Willkommen in Frankreich, du Schaukelkönigin.
Hallo ihr Hasenherzen,
Bonjour, France! Salomes erster Auslandsaufenthalt fand im Elsass, genauer gesagt in Straßburg, statt. Als ich letztes Jahr schwanger war, habe ich zum ersten Mal das Elsass bereist. Wir, Salomes Papa und ich, waren in Colmar. Das Wahrzeichen dieser Region ist der Storch – auf Französisch: la cigogne. Als Schwangere kann man sich dieses allseits zu kaufende Stoffsouvenir sehr gut merken. Sprichwörtlich heißt es, dass der Storch die Kinder bringt. Warum ist das so? Meine Zehn-Sekunden-Recherche besagt, dass Störche als Glückssymbol gelten. Dort, wo sich in Deutschland Storche nach dem Winter in Afrika ansiedeln, entspringt neues Leben.
Eine Freundin ist mit uns nach Straßburg gereist. Salome hat die Autofahrt sehr gut mitgemacht. Auf der ca. vierstündigen Fahrt hat sie einmal sehr geschrien, aber das konnte man schnell mit einer Brustwarze beheben und als Reserve haben wir immer noch eine zweite dabei. Also, wir sind vorbereitet und können überall hin reisen. Wir hatten ein sehr schönes Hotel mit einem Familienzimmer. Das Bett konnte ich allerdings nicht an die Wand schieben, sodass ich Salome ins Reisebett legen musste, weil es sonst zu unsicher wäre, weil sie gerne herausrollt. Das Abseitsschlafen von mir, hat Salome aber fabelhaft gemacht. Ich bin jeden Tag für so vieles stolz auf meine Tochter. Besonders beim Reisen hat sie ihre Qualitäten gezeigt. Sie wird eine Travelkönigin! Somit testen wir bald auch den ersten Campingplatz aus – dafür muss es aber noch ein kleines bisschen wärmer werden.
Das Einzige, was sie nicht mochte, war das Frühstück morgens im Speisesaal. Irgendwie waren ihr dort zu viele Menschen. Obwohl objektiv betrachtet eigentlich nicht viele Menschen in dem Raum waren. Eine Freundin sagte, dass die „Corona Kinder“ so etwas einfach nicht kennen.
Salome kann schon Zwieback und Hirse-Stangen frühstücken. Sie speichelt sie voll und dann verschwindet es im Mund.
Von Straßburg fuhr ich weiter nach Freiburg und habe Halt in Offenburg gemacht. In Offenburg haben wir draußen in einem schönen Restaurant gegessen und Salome hat ihren Kürbisbrei im orangen Hochstuhl verspeist. Wie passend. Meine Freundin fuhr dann mit dem Zug wieder heim und ich besuchte Salomes Oma, Tante, Cousinen und Cousin in Freiburg. Ich habe bei der Oma gewohnt, die unglaublich lieb ist. Auch wenn der Kontakt mit Salomes Vater nur traurig ist, Salome hat eine wunderbare Familie im Süden. Darauf bin ich mächtig stolz.
Salomes Papa scheitert oftmals an der Wahr-Falsch-Balance. Es gibt zu viele Dinge, bei denen er gelogen hat oder die Wahrheit ganz bewusst und geschickt ausgeklammert hat. Ich kann ihm weder als Menschen noch als Vater vertrauen. An Ostern wollte er sich melden. Er hatte eine schlechte Ausrede, warum er sich erst nachmittags meldete, obwohl wir den ganzen Tag auf eine Nachricht von ihm warteten. Er war bei seiner neuen Freundin.
Ich habe mein Leben in der Großstadt aufgegeben und sitze jeden Abend Zuhause neben meinem Babyphone-Kino und bin in Alarmbereitschaft. Aber hier im unaufgeregten Dorf, wo die Bordsteine hochgeklappt sind, in der Wohnung zu verweilen, gefällt mir besser als in einer Stadt, in der ich weiß, was ich alles verpassen könnte.
Salome wird zwischen 19 und 20 Uhr ins Bett gelegt. Meistens stille ich meine Tochter drei bis vier Mal, bevor ich gegen 23 Uhr zu Bett gehe. Ich habe auch schon versucht, ihr nachts ein Fläschchen zu geben, aber sie merkt den Unterschied und wird wach und brüllt herum.
Meine Mama sagt, dass Salome natürlich nicht weiß, was ich alles aufgegeben habe und was der Vater gemacht hat. Das muss sie auch nicht. Sie muss sich nur unglaublich geliebt fühlen.
Sie wird vermutlich beide Eltern gleich viel lieben – das ist okay.
Ihr Urlaubshighlight: Stundenlang mit den Cousinen in der Nestschaukel verbringen. Und an Ostern waren wir bei der anderen Oma in einer Sitzschaukel. Beides liebt die kleine Schaukelmaus.
Zum guten Schluss: Ein Osterkuss von „Mama“ ist ein Muss.
Eure Salome und Vroni
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