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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
12. Woche

Kleiner Mann ganz groß!

...langsam wird aus Leonas ein "richtiges" Baby und Unternehmungen mit ihm werden immer stressfreier

Liebe Leserinnen und Leser,

wir haben´s geschafft...endlich sind FERIEN!!!! :-)

Die vergangene Woche war noch mal randvoll mit Terminen und Feierlichkeiten gespickt und ich hatte große Bedenken, ob unser Jüngster diesem Stress standhalten würde.
Denn Leonas braucht seine festen Rituale und Abläufe, sonst kann er schnell ungemütlich werden...

War mein Termin beim Frauenarzt vor vier Wochen noch ein wahrer „Kraftakt“, so werden die Arztbesuche mit unserem kleinen „Tyrannosaurus“ nun immer entspannter. ;-)

Zur Zeit sind wir jede Woche zur Kontrolle beim HNO-Arzt, da Leander vor drei Wochen bei einer „Wasserschlacht“ mit seinem großen Bruder eine volle Ladung ins Ohr abbekommen hatte.
Das wäre ja nicht weiter dramatisch gewesen, hätte Leander nicht auf beiden Seiten Paukenröhrchen im Trommelfell... Somit trat also „Wasserspritzpistolen-Wasser“ ins Innenohr und es kam zu einer Mittelohrentzündung. :-(

Da unser Jüngster einen ausgesprochen zuverlässigen Biorhythmus hat und man fast die Uhr danach stellen kann, wann er die Windel (so richtig!!!) voll macht, musste ich ihn bis dato nie unterwegs wickeln.

So war ich auch an diesem Morgen -ohne Wickelutensilien einzupacken- mit Leander und dem Baby zum Arzt gefahren... Wie leichtsinnig!!!

Ohne Vorwarnung -nach einer kurzen „Konzentrationsphase“- machte es plötzlich „RRRUMMMS“ und Leonas wurde mitten im überfüllten Wartezimmer zum „Raumbedufter“...

Schnell hechtete ich Richtung Fenster, um Schlimmeres zu verhindern...
Jetzt nur keine falschen Bewegungen machen und nach Möglichkeit den Windelbereich nicht berühren!!!

In der Regel vollzieht sich diese Prozedur in den Abendstunden und ich brauche Minimum drei Waschlappen (wenn nicht sogar ein ganzes Vollbad...) und eine komplett neue Garnitur (manchmal auch für mich...), um unseren kleinen Mann wieder trocken zu legen.

Und ich Dödel hatte nix eingepackt!!! Was nun???

HALT!!! Waren wir nicht gestern unterwegs gewesen und die Ersatzgarnitur und die „Windel für alle Fälle“, die ich mir in aller Eile eingesteckt hatte, evtl. noch in meiner Handtasche?!?
Ein Funke Hoffnung flammte auf...
Nervös wühlte ich in meiner Tasche...dann die Erleichterung - meine Finger ertasteten den herbeigesehnten Gegenstand.
Zum Glück war ich gestern zu faul gewesen, um die Handtasche noch auszuräumen! :-)

Seit diesem Tag verlasse ich nie wieder unvorbereitet das Haus. Man kann ja nie wissen...


Einen „runden“ Geburtstag im Kreise der Familie, das Gemeindefest, diverse Abschlussfeierlichkeiten, Sportevents, Picknicke und Grillabende hat unser Jüngster mit Bravour gemeistert. Die erwarteten Schreiattacken am Folgetag blieben aus, vielmehr hatten wir ein völlig zufriedenes Kind, dass offensichtlich von "Jubel Trubel Heiterkeit" nicht genug bekommen kann! ;-)

Am vergangenen Montag hatte ich dann einen Termin bei der Diabetologin.
Da ich auch in dieser Schwangerschaft meine Blutzuckerwerte wieder über eine entsprechende Ernährung im Zaum halten musste, wollte man durch einen OGT (oraler Glukosetoleranztest) nun feststellen, ob sich wieder alles normalisiert hatte.
Insgesamt zieht sich dieses Prozedere immer über gut drei Stunden hin und ich war am Grübeln, wie das mit Baby funktionieren könnte...

Da ich derzeit noch in den Genuss komme, morgens ein wenig länger schlafen zu dürfen (schließlich übernehme ich ja die „Nachtschicht“ und richte schon alles für die beiden Großen vor, sodass mein Mann sie lediglich wecken muss), hatte ich Angst zu verschlafen. Schließlich musste ich um 8 Uhr nüchtern dort „auf der Matte stehen“, das hieß um halb acht losfahren...
Vor lauter Aufregung hatte ich kein Auge zugemacht.

Da die Praxis immer völlig überfüllt ist und ich ja ständig ins Labor musste, war das Tragetuch wieder Mittel der Wahl, um das Ganze so nervenschonend wie möglich durchzustehen. Außerdem durfte ich mich ja in der Zwischenzeit so gut wie nicht bewegen...

Nachdem Leonas keine 5 Minuten nach Ankunft bereits zu meckern begann, schnappte ich ihn mir und suchte ein „stilles Plätzchen“ für uns. Nachdem er wieder satt und zufrieden war, packte ich ihn ins Tuch, wiegte ihn kurz in den Schlaf und ging zurück ins Wartezimmer.

Diese Blicke!!!...wie gerne hätte ich in diesem Moment Gedanken lesen können!

Lächelnd suchte ich mir im Gewimmel einen Platz und schmökerte in einer Zeitschrift.
Alle gafften.
Offensichtlich hatten die meisten hier so etwas „Neumodisches“ noch nicht gesehen...
Der Dame neben mir brannte es offensichtlich auf der Zunge, denn sie wartete die erstbeste Gelegenheit ab, um ihren Senf dazuzugeben.

Im Wartezimmer war es äußerst warm und Leonas fing schon bald an zu „dampfen“. Deshalb zog ich die Tuchbahnen ein wenig auseinander, um ihm ein unbehindertes Atmen zu ermöglichen.
„Ja, ich meine auch, machen Sie dem Kind mal ein wenig Luft, das erstickt ja noch da drin! Das kann sich ja gar nicht bewegen! Das arme Kind!“ Als ich darauf nur sagte, dass ihm das so gefällt und er sich wohl fühlt, entgegnete sie aufgebracht: „Ja, das Kind hat ja gar keine andere Wahl, das wird da einfach reingezwängt.“ Naja, nächstes Jahr um diese Zeit würde ich es wohl nicht mehr so herumtragen, meinte sie noch. „Ich hoffe doch, dass er dann auf eigenen Beinen steht, schließlich wird er ja auch nicht leichter!“ antwortete ich.
Unser Dialog trug zur allgemeinen Belustigung bei. Als sie dann mit lauter „guten“ Ratschlägen daher kam, entgegnete ich kurz, dass dies nicht mein erstes Kind sei und dass auch die beiden Großen keine bleibenden Schäden davongetragen hätten. Zum Glück wurde die nette Dame dann aufgerufen und ich konnte mich wieder meiner Lektüre widmen...

Es ist so witzig, wie schnell man doch -egal welche Meinung das Gegenüber vertritt- mit den Leuten ins Gespräch kommt, wenn man mit Kind im Tuch unterwegs ist. Manch einer dachte schon, ich wäre furchtbar dick geworden, da er das Baby nicht auf den ersten Blick entdeckt hatte... :-)

Ich habe mir nun noch ein Ersatztuch zugelegt, da es immer in Stress ausartet, wenn das Tuch in die Wäsche muss...und ohne Tuch geht bei uns im Moment definitiv nix!!!


Bis nächste Woche!

Herzliche Grüße

Eva



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Kommentare von Lesern:

Steffi22.11.2011 01:01

da hat das ATTA-Tum dann also angefangen....

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MamaKarl01.07.2011 22:47

Hallo Eva, ich finde es toll, dass du dein Kind trägst. Es hat nur Vorteile. Aber du bist ja eine erfahrene Mama. Auf jeden Fall freue ich mich immer, Tragekinder zu sehen. Mein Kleiner ist jetzt 16 Monate und liebt es, in unserer Maduca-Trage zu sitzen. Allerdings kommt er nur noch in den Genuß, wenn ich ihn morgens in die Kita bringe. Er ist nämlich schon ganz schön schwer ;)

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C Berlin28.06.2011 17:17

hallo eva,
ich wollte schon in deinem letzten beitrag meinen senf zum tragetuch dazu geben. besser hättest du es letztes mal nicht beschreiben können. ich habe meinen sohn 4 monate ausschließlich getragen und hätte es gern noch länger getan wenn er nicht so schwer gewesen wäre... auch jetzt noch mit fast einem jahr sitzt er oft auf der hüfte im tuch wenn er quengelig ist und bei der hausarbeit ganz nah dabei sein will. es ist so schade dass der kinderwagen immer noch das "normalere" zu sein scheint. solche komentare wie du sie dir anhören musstest gibt es in berlin allerdings nicht mehr. toll wie cool du geblieben bist. ich hätte mich wahrscheinlich wahnsinnig aufgeregt und der dame einen vortrag gehalten dass es für die motorische und die sozioemotionale entwicklung nix besseres gibt und babys seit jeher getragen werden überall auf der welt. mir blutet jedesmal das herz wenn ich im park eltern begegne die ihr schreiendes neugeborenes vor sich her schieben... ich hoffe dass es nicht mehr lange dauert bis das tragen von säuglingen keine aufsehen mehr erregt sondern als selbstverständlich und nützlich angesehn wird!
liebe grüße

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