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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
28. Woche

Armes Häslein bist du krank...

...dass du nicht mehr "hopsen" kannst...

Liebe Leserinnen und Leser,

in letzter Zeit wird es immer schwieriger, meine Tagebuchberichte rechtzeitig zu „Papier“ zu bringen. Schon wieder hinke ich eine Woche hinterher...so sorry!

Leonas wird älter und somit auch immer aufgeweckter...
Er will mittlerweile alles gaaaanz genau mitbekommen und jaaaaa nix verpassen!
Wenn ich ihn tagsüber im Tuch mit mir „herumschleppe“ möchte er unterhalten werden und ständig Neues sehen. Stupide Hausarbeit ist ihm längst zuwider...Da wird gewippt, gezappelt und gemault, was das Zeug hält, bis ich endlich den Raum verlasse und wir „tuck was“ machen gehen. Hauptsache immer in Bewegung und die Reize fluten! :-)

Das gleiche Repertoire zieht er in der Schlange an der Wursttheke oder an der Kasse in unserem Supermarkt ab! Und dann darf ich mir regelmäßig die gleichen Bemerkungen anhören... „gell, du Armer willst raus da...bist ja ganz eingezwängt...da würd´ ich mich auch beschweren!“ Blablabla...
Zum Glück lassen mich derartige Sprüche ja mittlerweile völlig kalt! ;-)

Im Großen und Ganzen hat man es aber hier mittlerweile akzeptiert, dass mein Kind den Großteil seines Daseins in einer "Zwangsjacke" fristet... ;-)
Wenn ich mal „oben ohne“ unterwegs bin, werde ich diesbezüglich sogar angesprochen, wo denn der Kleine sei, da es so ein ungewohnter Anblick ist, wenn wir nicht als Symbiose wandeln...

Tja...und auch mit dem traumhaften Schlafverhalten unseres Jüngsten, womit wir in den ersten Monaten wirklich verwöhnt waren, ist es nun vorbei...
(Da ich das alles ja nun schon zum dritten Mal mitmache, wirft es mich nicht völlig aus der Bahn...denn ich weiß, auch dies ist nur eine PHASE...)

Wo ich noch vor kurzem ein komplettes 24 tlg. Service neben seinem Bettchen hätte fallen lassen können, ohne dass er auch nur mit einer Wimper gezuckt hätte, reicht jetzt schon der Hauch eines Knackens, um ihn postwendend aus dem Land der Träume zu „beamen“...von 0 auf 100 in 2 Sekunden!

Eigentlich schrieb ich meine Berichte bisher ganz gerne in den ruhigen Abendstunden...wenn hier alles schlief!
Nun habe ich meistens noch einen Co-Autor auf dem Arm bzw. an der Brust hängen und ich tippe im Ein-Finger-Suchverfahren...uff...das ist recht anstrengend und zeitintensiv! :-(

Vergangene Woche war unser kleiner Hopser -mal abgesehen von der Neugeborenen-Infektion ganz am Anfang- zum ersten Mal krank...
Zwei Tage lang fieberte er ohne ersichtlichen Grund...
Natürlich machte sich sein Zustand auch an seiner Stimmung bemerkbar! Keine Minute ließ er sich ablegen und keine noch so witzige Grimasse seiner Brüder konnte dem kleinen „Häufchen Elend“ ein müdes Lächeln abgewinnen. Gequengel und Gepienze war zwei volle Tage Trumpf!

Ein ausführlicher Check up beim Kinderarzt mit Blutabnahme und Urinprobe brachte auch keine Klarheit darüber, was die Ursache des Fiebers war. Vermutlich sind es wohl die Zähnchen, auf die wir nun schon sooo lange warten!
(Seit seinem 4. Lebensmonat lutscht und sabbert Leonas ja nun schon hingebungsvoll an Fingerchen und Fäusten...irgendwann müssen doch die ersten weißen Beißerchen mal durchbrechen!)

Um den CRP zu bestimmen, musste die Arzthelferin eine spitze Lanzette in die kleinen Fingerchen piksen, um an ein Tröpfchen Blut zu gelangen. Aber unser kleiner „Löwe“ war tapfer und weinte nur ganz kurz!
Um ein wenig Pipi aufzufangen wurde ihm dann noch ein kleines Säcklein aus Plastik an selbiges geklebt...;-)

Wir waren mit allem soweit durch und warteten nur noch auf besagte Urinprobe...und das dauerte!!!...

Ich stillte ihn nochmal und griff dann in die Trickkiste, denn ich wollte jetzt definitiv nach hause!!!
Also... Hosen runter, einmal aufs Bäuchlein pusten und ein paar harntreibende Laute zirpen....und TADAAA...er pullerte los!!!! :-) Und dann gleich so viel, dass das Tütchen kaum ausreichte...oooops...

Mit Stolz geschwellter Brust, rief ich nach der Arzthelferin: „Ähh, hallo, wir (!) waren erfolgreich!“ :-)
Sie kam, drückte mir recht unbeeindruckt einen weißen Einweg-Plastikbecher in die Hand und meinte: „Füllen Sie´s grad um!“ ....
Ähh...wie jetzt...zappelndes Kind auf dem Arm...Plastibecher...Tütchen abfummeln und ohne zu verschütten umfüllen??? Ich bin ja multitasking-fähig, aber alles hat seine Grenzen!
Zum Glück kam just in diesem Moment die Kollegin, die den Ernst der Lage sofort erkannte und diese unlösbare Aufgabe für mich übernahm...

Mit einem Rezept für ein Antibiotikum in der Tasche verließen wir die Arztpraxis. Das hatte der Arzt uns aber nur für den Notfall mitgegeben...

Über 39°C stieg die Temperatur Gott sei Dank nie und er war auch nicht völlig platt und lethargisch, aber am Abend von Tag 3 mit subfebriler Temperatur musste dann doch das erlösende „Zäpchen“ her, weil er offensichtlich von fiesen Schmerzen derart geplagt wurde, dass uns allen eine weitere schlaflose Nacht bevorgestanden hätte.

Und wie so oft, war dies mal wieder das „magische Zäpfchen“ das dem ganzen Spuk ein Ende setzte, denn danach war das Fieber verschwunden und unser Jüngster allmählich wieder ganz der „Alte“! :-)

Drei Tage später waren wir schon wieder beim Onkel Doktor, da nun die U5 anstand...

Von der motorischen Entwicklung her steht alles zum Besten, allerdings „boxt“ unser Kleiner mit 6.740 Gramm definitiv in der „Fliegengewicht-Klasse“, was die Medizinerstirn ein wenig in Sorgenfalten legte...

Er fragte, ob und was ich denn zufüttere und ich erzählte begeistert von BLW (Baby-led weaning), wovon er natürlich noch nichts gehört hatte...
Ein wenig amüsiert meinte er, ich solle doch versuchen, einen Mittelweg zu finden und ab und an das Kind mit ein wenig „Nachdruck“ auch mit Brei füttern. Leonas müsste unbedingt etwas an Gewicht zulegen... Meine Milch würde nun offensichtlich nicht mehr ausreichen! Schluchz...sowas musste ich mir bis dato auch noch nicht anhören...ich werde alt...die Quellen versiegen... :-(

Auf dem Nachhauseweg haben wir gleich noch einen Abstecher im Supermarkt gemacht und milchfreien Hirsebrei und Reisflocken geholt.

Ja und nun bin ich gerade am Ausprobieren, wo die geschmacklichen Vorlieben unseres Sohnes liegen...
Karotte in fester und pürierter Form: bäh!,
Pastinake: auch bäh!,
Kartoffel und Kürbis: gaaaanz großes bääääh!
Apfel, Birne und Banane in diversen Varianten: „schüttel“...
und beim Brei sieht´s nicht viel besser aus...seufz...

Was Sohnemann allerdings heiß und innig liebt sind Zwieback und Weißmehl-Brötchen...
na, wenn das mal keine vollwertige Ernährung ist... ;-)

...in diesem Sinne!

Bis demnächst! ;-)

Viele Grüße

Eva


P.S.: Das Buch von Gill Rapley habe ich mir bestellt und bin nun schon fleißig am Lesen! Vielen Dank für den Tipp, Luise! Und ganz nebenbei kann ich auf diese Weise mal wieder mein Englisch ein wenig auffrischen! ;-)

@Nicole: Na, dann bin ich mal gespannt, wie es bei Euch so klappt, wenn Du es bald ausprobierst...ich werde es verfolgen! :-) Ich lese Deine Berichte total gerne! Du schreibst so "locker-flockig"...das find ich klasse! :-)



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Kommentare von Lesern:

Franziska, Berlin27.10.2011 10:14

Liebe Eva,

ich lese Dein Tagebuch sehr gern und jedesmal, wenn Du Deine Tragetuchgeschichten erzählst bin ich echt froh, dass ich in einer Großstadt lebe. Ich habe meinen Sohn auch fast immer getragen, da zum einen U- und S-Bahn fahren mit Kinderwagen auf Grund fehlender Fahrstühle fast unmöglich ist und zum anderen mochte mein Sohnemann seinen Kinderwagen, solange er nix sehen konnte, gar nicht. Und ich habe nur ein einziges Mal einen dummen Kommentar gehört, ansonsten nur postive Rückmeldungen.
Naja und die Bemerkung Deines Kinderarztes ist ja wohl völlig daneben. Da muss ich mich Luise anschließen, würden wir nur Gemüsebreie essen, würden die Pfunde aber purtzeln ;). Beikost fand mein Sohn auch nicht so dolle, zwei, drei Löffel gingen, aber dass er mal die Menge, die vorgesehen war, gegessen hätte, kam fast nie vor. Übrigens war es bei uns so, dass mein Sohnemann eher mein gekochtes, etwas stückigeres gegessen hat. Ich habe ihm einmal Frühkarotten aus dem Glas (sehr cremig) angeboten, da ging dann aber nicht mal ein Löffel in den Mund.
Glücklicherweise ist er inzischen alles, hat aber auch immer mal wieder Phasen, wo die Mengen sehr klein sind, oder wie gerade vom Brot nur der Belag gegessen wird. Aber das wirst Du ja alles auch von Deinen anderen Kindern kennen.

Ich wünsch Euch alles gute.

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Nicole, München27.10.2011 09:22

Hi Eva,
"locker-flockig" - das kann ich nur zurückgeben. :)
Hab mich grad bei der bäääh-Liste kringelig gelacht !!!

Das mit dem Englisch auffrischen ist ein gutes Argument um das G.R.-Buch zu kaufen.Das werd ich meinen Finanzen auch so erklären und gleich mal bestellen.

LG und bis bald wieder,
Niole

PS:Das mit den Tragetuchkommentaren - da find ich es ja schon ganz nett in der Stadt zu wohnen und dann auch noch in einem kinderreichen Viertel. Die Leute hier sehen Känguruh-Mamas und Papas(!) doch häufiger und schauen/sprechen einen da eher sehr interessiert an.
Aber Du hast Dich ja scheinbar damit arrangiert :) und Du und Deine Lieben inkl. Leonas wissen ja um das Tolle am Treagen.

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Eva26.10.2011 12:03

Liebe Luise,

vielen Dank für Deinen Kommentar!

Das mit der "versiegenden Milchquelle" war natürlich nicht ganz ernst gemeint...da sprudelt schon noch was! ;-)

Leonas hatte ein Geburtgewicht von 3.360 Gramm. und eine Körperlänge von 53 cm. Damit lag er vom Gewicht her völlig im Durchschnitt, von der Größe her sogar etwas darüber. Das Längenwachstum liegt mit 67,5 cm nun noch immer im Durchschnittsbereich, beim Gewicht bewegt er sich aber mittlerweile bei den unteren 10%.

Er trinkt über den Tag/die Nacht verteilt doch recht häufig und dann aber nicht sehr ausgiebig. Vlt. kommt er dadurch nicht immer an die kalorienreiche Hintermilch dran? Evtl. müssen wir hier vlt.etwas umstellen...mal schauen...

Liebe Grüße

Eva

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Luise, Berlin26.10.2011 10:54

Liebe Eva,

Danke für Deinen neuen Bericht!

Noch eine Bemerkung zur "versiegenden Milchquelle"...
Das die -Milch nicht reicht-, bzw. nicht mehr gut genug ist, sind ja meine "topseller" unter den Kinderarztbemerkungen. Wie schwer war denn Leonas bei der Geburt? Wichtig ist, dass die Kinder insgesamt gut gedeihen und nicht völlig aus ihrer Perzentile absacken.

Noch zur Info. Es gibt kaum einen Fertigbrei, der von der Kalorienzahl an Muttermilch herankommt. Auch nicht die Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Öl Breimischungen haben eine deutlich niedrigere Energiedichte als Muttermilch. Mach dir also nicht zu viele Gedanken. Ich kann leider nicht beurteilen, ob er vielleicht wirklich zu leicht ist, aber mach dich und deine Milch bitte nicht schlecht.

Es heißt ja auch Beikost- nicht Anstattkost. Versucht doch ganz entspannt mal Brei und BLW, wenn es ohne Zwang geschieht, wird jedes Baby bald mit Appetit und gern essen.

Alles Liebe
Luise

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