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Baby-Tagebücher von Judith

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

44. Woche

Von Schwangerschaftstest bis Studium

Ein Kurzrückblick über die letzten Monate, gleich zwei Sponsorengeschenke und eine pathetische Liebesode an meinen Sohn

Gestern war wieder einmal Geburtstag: 10 Monate. Der absolute Knaller! Ruben ist ein richtiger kleiner Junge geworden. Ich habe Fotos digital durchwühlt um endlich einmal welche zu bestellen oder Fotobücher zu gestalten. Dabei schaute ich immer wieder ganz ungläubig, was alles so den letzten eineinhalb Jahren geschehen ist. Vom Schwangerschaftstest „1-2 Woche schwanger“, über Bauchbilder, erstes Foto im Kreißsaal, von Ruben miniklein, mittelklein und aktuell, Jenaer und Berliner Hintergründe. Ganz ungläubig schaue ich manche Fotos an. Ich weiß noch genau, welche Situation dort gerade abgebildet ist.

Auch, fast als Geburtstagsgeschenk, bekamen wir zwei Pakete. Eines mit wunderbarer Weleda Calendula Babykosmetik und das andere ein Fahrradsitz, den RideAlong, von Thule!!! 1000 dank kidsgo und den Sponsoren. Das ist alles so viel wert, wenn man es nicht selbst finanzieren muss!!!!

Mittlerweile ist das der dritte „Schreibversuch“. Es ist 13:30 Uhr, Ruben schläft. Ich fühle mich sehr müde, hatte gestern Abend und heute Morgen fiese Rückenschmerzen. Zum Glück finde ich noch selber heraus, woher sie kommen und kann mit gezielten Übungen und Selbstbehandlung das Ganze in den Griff bekommen. In diesem Fall studiere ich gerade das richtige Fach; studierte besser. Ich habe mir letztens den neuen Stundenplan angeschaut. Der Gedanke, dass ich dieses Mal nicht dabei sein werde, hat richtig weh getan. In meinen ersten Berichten ging es darum, ob es schaffbar ist mit Ruben in Berlin, trotz Fernehe und ohne Benjamin, zu studieren. Ich habe es geschafft. Manchmal habe ich selber nicht daran geglaubt. Aber ich habe alle Prüfungen gesamt 8 schriftlich und 5 Praktische bestanden. Zur Uni gehen war mit Ruben nie das Problem gewesen; dafür aber das Lernen. Außerdem hatte ich oftmals Unterstützung durch Benjamin und meinen Eltern. Aber oft war ich auch alleine mit dem Knopf. Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, wie Alleinerziehende das Ressourcenmäßig organisieren. Mein Fazit: Studium mit Baby, mit den Rahmenbedingungen, die ich vorgefunden habe, ist zwar möglich, aber nicht sinnvoll. Für alle Beteiligten nicht. Ich habe immer versucht die Priorität absolut bei Ruben zu haben, dafür hatte ich maximalen Verschleiß. Ich würde mir immer noch wünschen, dass mein Leben in Berlin noch weitergehen würde. Auch mit Ruben, auch mit Studium. Aber meine Planung derzeit ist wesentlich entspannter und vor allem Familienfreundlicher!
Ich bemühe mich gerade alle Unterlagen zusammen zu tragen, um mich für die Heilpraktikerprüfung anzumelden. Die würde ich gerne im April, realistischerweise eher Oktober ablegen. Mit diesem Abschluss kann ich dann in 2018 nahtlos in Teilzeit weiter studieren. Teilzeit bedeutet 10 bis 12 Wochenenden im Jahr; das ist überschaubar.

Nun zurück zu meinem Superhelden. Ruben quatscht schon lange: Bababababa, Dadadadada, brrrrrrrrrrrr usw. Verzieht dabei sein Gesichtchen zu wunderbaren Grimassen. Oftmals stellt er sich hin, hebt ein Ärmchen und streckt den Zeigefinger aus, dabei schaut er ganz ernst und legt los. Als ob er predigen wollte. Besonders, wenn andere Kinder da sind. Gestern Abend bin ich zu ihm auf den Boden und habe mich ernsthaft mit ihm unterhalten. Auf „Bababa- dadada-isch“. Ich bin fast umgefallen vor Liebe. Wie ernst er immer geantwortet hat und gestikuliert mit Händen und Mimik. Das war ein regelrechter Dialog.

Ich finde nun vieles einfacher mit Ruben verglichen mit vorher. Er ist kompakter, hält sich selber, macht ganz deutlich was er will und was nicht. Allerdings ist es umso schwieriger, wenn er etwas nicht soll. Manchmal aber, wenn ich kleinere Babys sehe, würde ich gerne sofort noch mal schwanger sein. Irgendwie ist es so schön. Ich sprudel gerade über vor Zuneigung und Gedanken, was an Ruben alles so grandios ist. Kann das noch einmal so toll werden?! Schwer vorzustellen....
Die kleinen blonden Härchen an den Beinen, die goldigen 4 neuen Zähnchen im Oberkiefer, das Gurgeln beim Zähneputzen, wenn er loskrabbelt oder seine Laufversuche plumpsend beendet. Wenn er versucht den Löffel in sein Essen zu stecken und das Schweinchen füttern will, das emsige Ausräumen, die Begeisterung, wenn ich mit ihm Trampolin hüpfe. Sehr dankbar bin ich ihm auch, dass er sich wieder besser wickeln lässt. Im Fahrradhänger fahren funktioniert auch mittlerweile meistens Protestfrei.

Seit einer Woche läuft Ruben nachts regelmäßig aus. Entweder wringt er seine Windel durch die Lage aus oder er pinkelt mit den Träumen um die Wette. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass er nachts 5- bis 7-mal trinkt, weil er tagsüber keine Zeit hat. So wirklich witzig finde ich das nicht, aber ich habe auch keine Idee, wie ich ihm das umgewöhnen könnte. Wahrscheinlich ist das auch einfach eine Phase, die irgendwann zu Ende geht. Mir ist derzeit immer öfter so bewusst, wie schnell alles vorbei geht. Eben noch wog er bei 48 cm 3170g und nun 75 cm und 10 kg mindestens. Von: ich kriege meine Augen kaum auf, zu: ich will meine Augen nicht mehr zu machen und kommuniziere lebhaft mit meinem Umfeld.

Ich habe solch einen tollen, sehr lebhaften, kleinen Jungen, der nachts wieder zum kleinen Stillbaby wird und ganz doll Kuscheln braucht.
Dankbar, das bin ich. Für alles.

Liebe Grüße, Judith



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