Machen Hormone biestig? Schlafstörung, Herzklopfen und Tagträume!
So, jetzt berichte ich quasi live aus der Frauenarzt-Praxis! Smartphone sei Dank...
Mal wieder steht mir nach der Menge der Wartenden zu urteilen, eine halbe Ewigkeit an Wartezeit bevor. Nicht zuletzt ahnt man das schon, weil mein Termin schon vor 10 Minuten war und mir noch nicht mal Blut abgenommen wurde.
Dazu kommt, dass ich gar nicht so genau weiß, was ich hier soll. Der Zwerg turnt den ganzen Tag sonst ist auch alles normal und gegen Ischias kann eh nichts unternommen werden. Und dann schneit auch noch kurz vor mir eine Schwangere rein und sagt zur Anmeldung: "Ich hab eigentlich morgen erst ´n Termin, aber ich fühl mich nicht ganz wohl..." ....Ja, dann komm doch auch erst morgen!!!!
Ob sie - jetzt seelenruhig in der Gala schmökernd - weiß, dass sie sich quasi zum Notfall deklariert hat und so wahrscheinlich noch vor mir drankommt? Dabei ist ihr wahrscheinlich nur langweilig im Mutterschutz!
Hm, so langsam scheine ich in die zickige Phase einzutreten...Bestimmt hat die arme Frau einen guten Grund! Ok, lassen wir das...
Es ist tatsächlich so, dass meine Launen zuzunehmen scheinen. Ich habe in letzter Zeit schlecht geschlafen und im stickigen Wartezimmer rumzusitzen hebt meine Laune nicht gerade. Eine andere Wartende redet die ganze Zeit auf ihr Kind ein wie auf einen lahmen Gaul und wiederholt immer die drei Sätze: "Wir können noch nicht gehen, gleich hoffentlich!", "Du bist müde, jaaaha ICH weiß! " und "ja...die Mami ist GLEICH dran, hoffentlich!"....
vielleicht bin ich nur neidisch, dass ich keinen volltexten kann! Außer Euch, meine werten Leser ;-)
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Jetzt wurde ich zumindest mal gewogen und mein Blutdruck gemessen, diesmal nicht gepiekst, juhu! Mein Gewicht lag leider mal kurz 2 (!!!) Kilo höher als auf der Waage Zuhause! Ahhh!
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So! Nur eine Stunde später war ich dann wieder draußen, was nicht heißt, dass mein hormongesteuerter Feldzug gegen FA-Praxen zu Ende ist...Warum sind die Sprechstundenhilfen eigentlich immer so unfreundlich und zickig (außer zu Männern)? Die Antwort liegt ja eigentlich auf der Hand: Zu viele Hormone an einem Ort und damit der bestimmt zeitweise nervigste Job der Welt! Man (Frau) stelle sich vor, man ist selbst prämenstruell und muss dann den ganzen Tag mit so Weibern (wie mir...) umgehen...
Zurück zum Thema. Es bleibt beim Mädchen, die Entwicklung ist "zeitgerecht" und auch sonst ist alles im grünen Bereich. Das ist zwar nicht spannend - aber ich schätze mich sehr, sehr glücklich!
Einzig mein Blutdruck ist zu niedrig, das ist er aber fast immer und führt lediglich dazu, dass ich morgens und/oder abends schon mal an Herzklopfen "leide". Nicht zu ändern... Ansonsten habe ich als Beschwerden weiterhin Rücken- und Beckenschmerzen zu vermelden (allerdings hat die Hebamme meiner Schwester dafür jetzt ein homöopathisches Mittel ausgegraben, mal gucken, obs hilft!). Und ab und zu habe ich regelrechte Schlafstörungen, d.h. ich werde scheinbar ohne Grund wach und kann dann einfach nicht wieder einschlafen.
Ein großes Schreckgespenst von der letzten Schwangerschaft ist das sogenannte "Restless Legs Syndrom", wieder so etwas, wovon man nicht genau weiß, ob es rein psychisch ist oder ein tatsächliches "Leiden". Ich tendiere zu ersterem, weil es mir tatsächlich mal gelungen ist, es durch pure Willenskraft zu überwinden und es auch aus komischen Gründen auftritt. Manchmal reicht ein Geräusch oder ein unangenehmer Gedanke, um es auszulösen.
Oder wenn man daran denkt! Auch durch Berührung des Bettnachbarn (im Sinne von: ein Bein liegt an meinem Bein oder eine Hand berührt meinen Arm oder so...) kann dieses fiese "unruhige Beine"- Gefühl ausgelöst werden. Umso mehr man dagegen ankämpft, umso stärker wird es und nichts hilft dauerhaft und zeitweise nur so aufwändige Maßnahmen wie Wechselbäder in heißem und kaltem Wasser, Beinmassage und ähnliches, wozu man nachts kurz vorm Einschlafen keine Zeit und Muße hat.
Beim letzten Mal habe ich rausgefunden, dass Ablenkung (über etwas anderes nachdenken, sich auf einen andere Körperstelle konzentrieren...) ganz gut hilft und auch das Mantra "das gibt es nicht, das ist nur Einbildung"...
Trotzdem kenne ich auch Mädels, die das oft haben, sogar wenn sie nicht schwanger sind und die es zur Verzweiflung treibt... Es fühlt sich an wie ein Stau, ein leichter Druck und ein Flattern und Blubbern in den Venen, man kriegt heiße Füße und den Drang rumzuzappeln oder gleich aufzustehen und auf den Boden zu stampfen – ohne, dass es davon besser würde. Bisher hatte ich es in dieser Schwangerschaft kaum und wenn dann nur ansatzweise (z.B. gestern Nacht) und ich hoffe, dass ich es weiterhin in Schach halten kann.
Falls das jemand kennt, für Tipps bin ich immer dankbar. Ärzte kennen das oft, zucken aber meist auch nur mit den Achseln, wenn es um Behandlungsmöglichkeiten geht. Weitere "Abhilfen", die mir noch einfallen, (die aber auch nicht richtig helfen) sind: Eissalbe, Massage, Wechselbäder, Rumlaufen, Füße anziehen (bis zum Wadenkrampf) u. ä.
Diesmal hat mich meine Ärztin angesprochen, in welcher Klinik ich denn entbinden wolle, das fand ich sehr nett. Ich weiß es noch nicht, aber am Donnerstag mache ich tatsächlich mal eine Kreißsaalführung mit. Wenn ich es nicht wieder vergesse!
Just in den letzten zwei Tagen habe ich außerdem angefangen, mich um eine Hebamme zu bemühen und musste feststellen, dass die meisten doch tatsächlich jetzt schon "ausgebucht" sind. Zum Glück geht es "nur" um die Nachsorge, da es ja eh keine Beleghebammen gibt...
Was sonst noch? Ach ja, als nächstes verfolge ich den Plan unser Schlafzimmer auf den "neuen Mitbewohner" einzustellen. D.h. eigentlich wollte ich noch anstreichen, ein paar Bilder aufhängen, vielleicht ein bisschen dekorieren und so etwas. Aber dann fiel mir ein, dass das ja jetzt schon ganz schön anstrengend ist und meine körperliche Beweglichkeit in Bezug auf den Pinsel schwingen und auf Leitern klettern auch nicht unbedingt zunehmen wird...
Hhm. Vielleicht muss es doch so bleiben wie es ist. Leider kann ich den Stubenwagen vom letzten Mal nicht wieder nehmen, der würde bei unserer jetzigen Zimmergröße einfach zu viel Platz einnehmen und man könnte schlicht nicht mehr zum Bett oder zum Kleiderschrank gelangen.
Ein weiteres Sorgenkind in meiner Planung ist unser Auto. Wir haben einen Transporter mit drei Sitzen vorn, jedoch hat der mittlere nur einen Beckengurt. Jetzt haben wir zwar damals einen Kindersitz dafür gefunden, jetzt müssten aber beide Sitze nebeneinander auf die Bank - das könnte eng werden! Da unser Auto aber sowieso gerade an allen Ecken und Enden auseinanderfällt und außerdem noch die Umweltzone für Ärger sorgt, wird es vielleicht sowieso bald Zeit aufs Fahrrad umzusteigen.
Würde ich auf dem Land wohnen, wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, einen alten Traum zu verwirklichen und mir ein Shetland-Pony und eine kleine Kutsche anzuschaffen, mit der ich zur Kita, zum Einkaufen usw. fahren kann!
Na ja genug geträumt, zurück an die Arbeit!
Bis nächste Woche, Eure Julia
