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Baby-Tagebücher von Iris

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

7. Woche

Der Osterhase und das Phantom

Das Phantom, das einen Namen hat.

Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe, Ihr hattet schöne Ostern!

Unser erstes Ostern als Familie war schon recht spannend. Aber eins nach dem anderen. Unsere Woche war nämlich sehr ereignisreich.

Am Dienstagmorgen waren wir dann beim Kinderarzt. Ich hatte mir ja eine Praxis in der Nähe rausgesucht. Die Ärztin war etwas vom Stil "Bundeswehrfeldwebel" :). Aber dennoch sehr nett und eigentlich fand ich ihre Ansichten auch gut. Sie sagte halt in einem klaren Befehlston: sie sind kein Restaurant, das Kind kann essen was auf den Tisch kommt oder es isst halt nichts, dann gibt es aber auch bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Diese ganzen Fressorgien auf dem Spielplatz könne sie sowieso nicht verstehen, das müsse nicht sein.
Und Fernseh gucken dürfen die Kinder in dem Alter auch nur maximal zweimal 10 Minuten in der Woche.

Klare Ansagen, aber was man daraus macht, muss man ja selbst wissen. Apropos Fressorgien auf dem Spielplatz. Letztens bin ich mit Leo gleich nach dem Mittagessen zum Spielplatz, das war schon sehr verwunderlich, was die anderen Mütter alles dabei hatten. Von Chips, Würmchen, belegten Broten und Teilchen über Kekse und Bonbons war ja wirklich alles vertreten. Ich schämte mich ja irgendwie ein bisschen, das ich meinem Kind nur ein paar Trauben und was zu trinken mitgenommen hat. Aber irgendwie dachte ich auch wir haben doch gerade erst gegessen. Die Kinder aßen wild durcheinander von den unterschiedlichen Schüsseln.

Ist das bei euch auch so? Ich finde eigentlich, das muss nicht sein.

Am Mittwoch kam dann ganz überraschend abends noch unsere neue Couch. Wir hatten die schon vor ein paar Wochen gebraucht gekauft. Die Familie war auf der Suche nach etwas Neuem, da sie aufgrund ihrer Familiensituation wieder eine Couch mit Schlaffunktion brauchen. Die Couch ist ein Jahr alt und in einen super guten Zustand. Die Verkäuferin wollte sich melden, sobald sie einen Liefertermin für ihre neue Couch haben. Da es bei Ihnen dann auch überraschend schnell ging, sollten wir nach Möglichkeit die Couch noch am gleichen Abend abholen. Mit ein bisschen organisieren fuhren mein Mann und mein Stiefvater die Couch abholen, während ich mit meiner Mutter das Wohnzimmer ausräumte und noch schnell putzte. Mein Vater versorgte den Hund und Leo spielt neben her. Er ist echt ein toller Kerl, er kann schon wirklich lange Zeiträume alleine spielen. Dann liegt er mit seinen Autos in seinem Zimmer auf dem Boden und fährt diese hin und her und denkt sich dabei Geschichten aus. Total süß! Ich bin total verliebt in den kleinen Kerl.

Donnerstagnachmittag hatte er dann ganz überraschend fast 40 Grad Fieber. Völlig aus dem Nichts tauchte dieses Fieber auf einmal auf, morgens waren wir noch eine große Runde mit dem Laufrad gefahren. Zum Glück konnten wir abends noch zum Kinderarzt. Auch wenn dieser nichts außer einem Infekt feststellte, war ich froh, das wir noch dahin kommen konnten. Eigentlich bin ich nicht so schiessig, aber das lange Wochenende stand vor der Tür und auch hatten wir nichts zu Hause. Er hat uns dann erst mal mit allem Nötigen versorgt.

Leo hat dann zwei Tage mehr oder weniger darum gefiebert. Bei Temperaturen über 40 habe ich dann immer Fiebersaft gegeben, was zur Folge hatte, dass Leo hellwach war, auch nachts um drei. ;)

Sein Lieblingsspruch, wenn er aufstehen möchte, ist: "ist schon hell draußen, wir können aufstehen" den hat er dann auch nachts gebracht. Ich wendete zwar immer ein: „nein, ist es nicht, wir schlafen noch was“. Aber auch das interessierte ihn wenig. Na ja, es ist zumindest soweit überstanden, dass er jetzt nur noch einen dicken Schnupfen hat.

Freitag haben meine beiden Männer trotz allem Eier gefärbt. Ich weiß nicht genau, wer mehr Spaß dabei hatte;)
Leo oder mein Mann.

Ostersonntag ist er natürlich voller Erwartung aufgestanden und der Osterhase hatte sogar einige Geschenke gebracht. Da ich wusste, dass meine Mutter und meine Schwiegermutter einiges besorgt hatten und auch die leiblichen Großeltern noch ein Geschenk geschickt haben, fiel unseres schon etwas kleiner aus. Die geplante Arbeitshose habe ich schon gleich so in den Schrank gelegt. Er hat ja in den letzten Tagen eh noch einige Geschenke zu seiner Ankunft bekommen. Und da ja sowieso alles der Osterhase bringt, fand ich ein größeres Geschenk von uns jetzt nicht wichtig. Wobei ich eh finde, Ostern müssen es keinen Riesengeschenke sein.

Es war ein tolles Osterfest und seine leuchtenden Augen waren jeden Aufwand wert. Gestern Abend war er dann so aufgedreht, dass wir noch einige Zeit gebraucht haben bis er eingeschlafen ist. Deshalb haben wir dann heute einen ruhigen Tag gemacht.

Da geistert die ganze Woche schon ein Phantom durch unser Leben. Da mein kleiner Bruder viel jünger ist als ich, existieren noch eine Menge seiner Spielsachen. Diese hat dann jetzt Leo bekommen. Beim Besuch bei meiner Mutter hatte er auch dessen Zimmer gesehen. Aber der ominöse Daniel, dessen Sachen das alles sind, ist nie da. Entweder ist der an seinem Studienort, oder wie jetzt im Urlaub, nur alle sprechen immer von ihm.
Ich glaube, Leo kann das alles nicht verstehen, es spricht immer jeder von Daniel und nie ist er da.

Mal sehen, was uns die nächste Woche bringt. Ich wünsche euch eine schöne und ruhige Zeit.

Liebe Grüße,
Iris



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Kommentare von Lesern:

Ela29.04.2014 12:32

Hallo Iris
auch ich kann von dieser Spielplatzfutterei berichten. Ich meide inziwschen einen ganz bestimmten Spielplatz bzw verlasse ihn um 16 Uhr fluchtartig, weil dann immer drei bis vier Elternpaaremit ihren Kindern aus der Nachbarschaft auftauchen und jeder von ihnen hat täglich(!) Taschen voll mit Süßigkeiten dabei, so als müssten sie sich allesamt übertrumpfen. Letztens knabberte mein Sohn noch an seinem Vespabrot aus der Kita und ihm wurde trotzdem von allen Seiten Bonbons,Schokolade & Co. angeboten, von den Eltern sowie von den Kindern. Mein Sohn versteht das natürlich noch nicht, aber nachdemich mir das knapp zwei Wochen angeschaut habe, empfinde ich diese Esserei inzwischen als wirklich unangenehm. Ich habe nichts gegen Süßes und Knabbereien, aber bitte in Maßen.
Trinken habe ich allerdings immer dabei, weil mein Sohn in der Kita nicht immer bescheid sagt, dass er Durst hat...wenn ich ihn abhole macht er nicht selten eine 500ml-Flasche leer.

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Katrina, Bremen27.04.2014 22:53

Hallo Iris, ich finde das sehr interessant zu lesen, wie Du so über Nacht mit all den Eltern-Problemen konfrontiert wirst, in die man sonst ja eher langsam reinwächst.
Wir hatte nie Essen mit auf Spielplätzen. Höchsten mal eine Flasche Tee oder Saftschorle im Sommer. Es ist eine Unsitte unserer Gesellschaft, immer und überall snacken zu müssen. Das müssen Erwachsene auch nicht und Kinder müssen sich das nicht angewöhnen. Spielplätze liegen ja auch meistens nahe an Zuhause. Wenn Kinder echt Hunger kriegen, geht man in die Küche und macht ein Brot oder Mittagessen.... Ich hatte mal eine online-Debatte mit jemanden, der mich unmöglich fand, weil mich essen in öffentlichen Hallenbädern stört. Ich finde immer noch, dass Kinder im Schwimmbad nicht mit Dinkelstangen und Würstchen rumrennen müssen.

Aber natürlich wird man am Anfang nervös, wenn alle ihre Tupperdosen auspacken mit Gemüsesticks, Apfelstücken, Dinkelstangen, Reiswaffeln und und und.
Bei uns war neben der Buddelkiste ein Eisstand, dann saßen da Zweijährige mit einem Eis im Sand - und alle anderen wolllten auch eins.
Auf größeren Ausflügen hingegen find ich das ja immer ganz gut, Brote und Obst dabei zu haben - und so Pommes und Bratwurst, Eis und Kuchen zu umgehen, die überall angeboten werden, wo Kinder mit Hunger auftauchen könnten.

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Sonja, Düsseldorf22.04.2014 17:20

Hallo,

einen schönen Bericht schreibst Du da immer!
Das Gefuttere auf dem Spielplatz hasse ich auch wie die Pest, aber inzwischen nehme ich für meine Kinder (3 und 6) auch immer jede Menge mit, vor allem wenn wir uns mit bestimmten Kinder und deren Müttern treffen. Ich mache das quasi als Selbtverteidigung und hoffe, dass meine Kinder sich mit unseren Sachen schnell den Bauch voll hauen, damit sie den noch ungesünderen Kram von anderren verschmähen. Ich nehme Apfel, Trauben, (Vollwert-)Rosinenmürbchen, Vollkornkekse, kl. Gummibärchentüten, Nussmischungen etc. mit. Meiner Meinung nach besser als Schokoriegel, -bons, Kaubonbons, Schokokekse etc. Leider ist das Kigaessen wohl oft nicht gut oder nicht genug und deshalb ist der Hunger manchmal recht groß, das merke ich daran, dass die beiden oft auch zuhause hungrig sind, wenn wir niemanden treffen.
Euch alles Gute, lg,

Sonja

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