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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
24. Schwangerschaftswoche

Brüderchen, komm tanz mit mir...

Geschenkestress, CTG-Blödsinn und Papierkram

Die Woche ging leider kränkelnd los, aber eigentlich habe ich schon darauf gewartet. Fast alle betreuten Frauen sind gerade erkältungstechnisch angeschlagen nebst scharlachkranker Geschwisterkinder und so weiter. So durfte ich dann auch den Husten und Schnupfen von den Hausbesuchen mitnehmen. Leider recht unpassend zu unserem Geburtstag der nun Vierjährigen. Zum Glück war mein Mann auch da, denn ich war so stockheiser, dass mich die doch recht laute Kinderschar kaum gehört und verstanden hat. Aber die Kleene hatte einen tollen Tag und wir auch.

Apropos Kindergeburtstag. Jedes Jahr wieder beschäftigt einen das Thema Geschenke - und das ja nicht nur zu Geburtstagen. Damit meine ich jetzt nicht die Überlegungen dazu, die man sich als Eltern macht. Eltern kennen ihr Kind und ihre Wünsche sehr genau und können auch meist die Qualität von Spielzeug ganz gut einschätzen. Nein, anstrengend sind die gut gemeinten, aber genau das Gegenteil bewirkenden Spielzeugberge von unwissenden Familienmitgliedern und Freunden. Manchmal habe ich das Gefühl „Masse statt Klasse“ ist das Motto und so müllen weitere Filly-Pferdchen oder Hello-Kitty-bedruckte Scheußlichkeiten das Kinderzimmer zu. Und zumüllen trifft es ganz gut, denn gerade dieses olle Merchandising-Spielzeug fliegt innerhalb kürzester Zeit auseinander und ist nicht mal mehr als Flohmarkware oder Spielzeugspende brauchbar. Die Ökobilanz von solchem Kram ist damit mehr als traurig. Als die Kinder kleiner waren, konnte man die ganzen „Gruselgeschenke“ noch unauffällig und original verpackt verschwinden lassen und dann im Internet oder auf dem Flohmarkt loswerden.

Mit dem dabei eingenommenen Geld konnte man dann mal einen Schuhkauf mitfinanzieren, der ja gerne pro Paar schnell 60 bis 80 Euro verschlingt. Aber die Zeiten sind vorbei, denn die Kinder packen alles aus und finden natürlich alles toll. Also muss man das Zeug einige Zeit im Kinderzimmer rumfliegen lassen, eh es in Einzelteilen zerlegt dann aussortiert werden kann.

„Zum Glück“ bekommt man ja mit jedem Baby in der Familie weniger geschenkt und so werden uns vielleicht einige optisch überladende, viel zu laute Spieluhren erspart bleiben.
Meine Eltern muss ich da jetzt mal lobend aussparen, denn die fragen immer nach, was sich die Kinder wünschen und haben auch schon diverse Schuh- und Jackenkäufe gesponsert. Sie haben zum Beispiel auch jetzt (zum zweiten Mal) unseren Kinderwagen finanziert. Das Thema Süßigkeiten als Geschenk muss zwar immer wieder neu erläutert werden, aber in der Regel können wir das klären, bevor eines der Kinder denkt, dass es jetzt tatsächlich eine ganze Tüte Gummibärchen haben darf. Die Karies-OP in Vollnarkose des zweijährigen Sohnes von Freunden dient dabei immer exemplarisch als Bespiel, welches auch die Großeltern überzeugt.

Als Hebamme bin ich ja eh ein großer Freund von „Muttergeschenken“ zur Geburt, denn geht es der Mama gut, geht es auch dem Baby gut. Und einen Massagegutschein oder andere kleine Wellnessmomente kann fast jede Wöchnerin gut gebrauchen. Auch Geschenke, die den jungen Eltern das Kochen ersparen und gut schmecken, finde ich super. Aber leider hält sich allzu oft noch das Ammenmärchen von den bösen blähenden Stoffen, die ja direkt aus dem Mund der Mutter in die Muttermilch übergehen. Noch immer denken viel zu viele Menschen, dass stillende Frauen irgendwelche Spezialdiäten einhalten müssen. Auch bei allen Kolleginnen oder Kinderärzten hat sich leider noch nicht rumgesprochen, dass das Blödsinn ist und dass Mutter und Kind von einer breiten Lebensmittelauswahl profitieren - auch in Hinsicht auf Babys spätere Teilnahme am Essen am Familientisch.

An unserem Familientisch soll übrigens ein kleiner Junge später mitessen, wenn es nach den Wünschen unserer Töchter geht. Beide wünschen sich schon seit längerer Zeit ein Brüderchen. Ein Hauptargument ist, dass man mit dem dann so gut Hochzeit spielen kann. Meine große und immer gern an andere denkende Tochter wünscht sich das Brüderchen aber auch aus dem Grund "Damit Papa nicht mehr der einzige Junge in unserer Familie ist.". In ca. 17 Wochen werden wir alle mehr wissen...

Da ich ja diesmal schon so eine „alte“ Schwangere bin, haben wir letzte Woche die Feindiagnostik mitgenommen. Alles war bestens und unser kleines niedliches Bauchbaby „wiegt“ ca. 530 g. Da ich jetzt nur noch zum letzten Schall in der 32. SSW gehen wollte und da aber gleich die Vorsorge mitmachen lasse, habe ich für Mai einen Termin vereinbart. Die Arzthelferin meinte, dass ich dann eine halbe Stunde früher kommen muss, da wir ja dann ein CTG schreiben würden. Auf die Frage nach der Indikation meinte sie: „Das muss man ab der 28. SSW machen.“ Als ich dies ablehnte, meinte sie, dass ich trotzdem früher kommen muss und dann mit der Ärztin besprechen kann, ob ich das CTG ablehnen „darf“.

Da die Dame anscheinend weiter diskutieren wollte, ließ ich dann mal fallen, dass ich Hebamme bin und die Mutterschaftsrichtlinien kenne und dass da einfach nichts von Routine-CTGs ohne Indikation in der Schwangerschaft steht. Ich kam mir zwar echt blöd vor, jetzt so die Hebamme raushängen zu lassen, aber auf einmal war es völlig okay und die Arzthelferin überfreundlich zu mir. Trotzdem ärgert es mich, wie viele Schwangere sich irgendwelche Dinge aufschwatzen lassen müssen, weil es ihnen als gut und sinnvoll verkauft wird. Wahrscheinlich habe ich jetzt das neongelbe Post-it mit „Achtung: nörgelnde Hebamme!!“ auf meiner Karteikarte kleben. Na ja, ich werde ja, wenn alles gut bleibt, hoffentlich nur noch ein mal dahin gehen. Die Ärztin in der Praxis ist übrigens wesentlich entspannter und flexibler als ihr Personal. Dies ist auch der Grund, warum ich da bleibe.

Mittlerweile befasse ich mich mal ein wenig mit dem nicht ausbleibenden Papierkram, den jedes neues Kind mit sich bringt. Das beinhaltet neben der 2011er-Steuererklärung auch so Dinge, wie die Berufshaftpflichtversicherung zum Juli abzumelden. Das ist übrigens das erste Mal, dass meine Haftpflicht nicht während der Elternzeit weiter läuft. Es soll mich auch ein bisschen davor bewahren, bis zum allerletzten Tag zu arbeiten oder mich doch wieder nach ein paar Wochen oder Monaten zum Arbeiten „breitschlagen“ (Kurse übernehmen, Vertretungen, einzelne Stillberatungen...) zu lassen. Aber da die Haftpflicht ab Juli ja um weitere 15 Prozent ansteigt, lohnt sich auch das „bisschen nebenher“ arbeiten finanziell überhaupt nicht. Und da ich ja doch noch einige Berufsjahre im Leben vor mir haben werde, möchte ich jetzt auch einfach mal die Babypause so wirklich machen. Langeweile wird ja bei drei Kindern bestimmt nicht aufkommen ...

Und da beim Schreiben dieser Zeilen heute Montag ist, werde ich meine Woche jetzt mit meinem Yoga-Kurs beginnen, eh dann Arbeiten, Haushalt und weiterer Papierkram auf mich warten.

Ich hoffe, Ihr hattet auch so einen entspannten Einstieg in diese Woche...

Anja



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In diesem Beitrag geht's um:

Feindiagnostik, CTG, Anträge