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Baby-Tagebücher von Marie-Luis

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

38. Woche

Plitsch, platsch Badespaß

Wir waren endlich wieder beim Fit-dank-Baby-Kurs und im Garten ging das große Planschen los.

Hallo,

ich wünsche ich euch eine schöne Woche.

Die Woche begann mit Sport. Wenigstens waren draußen angenehme Temperaturen, so dass es nicht so anstrengend in dem engen Trainingsraum war. Ich hatte es geschafft Eddie vor dem Fit-Dank-Baby-Kurs zum schlafen zu bewegen. Ich dachte, so wäre es wenigstens einfacher mit ihm. Eddie ist zu Beginn immer etwas vorsichtig. Er muss sich immer erst alles genau anschauen um dann vertrauen zu fassen. Zum Anfang der Stunde war es bereits zu viel gewesen, so dass wir stillend die Startrakete verpasst hatten, die ihm ohnehin nicht so richtig gefiel. Passend zur Aerobic war Eddie besser drauf. Ich aerobicte was das Zeug hielt. Am Ende schmerzte meine Hüfte dezent, aber ich sagte mir, ohne Fleiß kein Preis. Zwischendrin gab es immer wieder Lieder. Die gefielen Eddie besonders gut. Beim Mitmachen war er gleich begeistert. Einmal lachte er sogar laut bei „Hoppe, hoppe Reiter“. Ein bisschen missmutig war er allerdings, weil er nicht so richtig vorwärts kam wie er wollte. Meistens ging es immer noch rückwärts und sitzen klappt auch nocht nicht, und das obwohl man im sitzen so viel sehen könnte. Ich schaffte es sogar zu den Liegestützen und Kniebeugen, bevor Eddie unten auf der Matte wieder begann zu meckern. Überhaupt ist mir aufgefallen, dass er seiner Wut schon richtig Kraft verleihen kann. Ich freue mich schon auf die Bockphase irgendwann, die hatte uns bei Ella bereits viele Nerven gekostet. Bei den Dehnübungen zum Schluss wollte Eddie lieber kuscheln. So habe ich vielleicht Zweidrittel der Stunde geschafft. Ich glaube, Eddie kam nur wegen der guten Musik zum Fit-Dank-Baby-Kurs. Ich hatte am Ende nicht einmal richtig Muskelkater.

Und weil er so große Freude an Musik hat, habe ich uns kurzer Hand nächsten Dienstag zu einer Schnupperstunde „Musik im Park“ angemeldet. Ein Picknick eines Elternvereins bei dem gesungen und musiziert wird. Ella darf auch mitkommen.

Die restlichen Tage habe ich wirklich einmal genutzt um mal gar nichts zu machen. Die Nächte waren durchwachsen. Und wir haben die Zeit für Mittagsschlaf genutzt. Ich denke, wenn man die Möglichkeit hat Schlaf nachzuholen, sollte man das unbedingt machen. Es gibt nichts besseres. Hinterher ging es uns gut, dafür stapelte sich die Wäsche, aber das war uns egal.

Am Donnerstagmorgen hieß es wieder Sport für Eddie. Schon beim Betreten der Praxis merkt man ihm an, wie sich seine Laune langsam verdunkelt. Als ich ihn dann auf die Matte legte, ging sofort seine Sirene an. Ich konnte ihn noch gerade so mit seinem Lieblingslied beruhigen. Eddie schaffte es sogar sich selbstständig zu drehen und er ging missmutig in den Vierfüßler-Stand. Ja, Eddie hat es schafft auf alle vier Beine zu kommen und wippt jetzt so lange fröhlich hin und her bis er umkippt. Außerdem mag er es auf verschiedenen Untergründen zu kratzen und alles zu spüren was ihm so in die Finger kommt. Ich sollte außerdem eine Box basteln und die ihm etwas höher vor seine Nase halten, so dass er nach oben gehen muss, wenn er interessantes Spielzeug entdeckt hatte. Zu guter letzt kramte die Physiotherapeutin noch einen Vibrationskäfer hervor. Das war gar nicht nach Eddies Geschmack und die halbe Stunde ging tränenreich zu Ende. Mir hätte es gefallen, wenn man mir mal den Rücken mit dem Käfer durchrütteln würde.

Am Freitag lief Ella so sehr die Nase, dass sie bevor der Kindergarten für 3 Wochen schloss, gar nicht noch einmal in den Genuss kam, von den mehr oder weniger lieben Erzieherinnen betreut zu werden. Wir verbrachten den Tag im Garten. Mein Mann war so lieb gewesen und hatte mir mein extrem schweres Rad aus dem Keller geholt. Jetzt musste ich nur noch den Fahrradanhänger hinunter tragen. Der Zusammenbau des Thule Chariot klappt inzwischen schon richtig schnell. Im Nu war alles Beladen und die beiden Kinder samt Gepäck waren verstaut. Eigentlich wollte ich mit beiden etwas radeln, zumindest so lang, bis Eddie seinen morgendlichen Powernap gemacht hatte. Na ja, als Ella unseren Garten sah, an dem ich vorbei fahren wollte, rief sie, dass sie keine Fahrt mehr machen wollte. Eddie war wach und ich musste noch ein bisschen warten bis ich Rasen mähen und wässern konnte. Beide Kinder zu bespaßen ist gar nicht so einfach. Vor allem, wenn beide vehement meine Aufmerksamkeit einfordern. Und ich hatte schon geglaubt, dass ich im Garten etwas am Computer arbeiten konnte. Der Tag war schon unerträglich heiß gewesen. Wir haben Freitagabend beschlossen, gleich am Samstag los zu ziehen, um einen Pool zu besorgen.

Schon als ich selbst ein Kind war, hatte ich mir immer gewünscht, dass wir endlich einen Pool hätten. Ich hatte neidisch in die Gärten der anderen geblickt. Im Freibad waren wir auch nie. Und auch heute traue ich mich nicht richtig mit beiden Kindern ins Freibad zu gehen. Ich habe permanent Angst, dass einer der beiden ertrinken könnte. Wenn man so oft von tödlichen Badeunfällen liest, macht es das nicht wirklich besser. Jetzt hatten wir unseren eigenen Pool. Nicht besonders groß, aber ausreichend. Jetzt war es wirklich wie Urlaub im Garten. Ich hatte in letzter Zeit großes Fernweh. Mein Mann sagte, ich sei verrückt, wenn ich mich mit den Menschenmassen am Strand aalen wollte.
Ich gab alles und pustete den Pool auf. Mein Mann war der festen Überzeugung, dass ich auch in die große Lasche pusten sollte. Bis ich merkte, dass das die Öffnung für den Wasserablauf war, war mir schon etwas schwindlig. Das nächste Mal muss er den Pool aufpusten und wehe er vergisst in die große Lasche zu pusten. Als das Becken endlich voll war, hüpfte Ella zuerst hinein. Das Wasser hatte nur 20 Grad. Es gibt nichts besseres als bei 36°C in einem Schwimmbecken zu hängen. Ab und zu flog eine Möwe vorbei oder auch mal ein Hubschrauber. Herrlich. Dann durfte auch Eddie mit ins kühle Nass. Er liebte das Wasser schon vom ersten Tag an. Er hatte kurz nach der Geburt richtig lang gebadet, weil er dabei so entspannt hatte. Jetzt lässt er sich durch’s Wasser ziehen, man kann ihn schweben lassen und er planscht, was das Zeug hält. Babyschwimmen häte ihm sicher Spaß gemacht. Besonders doof ist es aber, wenn ich bereits nach 5 Minuten beschließe, dass es nun ausreicht für Eddie. Da kannte er wieder keinen Spaß. Am Abend haben wir noch gegrillt. An diesem Tag waren die Wespen besonders aggressiv und weil Eddie ein kleiner Unglücksrabe ist, hatte ihn eine Wespe in den Finger gepiekst. Eddie nahm es Tapfer nur sein Finger war ein bisschen geschwollen. Wir fuhren gleich in den Einkaufsladen und besorgten Zwiebeln für die Einstichstelle. Gott sei Dank war es nicht so wild gewesen. Manchmal denke ich, dass Eddie das Unglück ein bisschen anzieht. Ich kann mir gut vorstellen, dass er mal mit einem gebrochenen Arm nach dem Rad fahren nach Hause kommen wird.

Am Sonntag war die Hitze noch ein bisschen unerträglicher. Wir machten uns bereits am Morgen auf in den Garten. Wir mussten wässern. Habt ihr gewusst, dass frühmorgens die beste Zeit zum Wässern der Pflanzen ist? Dann kommen nämlich keine Schnecken. Man merkt schon, dass es nicht mehr lange bis zum Herbst ist. In den Gartensparten liegt ein süßlicher Duft von Fallobst in der Luft. Der Pool wurde natürlich gleich wieder eingeweiht. Ella war so glücklich, dass man sogar ihre Augen leuchten sehen konnte. Eddie verschlief das ganze wieder. Wir bauten uns eine kleine Höhle als ausreichenden Sonnenschutz, unter der ich mit Eddie Platz nahm. Als es ein bisscher wärmer wurde, durfte auch Eddie wieder planschen. Er quietschte vor Freude. Gegen Mittag trafen auch unsere überaus netten Gartennachbarn ein. Sie beschwerten sich als erstes, dass wir schon wieder badeten. Zu guter Letzt meinte der nette Opa noch, Ella solle ihre „Schnauze“ halten. Sie hatte sich nur gefreut und war dabei ein wenig lauter geworden. Ich bekam leichtes Augenzucken. Mein Mann sagt, ich solle mich nicht aufregen. Jeder bekäme was er verdiene, doch so richtig darüber hinweg bin ich immer noch nicht. Wir machten uns kurz darauf auf den Nachhauseweg. Ich sagte nur noch laut und deutlich zu Ella, so dass es die Nachbarn hörten: „Wie schön, dass wir morgen wieder baden.“ Ein bisschen Bange ist mir ja schon, dass unser Pool zu groß sein könnte und bald der Vorstand auf der Matte steht. Wäre ja zu schön, wenn alles glatt laufen würde. Es bleibt spannend. Und es wird Zeit sich mit dem Kleingartengesetz auseinander zu setzen. Vielleicht heute Abend, wenn meine Nichte wieder kommt und uns allen die Haare schön macht. Ella meint: „Chanti ist ihr Lieblingsfriseur.“

Macht es gut. Morgen geht es für Eddie und mich wieder zum Turnen. Ella bleibt derweil bei ihrem Opa, der gleich in der Nähe des Studios wohnt. Und Dienstag singen wir im Park, wenn das Wetter mitspielt.

Macht es gut und habt eine schöne Woche.

Liebe Grüße,

Marie



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Kommentare von Lesern:

Annika11.08.2020 14:55

Musste seinen Beitrag gerade schmunzelnd lesen. Wir sind gerade im Urlaub an der Nordsee und hatten gestern ein ähnliches Erlebnis auch mit einem alten Herren. Unsere Kinder spielten im Sand und bei den Wind flog leider auch etwas davon umher. Da schrie der ältere Herr unseren Sohn an mit "es du Ar...loch". Als wir ihn darauf angesprochen haben hat er getan als höre er uns nicht.
Man kann mit Kindern auch echt anders sprechen. Es war ja auch keine Absicht. Da hilft nur Lächeln, winken, Ar...loch denken :-)
Klatscht weiter und habt Spaß. Eure Kinder sichern auch reden Rente ;-)
Liebe Grüße

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