Kinder im Auto: Der Reisetag
Entscheidend für eine ruhige Autofahrt ist bereits die Festlegung des Reisetages. Vermeide es, wie fast alle Urlauber mit den Kindern gleich nach dem Kindergarten oder der Schule ins Auto zu springen und in den Urlaub zu düsen. Mit Sicherheit sehen sie sich im Stau auf der Autobahn wieder. Der erste Ferientag sollte aus diesem Grund laut ADAC tabu sein.
Wichtig!
Auch auf der Urlaubsfahrt gilt: Kein Kind darf ungesichert im Auto mitfahren. Nicht einmal zum Schlafen darf der Nachwuchs - egal welchen Alters - den Kindersitz verlassen. Das ist in fast allen europäischen Urlaubsländern Vorschrift.
Meist ist es günstiger einen oder zwei Tage später zu fahren. Oft ist dann Wochenende, wodurch dir zudem weniger LKWs auf der Straße begegnen. Hast du keine Wahl, weil am Urlaubsort Bettenwechsel ist, kannst du deine Abreise um einige Stunden auf eine andere Tageszeit verschieben. Die Hartgesottenen stehen zur Bäckerszeit auf und verfrachten den Nachwuchs im Halbschlaf ins Auto. Zu dieser Zeit sind die Straßen in der Regel ziemlich leer. Den meisten Reiseverkehr kannst du zwischen Vor- und Nachmittag erwarten. Wenn du nicht in aller Frühe starten willst, solltest du die Abfahrt wenigstens auf den späten Nachmittag verschieben.
Reisen mit Kindern im Auto: Frühzeitiges Packen
Die Entspannung beginnt beim Packen und zwar nicht erst bei der Abfahrt! Nimm dir Zeit für das Zusammenstellen des Urlaubsgepäcks. Achte auch darauf, dass wichtige Unterlagen schnell zur Hand sind und nicht irgendwo in den Tiefen deiner Koffer schlummern. Über die notwendige Menge des Urlaubsgepäcks gibt es mitunter gewaltige Meinungsverschiedenheiten. Vor Abfahrt ist es daher vielleicht nicht verkehrt zu überprüfen, was von den gepackten Sachen wirklich wichtig ist. Nach einem rationalen Blick relativiert sich das eine oder andere Urlaubsgepäck. Für künftige Urlaube ist das Anlegen einer Pack-Liste sinnvoll, auf der du vermerkst, was wirklich gebraucht wurde.
Weitere Tipps
Weitere Tipps für einen guten Urlaubsstart
Verkehrsclubs wie der ADAC geben gute Tipps für die Urlaubsfahrt. Dazu gehören:
- Säuglinge nicht aus dem Rhythmus bringen. Stattdessen die Fahrt ihren Ess- und Schlafgewohnheiten anpassen. Ein schlafendes Kind im Auto erleichtert die Reise!
- Nicht mehr als 500 Kilometer an einem Tag einplanen und mit gleichbleibendem Tempo ohne abruptes Bremsen fahren.
- Ausreichend Pausen machen. Über 100 Autobahnraststätten besitzen Kinderspielplätze, Spielecke, Babywickelräume oder sogar Babybetten.
- Spielvorlagen, Papier oder Malbücher sollten in ausreichender Menge im Auto griffbereit liegen.
- Der Beifahrer kann auch mal hinten sitzen und mit den Kindern spielen. Das bringt dem Fahrer die nötige Ruhe.
- Spiele wie "Ich packe meinen Koffer", Kennzeichen erraten oder mit den Buchstaben der Nummernschilder Sätze bilden sind Klassiker auf Familienreisen.
- Auch wenn sie zu Hause nicht zum Einsatz kommen: Im Auto können Nintendo, iPod oder MP3-Player wahre Wunder bewirken. Auch beliebt bei den Kleineren: Kassetten mit neuen Geschichten ihrer Serienhelden.
- Bei kleinen Kindern muss der Kindersitz eine sinnvolle Schlafposition zulassen.
- Manchen Kindern wird im Auto leicht übel. Nicht nüchtern oder mit vollem Magen fahren, Spucktüten bereithalten. Oftmals hilft auch, den
- Kindersitz in der Mitte der Rückbank zu platzieren: Dann kann das Kind durch die Frontscheibe nach draußen schauen.
- Wasser ist der beste Durstlöscher, frisches Obst der beste Imbiss.
Beim Beladen des Autos ist es wichtig, auf den Unfallschutz zu achten. Gerade wenn hinten im Auto Kinder sitzen, darfst du den Kofferraum nicht zu hoch beladen. Bei einer plötzlichen Bremsung werden die oben liegenden und nicht gesicherten Gepäckstücke zu gefährlichen Geschossen. Auch wird dadurch die Sicht nach hinten stark eingeschränkt. Eine Dachbox oder ein kleiner Hänger (warum eigentlich nicht?!) können in diesem Fall Ihr Sicherheits– und Transportproblem lösen.
Reichlich Zeit einplanen
Für die Fahrt solltest du reichlich Zeit einplanen. Vertraue nicht der vorberechneten Ankunftszeit deines Navigationssystems. Diese ist meist nur unter Idealbedingungen zu erreichen; mit Kindern kannst du sie in der Regel nicht einhalten. Spätestens 5 Minuten nach Abfahrt musst du nämlich bereits nach der ersten Toilette Ausschau halten. Ärgerlich, weil du noch zu Hause mehrmals gemahnt hast, körperlichen Ballast nicht mit zu nehmen.
Entsprechend deiner Fahrtzeit solltest du reichlich Pausen einlegen. Auf den meisten Raststätten befinden sich Kinderspielplätze - eine gute Möglichkeit dem im Auto gehemmten Bewegungsdrang des Nachwuchses freien Spielraum zu bieten. Scheue dich nicht auch selbst über den Parcour von Klettergerüst, Wippe und Co zu hasten. Die Bewegung vertreibt eventuelle Müdigkeit und schärft deine Aufmerksamkeit. Dass du bei der Gelegenheit deine Kinder auf die Toilette scheuchst, versteht sich von selbst. Sei aber nicht verwundert, wenn dennoch 5 Minuten später die Puller-Sirene wieder ertönt.
Alles Notwendige vor Fahrtbeginn bereitstellen
Neben dem Signal zur Toilette gibt es noch weitere unangenehme Signale von den hinteren Plätzen. Spätestens wenn die Vorfreude auf den Urlaub der Langeweile gewichen ist, kann die Fahrt zur Belastungsprobe werden. Gelangweilte und quengelnde Kinder können ganz schön am Nervenkostüm zehren.
Daher ist es sinnvoll, den Kinderbereich mit griffbereitem Spielzeug zu drapieren. Bücher, Malsachen, kleine Spiele lassen die Langeweile schnell verfliegen. Auch Spiele mit der ganzen Familie, wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ können die Zeit verkürzen. Achte dabei darauf, dass du das Spielzeug sicher verstaust. Sitztaschen für die Vordersitze bieten genug Stauraum und sind von den Kindern gut zu erreichen. Neben den Spielsachen ist für Kinder Essen und Trinken sehr wichtig. Auch hier ist der im Vorteil, der alles griffbereit um die Kinder positioniert.
Wenn du alle Tipps beherzigst und noch eine Portion Geduld mitbringst, dann kannst du auch einer längeren Autofahrt entspannt entgegensehen.