutel war. Nichts. Dann entschloss ich die 15 km nach Hause zu fahren. Gerade zu Hause angekommen, pinkelte sie in den Beutel und ich durfte wieder zurück zum Kinderarzt düsen. Zum Glück war es auch keine Blasenentzündung.
Nun sagte der Kinderarzt, dass es wohl irgendein Virusinfekt sei. Die Tante meinte, es könnte auch das Drei-Tages-Fieber sein. Wir wissen es nicht und warten ab. Ich hoffe, ich kann euch in der nächsten Woche berichten, dass Salome wieder ganz gesund ist.

Ein Gesundheitskuss ist ein Muss.

Eure Salome und Vroni


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Dir alles Gute,

Barbara (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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