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Baby-Tagebücher von Marta

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

40. Woche

Mein Essen, dein Essen...

Noah ist anscheinend bereit, am Familientisch mitzumischen.

Ich feierte am 07.Oktober meinen 33. Geburtstag und wurde von der kidsgo-Redaktion mit einem wunderschönen Blumengruß überrascht. Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet und umso mehr hat es mich gefreut. Euer Blumenstrauß war wunderschön, ich muss aber sagen, dass die Konkurrenz unschlagbar war und die Blumen von meinem kleinen Sohn haben den „Wettbewerb“ gewonnen. Sorry dafür... :)

Wir haben natürlich dieses Jahr nicht gefeiert. An dem Tag waren wir Mittag Sushi essen und danach musste mein Mann arbeiten. Er hat zwar angekündigt, dass er früher nach Hause kommt, aber im Endeffekt hat sich herausgestellt, dass der Grund eher das Fußballspiel Türkei-Deutschland war als mein Geburtstag. ☹

Es hat uns letzte Woche ziemlich erwischt – beide, mein Mann und ich, haben sehr unter einer Magen-Darm-Grippe gelitten. Dazu kam, dass ich es mir kaum erlauben konnte zu Hause zu bleiben, da ich momentan auf der Arbeit von dem Arbeitsvolumen überrollt werde. Somit habe ich versucht, meinen Pflichten als arbeitende Mutter nachzukommen und in meinem Zustand war es nicht einfach. Zum Glück gibt es meine Schwiegermutter, die alles im Griff hatte und in der Lage war, nicht nur Noah sondern auch mich und meinen Mann zu versorgen.

Seid mir nicht böse, aber ich war überrascht, dass ich, nachdem ich mit dem Stillen aufgehört habe, mit bösen Kommentaren gerechnet habe. Danke, dass ihr mich verschont habt. Es reicht, dass ich mir selber manchmal Vorwürfe mache. Das Gefühl ist nämlich in den letzten Tagen sehr stak und das hat einen Grund. Seit mehr als einer Woche verweigert Noah konsequent jede Milchmahlzeit. Er ist weiterhin ein guter Esser und wenn ihm etwas schmeckt, muss man ihn gar nicht besonders zum Essen motivieren. Und er ist momentan in der Phase wo er alles, was nicht mit Babynahrung zu tun hat, essen würde. Wir können wirklich nichts in die Hand nehmen, ohne dass Noah das haben will, sei es Pizza, Pommes, Sushi. Wir schließen ihn zwar immer mehr in unser Essen mit ein aber es gibt auch Grenzen und diese will er nicht akzeptieren. Nach der Devise: „Mama hat zwar auch nur Wasser in ihrem Glas aber es schmeckt viel besser als aus meinem Becher.“ Ich finde es auch gar nicht schlimm, wenn er bloß Milch zu sich nehmen würde. Es macht nämlich Spaß, ihn am Tisch zu haben...auch wenn er immer ein vollwertiges Familienmitglied war, fühlt sich das noch „natürlicher“ an... Ich hoffe, ihr wisst was ich meine...

Auf jeden Fall hat er vor cirka einer Woche die Flasche verweigert und dann alle Milchbreie. Morgens wird er wach und verlangt überhaupt nicht nach Essen. Wir versuchen mit Joghurt und das klappt manchmal. Sein Favorit ist aber das Toastbrot, und man darf ihm keine Stückchen in den Mund geben, sondern er muss selber abbeißen. Ich hab versucht ihm dazu Milch zu reichen, aber das hat er kategorisch abgelehnt. Es gibt also Brot mit Wasser – mein Mann meinte, er könnte im Gefängnis ganz gut zurechtkommen :). Ab morgen wird noch Schmierkäse dazu gereicht.

Der Kinderarzt meinte ich solle mir keine Sorgen machen, da die Kinder verschiedene Phasen haben, was das Essen angeht. Ist ja klar, aber ich dachte, ein Baby in dem Alter ist mehr oder weniger auf die Milchnahrung angewiesen. Er hat immer gerne Banane mit Babykeksen und Milch gegessen. Da die Kekse Zucker beinhalten, war das immer eine Notlösung, falls er alles andere verweigert hat. Und sogar das scheint ihm nicht mehr zu gefallen – wohl aber Banane oder die Kekse an sich. Sobald ich Milch zugebe, ist die Mahlzeit vorbei.

Wir kuscheln mehr als zu der Zeit, als ich noch gestillt habe. Ich wollte Noah es irgendwie kompensieren, dass ich nicht mehr stille und so haben wir angefangen ein neues Ritual abends einzuführen. Ich lege ihn nicht mehr wach ins Bett, sondern wir kuscheln auf unserem Schaukelstuhl bis er einschläft. Und auch morgens sind wir sehr oft am Kuscheln. Ich hab das Gefühl, dass dies viel inniger ist, als das Stillen, da man in diesen Momenten nichts dafür erwartet. Noah tut das, weil er es gerne hat und nicht, weil er das mit Nahrungsaufnahme verbindet. Und ich genieße es mehr denn je.

Dass unsere Nächte jetzt sehr entspannt sind, will ich gar nicht großartig erwähnen, da ich in diesem Punkt immer Angst habe, dass dies sich sehr schnell ändern kann. Auf jeden Fall schläft Noah momentan komplett durch.

Ich hab vergessen Euch zu erzählen, dass Noah vor einigen Wochen zuwinken gelernt hat. Als es noch warm war, saß er auf der Decke im Garten und ich habe Rasen gemäht. Und er hat jedem zugewunken, der gerade vorbeigelaufen ist. Und das macht er jetzt jeden Morgen für die Mama, wenn sie das Haus verlässt. Obwohl, momentan gibt es nicht nur das Zuwinken, sondern auch Weinen. Bis jetzt verlief es unproblematisch, aber anscheinend wird er größer und realisiert mehr, dass Mama das Haus verlässt.

Noah steht jetzt sehr sicher und natürlich ist das „sich wieder Hinsetzten“ problemlos. Er kann sich mit einer Hand festhalten und mit einer anderen mit einem Spielzeug hantieren. Und auch stehen, sich an etwas festhalten und gleichzeitig etwas vom Boden aufheben ist für ihn ein Kinderspiel. Das Laufen an Möbel entlang ist jetzt seine Lieblingsbeschäftigung.

Ich habe diese Woche gelesen, dass die 9 Monate Schwangerschaft und die ersten 36 Lebensmonate bis zu 90 Prozent entscheiden, wie gesund und glücklich ein Mensch wird. Was in dieser Phase richtig oder falsch gemacht wird, zieht sich wie ein roter Faden positiv oder negativ durch das ganze Leben. Ich glaube, unser Baby ist sowohl glücklich als auch gesund und wir freuen uns auf die gemeinsame, ebenfalls glückliche Zukunft mit ihm.

Liebe Grüße,
Marta



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Kommentare von Lesern:

Claudia, Berlin25.10.2011 22:11

oh jaaa...

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Katrina, Bremen21.10.2011 23:16

@ Gast: sorry, aber leider irgendwie auch echt unheimlich passend...

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Gast21.10.2011 00:12

@ Ela: Wie unnötig ist denn dieser Kommentar von Dir?

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Ela, Hamburg19.10.2011 11:35

Ja, ich habe mich auch über die fehlenden Kommentare gewundert. Katrin aus Baden Württemberg macht wohl Urlaub ;-)
Viele Grüße

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Steffi, Köln18.10.2011 13:22

Hallo !
Käse enthält im Verhältnis viel mehr Calcium als Milch. Also einfach eine Scheibe Käse geben. Die isst er sicher. Vielleicht hat Dein Kind auch einen Grund, warum er keine Milch mehr trinken möchte. Manchmal wissen die Kleinen ganz gut, was Ihnen gut tut. Unsere habe bis sie ca. 3 Jahre alt waren jegliche Milch verweigert, nachdem sie nicht mehr gestillt worden. Manchmal frage ich mich, ob sie einfach die Milch bis dahin nicht so gut vertragen haben. Sie haben auch nie gerne Milchbreie gegessen. Und ich habe es auch vermieden, sie mit kakkao oder Erdbeermilch und so einem Kram die Milch schmakcbar zu machen.
Alles Gute, Steffi

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Gabriela, Berlin18.10.2011 11:40

Liebe Marta,
wie schön, dass man manchmal auch positiv überrascht wird, oder? Also ganz ehrlich, Dein Kind ist doch schon 10 Monate alt, da ist es doch ganz im Rahmen abzustillen. Und für einen selber ist es natürlich auch ganz schön - wie Du schon passend geschrieben hast. Mein Sohn hat das in dem gleichen Alter ganz von selber gemacht, er hatte keine Lust mehr auf Trinken an der Brust.

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Nia, Hamburg18.10.2011 11:34

Liebe Marta, mein Großer hat auch, nachdem er sich selbst abgestillt hat, erstmal überhaupt keine Milch getrunken, ich war genauso verunsichert wie du. Versuch ihm Käse, Joghurt usw. zu geben, irgendwann hat meiner auch wieder Milch akzeptiert. Wie du schon gesagt hast, es sind Phasen...
LG, Nia

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In diesem Beitrag geht's um:

Familientisch, Milchverweigerung