ist sein neuer Lieblingssatz und ich weiß auch nicht warum ich den letzten Bericht vergessen habe.
Irgendwie haben mich die ganzen Feiertage ziemlich aus der Bahn geworfen. Heute morgen fiel es mir dann plötzlich ein, dass ich ganz vergessen hatte, einen Bericht zu schreiben.
„Ich weiß nicht“ - das ist der Lieblingssatz von Leo. Egal, was man fragt. Gestern waren wir meine Freundin besuchen, mein Mann fragte anschließend: „Seid ihr mit dem Auto oder dem Laufrad gefahren?“, die Antwort von Leo „Papa, ich weiß nicht“, im Badezimmer fällt das Regal um, die Antwort auf die Frage, wie das passiert ist: „Ich weiß nicht“. Er kommt klatschnass nach Hause, weil der bei Oma über die Gießkanne gefallen ist, auch hier die Antwort auf die Frage was passiert ist: „Ich weiß nicht, Mama“. Ich glaube es ist die Schutzbehauptung, vor Angst Ärger zu bekommen. Wir reden ihm dann immer ins Gewissen und schimpfen auch nicht, wenn er zugibt, sich an das Regal gehangen zu haben. Aber er muss ja lernen, dass man die Wahrheit sagen sollte.
Wir stellen gerade fest, dass auch bei Leo Konsequenz extrem wichtig ist. Auch wenn manche von Euch jetzt wahrscheinlich schreien, wie kann man so einen Vergleich machen, aber wir sehen oft Parallelen zur Erziehung unseres Hundes, auch hier war viel Geduld und Konsequenz gefragt, um aus ihm einen tollen Wegbegleiter zu machen.
Und wenn man ehrlich ist, haben wir ja auch wirklich wenig Arbeit mit Leo. Er ist immer noch ein toller, offener und ausgeglichener Junge und er ist vor allem nicht Bindungs- und Distanzlos. Während ich hier meinen Bericht schreibe, spielt er in seinem Zimmer mit seinen Autos.
Ab nächste Woche geht er in den Kindergarten. Ich glaube, das wird auch unbedingt Zeit. Er braucht dringend mehr Kontakt zu anderen und gleichaltrigen Kindern. Und viele Spiele machen ja auch mit anderen und vielen Kindern viel mehr Spaß als mit Mama und Papa oder einem Besucherkind.
Letzte Woche haben wir uns mit den Geschwistern meines Mannes und ihren Familien und meiner Schwiegermutter in Trier getroffen. Leo hat von dieser Seite ja jetzt 7 Cousins (4-12 Jahre) und eine Cousine (6 Jahre). Er ist der jüngste, aber er hat super dazu gepasst. Die anderen haben ihn ganz toll integriert. Wenn er zu langsam war, haben sie ihn an die Hand genommen und ihm gesagt, dass sie jetzt Rennautos seien und schnell laufen müssten, auf der Rutsche wurde er an die Hand genommen, damit er gut hochkam. Es war total toll, das so zu sehen. An vielen Stellen hatten wir wirklich kleine Glückstränen in den Augen, weil wir uns so gefreut haben. Mein Schwager ist ja Kinderarzt und Kinderpsychiater, er hat ihn bei der Gelegenheit auch mal beobachtet und näher angesehen und er meint auch, dass Leo völlig unauffällig sei. Er sei motorisch sogar sehr gut. Und die paar kleinen Macken habe jedes Kind und sie seien mit konsequentem Handeln zu beheben.
Da waren wir echt froh.
Dann stand ja auch noch der Besuch der leiblichen Mutter bei uns an. Auch das ging viel besser als erwartet. Er hat weder gejammert als sie ging noch sonst etwas. Er hat etwas mit ihr gespielt, dass war es dann aber auch. Als sie nach 1,5 Stunden wieder gefahren ist, war das für ihn ok. Seitdem hat er nicht mehr nach ihr gefragt. Allerdings nennt er uns seit dem dauerhaft und immer Mama und Papa, die leibliche Mutter benennt er mit Mama xxxx (dem Vornamen). Das ist ja die bevorzugte Lösung aller. Toll, dass er das so umgesetzt hat. Mehr wie die Mutter vermisst er, glaube ich, den Opa. Der Opa hat sich immer viel gekümmert und ihn auch oft besucht. Von ihm spricht er oft und fragt auch oft nach ihm. Wir haben jetzt mit dem Jugendamt vereinbart, dass wir hier auch mal einen Termin machen werden, damit Leo mit ihm Kontakt halten kann.
In der kommenden Woche bleibt Leo das erste Mal alleine bei meiner Schwiegermutter, da wir einen dringenden Termin ohne ihn haben. Ich bin gespannt, ob das klappt und werde Euch nächste Woche wieder berichten.
Liebe Grüße und eine schöne Woche,
Iris