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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
9. Woche

Ich weiß nicht

ist sein neuer Lieblingssatz und ich weiß auch nicht warum ich den letzten Bericht vergessen habe.

Irgendwie haben mich die ganzen Feiertage ziemlich aus der Bahn geworfen. Heute morgen fiel es mir dann plötzlich ein, dass ich ganz vergessen hatte, einen Bericht zu schreiben.

„Ich weiß nicht“ - das ist der Lieblingssatz von Leo. Egal, was man fragt. Gestern waren wir meine Freundin besuchen, mein Mann fragte anschließend: „Seid ihr mit dem Auto oder dem Laufrad gefahren?“, die Antwort von Leo „Papa, ich weiß nicht“, im Badezimmer fällt das Regal um, die Antwort auf die Frage, wie das passiert ist: „Ich weiß nicht“. Er kommt klatschnass nach Hause, weil der bei Oma über die Gießkanne gefallen ist, auch hier die Antwort auf die Frage was passiert ist: „Ich weiß nicht, Mama“. Ich glaube es ist die Schutzbehauptung, vor Angst Ärger zu bekommen. Wir reden ihm dann immer ins Gewissen und schimpfen auch nicht, wenn er zugibt, sich an das Regal gehangen zu haben. Aber er muss ja lernen, dass man die Wahrheit sagen sollte.

Wir stellen gerade fest, dass auch bei Leo Konsequenz extrem wichtig ist. Auch wenn manche von Euch jetzt wahrscheinlich schreien, wie kann man so einen Vergleich machen, aber wir sehen oft Parallelen zur Erziehung unseres Hundes, auch hier war viel Geduld und Konsequenz gefragt, um aus ihm einen tollen Wegbegleiter zu machen.

Und wenn man ehrlich ist, haben wir ja auch wirklich wenig Arbeit mit Leo. Er ist immer noch ein toller, offener und ausgeglichener Junge und er ist vor allem nicht Bindungs- und Distanzlos. Während ich hier meinen Bericht schreibe, spielt er in seinem Zimmer mit seinen Autos.

Ab nächste Woche geht er in den Kindergarten. Ich glaube, das wird auch unbedingt Zeit. Er braucht dringend mehr Kontakt zu anderen und gleichaltrigen Kindern. Und viele Spiele machen ja auch mit anderen und vielen Kindern viel mehr Spaß als mit Mama und Papa oder einem Besucherkind.

Letzte Woche haben wir uns mit den Geschwistern meines Mannes und ihren Familien und meiner Schwiegermutter in Trier getroffen. Leo hat von dieser Seite ja jetzt 7 Cousins (4-12 Jahre) und eine Cousine (6 Jahre). Er ist der jüngste, aber er hat super dazu gepasst. Die anderen haben ihn ganz toll integriert. Wenn er zu langsam war, haben sie ihn an die Hand genommen und ihm gesagt, dass sie jetzt Rennautos seien und schnell laufen müssten, auf der Rutsche wurde er an die Hand genommen, damit er gut hochkam. Es war total toll, das so zu sehen. An vielen Stellen hatten wir wirklich kleine Glückstränen in den Augen, weil wir uns so gefreut haben. Mein Schwager ist ja Kinderarzt und Kinderpsychiater, er hat ihn bei der Gelegenheit auch mal beobachtet und näher angesehen und er meint auch, dass Leo völlig unauffällig sei. Er sei motorisch sogar sehr gut. Und die paar kleinen Macken habe jedes Kind und sie seien mit konsequentem Handeln zu beheben.
Da waren wir echt froh.

Dann stand ja auch noch der Besuch der leiblichen Mutter bei uns an. Auch das ging viel besser als erwartet. Er hat weder gejammert als sie ging noch sonst etwas. Er hat etwas mit ihr gespielt, dass war es dann aber auch. Als sie nach 1,5 Stunden wieder gefahren ist, war das für ihn ok. Seitdem hat er nicht mehr nach ihr gefragt. Allerdings nennt er uns seit dem dauerhaft und immer Mama und Papa, die leibliche Mutter benennt er mit Mama xxxx (dem Vornamen). Das ist ja die bevorzugte Lösung aller. Toll, dass er das so umgesetzt hat. Mehr wie die Mutter vermisst er, glaube ich, den Opa. Der Opa hat sich immer viel gekümmert und ihn auch oft besucht. Von ihm spricht er oft und fragt auch oft nach ihm. Wir haben jetzt mit dem Jugendamt vereinbart, dass wir hier auch mal einen Termin machen werden, damit Leo mit ihm Kontakt halten kann.

In der kommenden Woche bleibt Leo das erste Mal alleine bei meiner Schwiegermutter, da wir einen dringenden Termin ohne ihn haben. Ich bin gespannt, ob das klappt und werde Euch nächste Woche wieder berichten.

Liebe Grüße und eine schöne Woche,

Iris



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Kommentare von Lesern:

Katrina, Bremen07.05.2014 22:12

Wie geht es euch denn damit, dass er euch Mama und Papa nennt? Wollt ihr das auch gerne oder wolltet ihr das lieber vermeiden?
Meine Eltern haben mich als Baby adoptiert und ich habe natürlich immer Mama und Papa gesagt. Ich sehe sie auch heute noch als meine Eltern an und würde sie nie anders nennen. Aber jetzt, im Erwachsenenalter, kommen immer mal wieder so Gespräche mit Freunden, die anfangen von meiner "leiblichen" Mutter zu reden und die wäre doch eigentlich schon meine einzig richtige. Und ich sollte ihr von meinem Kind schreiben, damit er seine Oma kennen lernt. Diese Sachen ziehen sich durchs Leben.
Wichtig ist, dass alle mit der jeweiligen Benennung leben können, vielleicht sogar glücklich sind.
Ich täte mich schwer damit, meine biologische Mutter als "Mama" zu bezeichnen und ich will auch nicht, dass mein Kind plötzlich eine "Oma" bekommt, mit der ich im Leben eigentlich so gut wie nichts zu tun hatte. Er weiß dass es sie gibt. Aber er merkt, glaube ich, dass sie für mich keine Rolle spielt.

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Moni, Köln06.05.2014 21:03

Ach den vergleich mit dem Hund find ich jetzt gar nicht mal so abwegig. Wir benutzen auch Katzenerziehungsmethoden bei den Kindern und Kindererziehungsmethoden bei den Katzen. Irgendwat fluppt schon. Und das Namensgeplänkelproblem hat man doch schon bei den Großeltern. Bei uns ist das Oma und Omi zur besseren untescheidung. Später können die Kinder das immer noch ummodeln wie ihnen das am besten passt. Hab auch schon gehört das die Kinder die Omas z.b. nach dem Ort benennen wo die wohnen. Eine ist dann zum Beispiel Oma Hamburg und die andere Oma München. Ihr müßt ja auch irgendeinen Zusatz sagen wenn ihr mehrere Leute mit dem gleichen Namen kennt. Ach ja schon tricky dieses Leben.

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