Eine kurze Vorstellung von Benjamin, Mini und mir und das Projekt Fernehe und Studium mit Baby.
Mein Name ist Judith, ich bin 32 Jahre alt und in der 35. SSW. Ich bin mit einem wundervollen Mann, Benjamin, 36 Jahre, seit 2013 verheiratet.
Heute ist mein erster Tagebuch-Eintrag. Um mich und uns vorzustellen, doch etwas mehr Text.
Meine Schwangerschaft war für uns Beide zu Beginn eine große Überraschung und Herausforderung, für Benjamin mehr als für mich. Denn wir leben in einer Fernehe, worin ein Baby nach unseren Vorstellungen, nicht angemessen aufgehoben wäre. Aber Mini (so nenne ich unser Baby) sollte wohl unbedingt sein.
Grund dafür ist, dass mein Mann als Jurist eine sehr gute Stelle in Jena genießt und ich letztes Jahr todesmutig meine sportwissenschaftliche, unbefristete Festanstellung gekündigt habe, um in Berlin das Studium der Osteopathie zu beginnen. Ich habe es noch keinen Tag bereut.
Natürlich stellt sich die Frage nach dem „Wie soll das nun für alle Beteiligten funktionieren“. Also
Punkt 1: die Fernehe
Punkt 2: Studium weiter ja oder nein? (Ich kann leider nicht Semesterweise aussetzen, sondern immer nur ein volles Jahr und auch danach ist das Problem mit Berlin-Jena nicht gelöst)
Punkt 3: Wie geht das überhaupt alles weiter, wenn ich das Studium nicht aufgeben möchte.
Der erste Schritt war im September der Umzug in eine 3 ZW in Jena. Ich habe meine kleine Wohnung in Berlin aber vorerst behalten und auch Mitte Oktober ganz regulär das Wintersemester mit meinen Kommilitonen begonnen. Das läuft auch bisher sehr gut. Mini soll rein rechnerisch am 22. Dezember geboren werden. Ich werde versuchen, so lange es mir gut geht, bis Anfang Dezember in Berlin zu sein und mich dann nach Jena verabschieden. Bisher geht es mir gut. Bis auf Sodbrennen und starke Leistenschmerzen. Wahrscheinlich das Übliche;)
Dass mein Wunschplan, im Februar die Prüfungen mit zu schreiben, nicht einfach wird, ist mir bewusst.
Weiterhin würde ich auch gerne das Sommersemester studieren. In dieser Zeit würden wir drei teils in Berlin teils in Jena wohnen. Meine Beweggründe hierzu sind zum einen, dass ich immer nur ein Jahr pausieren kann und nicht semesterweise. Ich möchte diese Pause lieber einlegen, wenn Mini ein Jahr alt ist und nach meinem Geschmack dies kein Alter für eine Krippenbetreuung ist.
Das ist mein "Wunsch-Plan". Was dann schlussendlich unser Plan wird, steht offen. Ich möchte Mini erst einmal kennen lernen und dann werde ich sehen, in wie weit überhaupt was realistisch sein wird. Mini und meine Beziehung zu Benjamin wird da die Prioritäten setzen.
Ja, vieles wird anders und ist anders geworden…
Mein Mann und ich treiben viel Sport. Ich bin (war bis Anfang des Jahres) Triathletin. Bis 2010 im Leistungssport aktiv und bis im letzten Jahr mit vielen gewonnenen Titeln unterwegs. Bis zur 27. SSW konnte ich noch leicht joggen gehen, was aber nicht annähernd mit meinem vorherigen Training zu tun hatte! Aber das habe ich dann komplett aufgehört. Ich gehe zweimal pro Woche zum Pränatal Yoga und Schwimmen. Auch Fitnessstudio geht noch ganz gut. Allerdings bin ich mittlerweile fast ausschließlich beim TheraBand und Crosser gelandet (habe ich vorher immer etwas belächelt muss ich gestehen….).
Mein Mann fährt Enduro-Rennen (MTB), an denen ich auch teilgenommen habe. Wir haben keinen Urlaub bisher ohne Rennrad oder Mountainbike verbracht (unsere Hochzeitsreise verbrachten wir in einem Bike-Park).
Mein Wunsch ist, dies nach der Geburt auch wieder gemeinsam machen zu können; in welchem Umfang und Niveau ist zweitrangig. Wir versuchen auch mit Mini ohne Auto aus zukommen.
Vor der Geburt habe ich keine Angst; vielleicht durch den Sport bedingt, habe ich großes Vertrauen in meinen Körper und meine Leistungsfähigkeit. Außerdem ist Mini jetzt schon ein aufgewecktes aktives Bürschchen, so dass ich mir keine Sorgen mache und wir das im Team wunderbar hinkriegen. Leider wird es aus Kapazitätsgründen keine Geburtshaus-Geburt, sondern in einem regulären Klinikum. Aber das ist mir auch nicht so wichtig. Ich freue mich drauf!
Das zu mir und meinen Wünschen mit einem Leben zusammen mit Mini.
Bis nächste Woche,
Judith
Bild: privat