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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
7. Woche

Frauenarzt und Fernweh

Ich bin offiziell entlassen und bereit für die große weite Welt.

Liebe Community,

letzte Woche stand mein Nachsorgetermin bei der Gynäkologin an.
Also tatsächlich schon vorletzte Woche. Allerdings bin ich unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt worden. Denn ich hatte – wie sollte es in meinen Augen auch anders sein? – Anton im Schlepptau. Meine gedankenlose Annahme: Es handelt sich um eine Nachsorge nach einer Entbindung. Demnach könne man doch davon ausgehen, dass ich einen Säugling zuhause habe, den ich offensichtlich noch nicht mit einem Tablet auf dem Sofa zurücklassen kann. Also packte ich ihn selbstverständlich ein und wurde bereits am Anmeldetresen wieder nach Hause geschickt. Ich frage mich, ob das bei allen Gynäkologen so gehandhabt wird. Denn irgendwie scheint mir das ungewöhnlich, dass ich ohne Baby dort auftauchen soll.

Also terminierten wir neu und Willi bekam eine vorgezogene Mittagspause von mir verordnet, in der er Anton betreute. In solchen Momenten verteufle ich den Fakt, dass wir keinerlei Verwandtschaft in unserer Nähe haben. Eine helfende Oma- oder Opahand wäre hier natürlich Gold wert. Mein Papa wohnt zwar „nur“ 1.5 Stunden von uns entfernt, und half mir schon beim ein oder anderen Termin aus, richtig ums Eck ist das aber nun auch nicht.

Zurück zur Untersuchung: Nach einer Unterhaltung über die Entbindung, den Kaiserschnitt, den Lochialstau und den neuen Alltag, sprachen wir über meinen weiteren Kinderwunsch. Sie legte mir noch einmal ans Herz zu bedenken, dass nach einem Kaiserschnitt mindestens ein Jahr lang keine weitere Schwangerschaft eintreten solle. Ich nickte ihr zu und musste schmunzeln.
Denn Willi und ich unterhielten uns erst vor ein paar Tagen darüber, dass sich durch Kind 1 unsere Familienplanung doch ganz schön verschoben hat. Keine Ahnung, ob und wann es einen weiteren Nachwuchs geben könnte. Doch es steht fest: Anton wird ein großer, großer Bruder sein, wenn es weiter geht. Wenn ich daran denke, dass meine Schwester und ich 21 Monate Altersunterschied haben und eine Schwangerschaft 10 Monate dauert… Nein. Sowas von Nein. Das Pillenrezept zur hormonellen Verhütung ließ ich mir gleich für die maximale Einnahmezeit verschreiben.

Weiter gings mit einer Brustuntersuchung. Die optische Prüfung meisterten wir mit Bravour, beim Abtasten lief mir allerdings sprudelartig die Milch über den Bauch.
Wow. Klebrig und unangenehm.

Dann auf den Stuhl. Seit der Lochialstau-Geschichte habe ich einen wahren Horror vor diesem unscheinbaren Ding und sitze maximal verkrampft. Mehrfach musste sie mich ermahnen zu entspannen, bis ich endlich erlöst wurde.
Fazit? Die Gebärmutter könnte noch etwas besser zurückgebildet sein. Sport ist erstmal weiterhin tabu. Außer vielleicht Fahrradfahren, das ginge wohl. Ab Mitte Juni bin ich im Rückbildungskurs angemeldet. Erst danach solle ich mit meinem Aktivitätsprogramm starten. Schade. Der nahende Sommer setzt mich so unter Druck, dass ich gerne jetzt schon das „Go“ gekriegt hätte.
Ansonsten aber alles bestens.

Wir sehen uns in 6 Monaten zur regulären Kontrolle wieder, ich bin offiziell entlassen. Fühlt sich eigenartig an.


Themenwechsel. Hin zur Urlaubsplanung mit Baby:

Willi und ich sind leidenschaftliche Urlauber. Am liebsten würde ich all mein Geld ins Reisen stecken. Und mit meinem Mann macht einfach alles Spaß: All inclusive-Urlaub im europäischen Ausland, Backpacking durch Kuba oder mit dem Zug durch Bosnien. Alles schon dabei gewesen.
Unsere Stärke? Offen sein für Neues, Spontanität und Optimismus.
Unsere Schwäche? Planung, Struktur und Organisation.
Und jetzt also mit Baby. Ohje.

Willi und ich überlegten, spontan mit Freunden nach Spanien zu fliegen. Gehyped von dem Gedanken Sonne und Strand genießen zu können, schmiedeten wir Pläne. Doch zur Reise gehörten Ausweisdokumente für Anton, die wir noch nicht hatten. Und wie immer alles spontan und schnell. Die Zeit drängte. Online fand ich auf der Stadtverwaltungsseite etliche Depandancen, die unterschiedliche Terminslots anboten. Alle frühestens in 2 Wochen. Mist.

Lediglich eine einzige Niederlassung, recht weit weg von meinem Einzugskreis, konnte mir ein Angebot machen.
Also gut. Die Vorbereitungen laufen. Ich brauche ein Passbild für Anton.

Ja, ein Passbild. Ein biometrisches Bild. Von einem 7 Wochen alten Baby. Wach muss er sein beim Schießen des Fotos und den Kopf bitte gerade halten. Ist klar.

Und wie sollte es anders sein? Er schlief friedlich, als ich das Fotostudio betrat.
Also Aufwecken - keine gute Idee. 5 Minuten später lag ein schreiendes Baby vor der Linse. Rote Augen vom Heulen und eine verschnodderte Nase zieren nun also den Reisepass. Ist nicht direkt ein Bewerbungsbild für die Modelmappe.

Angekommen bei der Stadt mit Sack und Pack finde ich nun einen wenig barrierefreien Eingang vor. 4 Stufen soll ich mit meinem Kinderwagen hoch. Und dann durch einen Gang, der nur Frauen in Kleidergrösse 34 durchlässt. Den Kinderwagen mit einem schlafenden Baby mit ins Zimmer nehmen? Keine Chance. Also liegt Anton alleine im Gang des Amtes. Ich frage mich, wie das Leute im Rollstuhl handhaben sollen.

Die nette Dame erkundigt sich nach meinem Anliegen und stellt mir innerhalb von 5 Minuten einen einwandfreien Kinderreisepass aus. Mir stellt sich hier die Frage, warum Ausweisdokumente für Erwachsene immer 4-6 Wochen Bearbeitungsdauer benötigen.

Toni und ich schlängeln uns im Anschluss wieder aus dem Schlauchgang hinaus, stoßen links und rechts an, überwinden die Stufen rückwärts und machen uns wie Gewinner auf den Weg nach Hause. Ab jetzt können wir die Welt gemeinsam bereisen!


Nächste Woche hören wir uns im Beitrag aus dem Urlaub. Übrigens nicht Spanien, sondern ein Land ohne Flug. Hätte ich mir den Pass auch sparen können.


Bis dahin, viele Grüße und passt auf euch auf!

Maike

Foto: Privat

 



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Kommentare von Lesern:

Maike20.06.2021 19:42

... Dann muss ich mich ja noch ziemlich lange in Geduld üben. Schade! ;)

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Mine17.06.2021 02:15

Hallo Maike, schön, dass du geantwortet hast;). So um den 6. Monat konnte man die Augenfarbe sicher einordnen, meine ich mich zu erinnern?!

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Maike16.06.2021 04:39

Da hast du recht, Mine. Ab wann hat sich die Augenfarbe deines Babys denn verändert? Ich warte schon gespannt drauf...

Liebe Grüße
Maike

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Mine, Berlin14.06.2021 20:43

Da fällt mir ein, die Reisepässe mal erneuern zu lassen. Da haben die Kinder nämlich noch blaue Augen. Jetzt definitiv nicht mehr...

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Maike11.06.2021 04:21

Liebe Linda,
Danke dir für deine Nachricht. Es freut mich riesig zu hören, dass du meine Beiträge gerne liest. Kann mir manchmal gar nicht vorstellen, dass so viele interessiert sind...

Ja, das Reisen mit Baby klappt noch ganz hervorragend. Bin schon gespannt, wie sich das mit Kleinkind verändern wird. Aktuell geniessen wir den Urlaub auf jeden Fall sehr.

Dein Kommentar zum Frauenarzt sagt mir, dass du dein Baby mitbringen durftest? Dachte mir schon, dass es da 'tolerantere' Gynäkologen gibt...

Liebe Grüße
Maike

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Linda, Frankfurt07.06.2021 21:42

Liebe Maike, ich lese gern von dir! Du schreibst so locker und wahnsinnig witzig.
Die Frauenarztgeschichte ohne Baby finde ich aber fast gruselig. Vor allem, dass sie dich dann echt noch wieder weg schicken.
Reist viel, wenn sie noch so klein sind, die Kinder. Mit dem beikoststart und dem Laufen lernen wird’s dann kurz mal eher unattraktiv ;)
LG aus der Nachbarschaft

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In diesem Beitrag geht's um:

Frauenarzt, Nachsorge, Reisen mit Baby