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Kinderfreie Flüge: Ja oder nein?

Solange Kinder noch nicht zur Schule gehen, sind Familien in der Wahl ihrer Urlaubszeit wesentlich flexibler. Überbuchte Hotels, heiße Schulferientermine und teure Flüge können sie noch problemlos umgehen. Beste Voraussetzungen also für eine entspannte Reise. Doch neben Buggy, Schnuller und Wickeltasche brauchen junge Familien vor allem eines im Gepäck: ein dickes Fell! Denn viele Fluggäste reagieren auf weinende oder schreiende Kleinkinder sichtlich genervt.

In diesem Artikel:

Kinderfreie Flüge: Ja oder nein?

Laut einer Umfrage von Skyscanner im Jahr 2010 wünschten sich drei Viertel der 2000 befragten Fluggäste einen kinderfreien Flug oder zumindest ein separates Familienareal. Lediglich 8 % der Befragten hatten nichts dagegen, sich die Sitzreihe mit einem Kleinkind zu teilen.

Und tatsächlich gibt es Airlines, die daraufhin ernst gemacht haben: Malaysia Airlines hat 2011 Babys aus der First Class verbannt. 2013 zogen die Malaysische Air Asia und Scoot, eine Billig-Fluglinie aus Singapur, nach. Mit dem Prädikat „kinderfrei“ lässt sich ein Geschäft machen, solange Fluggäste bereit sind, mehr für ihr Ticket zu zahlen, wenn sie dafür garantiert „ohne Geschrei, Weinen und Zappeln“ auf dem Nachbarplatz fliegen.

Und wie sieht es bei deutschen Fluggesellschaften aus? „Separate Familienareale an Bord wird es bei uns nicht geben“, sagt Klaus Gorny, Pressesprecher der Lufthansa. Dort ist man überzeugt, dass man mit gemischtem Publikum am besten fliegt, statt alle Babys in eine Reihe zu stopfen, damit sie sich beim Wettschreien dann gegenseitig hochschaukeln können.

Tipps: Fliegen mit Kind

Die Lufthansa bietet Tipps zum Thema „ Fliegen mit Kleinkind. www.lufthansa.com/Fliegen-mit-Kleinkind.

Entschuldigungsschreiben für Passagiere

Um schon vorab für Verständnis zu werben, verteilen manche Eltern sogar eine Art Entschuldigungsschreiben, das sie im Namen ihrer Kinder im Flieger verteilen. Da heißt es dann:

Liebe Mitfliegerinnen, liebe Mitflieger,

mein Name ist Ben. Ich bin 15 Monate alt und heute mit Ihnen auf diesem Flug nach Mallorca. Meine Mama und mein Papa versuchen mir jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, was manches Mal nicht so gut klappt, denn ich kann ja noch nicht sprechen. Zudem kann ich manchmal sehr ungeduldig sein. Ab und an verstehen meine Eltern nicht gleich, was ich möchte oder sind viel zu lahm. Die Erfahrung zeigt, dass ich in diesem Fall lauthals losbrülle. Bitte sehen Sie mir die eine oder andere Ruhestörung nach.

Damit Sie mir vielleicht verzeihen können, habe ich für Sie ein bisschen „Nervennahrung“.

Ich wünsche Ihnen einen hoffentlich ruhigen Flug!
Ben

PS: Falls es doch zu laut werden sollte, kommen Sie doch einfach zu Sitz 18, vielleicht kann Ihnen mein Papa Ohropax besorgen ;)

(Quelle: Facebook-Seite des Nürnberger Flughafen)