MENU


Fahrradfahren mit Baby und Kleinkind: Drei Transportmittel und ihre Vorzüge

Ein Kind verändert das eigene Leben auf vielfache Weise. Dies betrifft auch die Fortbewegung mit dem Rad. Wenn Sie gerne mit dem Fahrrad unterwegs sind und Ihr Kind mitnehmen möchten, benötigen Sie eine praktische wie sichere Lösung. Der Kinderfahrradsitz gilt als klassische Methode. Mit einem Fahrradanhänger lassen sich bis zu zwei Kinder gleichzeitig transportieren. Eine weitere beliebte Transportmethode stellen die zwei- oder dreirädrigen Lastenräder dar. Jede Transportmöglichkeit weist Vor- und Nachteile auf, die wir in diesem Beitrag näher betrachten.

In diesem Artikel:

1. Klassisches Transportmittel: Der Kinderfahrradsitz

Kinderfahrradsitze sind die Klassiker unter den Transportmitteln. Sie sind in der Anschaffung günstiger als Fahrradanhänger, ein zusätzlicher Transport von Einkaufsgütern oder Gepäck ist aber nur bedingt möglich. Kindersitze für Fahrräder sind nur für Kinder geeignet, die bereits selbstständig sitzen können (etwa ab dem 9. Lebensmonat). Es gibt viele Kindersitze für unterwegs. Bei den Kinderfahrradsitzen unterscheidet man zwischen dem Vordersitz und dem Hintersitz.

Fahrradsitz vorne

Ein Vordersitz bietet dem Kind die Möglichkeit, die Umgebung gut wahrzunehmen. Das radfahrende Elternteil hat wiederum alles im Blick und kann sich leicht mit ihm unterhalten. Weil der Vordersitz aber über eine recht kurze Rückenlehne verfügt, kann das Kind seinen Kopf nicht anlehnen. Vordersitze eignen sich ferner nur bis zu einem Gesamtgewicht von 15 Kilogramm.

Fahrradsitz hinten

Bei dem Hintersitz wird das Kind hinter dem fahrenden Elternteil platziert. Ein Hintersitz verfügt über eine hohe Rückenlehne, die dem Kind eine gute und sichere Sitz- oder Schlafposition ermöglicht. Bei dieser Transportart ist jedoch die Hecklastigkeit zu beachten. Der Gepäckträger ist für Gepäck nicht mehr nutzbar. Hier kann die Nutzung eines Frontgepäckträgers sinnvoll sein, der gleichzeitig zu einer besseren Gewichtsverteilung beiträgt. Die meisten Hintersitze können bis zu 25 Kilogramm belastet werden.

Hinweis: Das Fahrrad, auf dem der Kindersitz befestigt werden soll, muss eine entsprechende Stabilität aufweisen. Bei beiden Methoden ist auf eine ordnungsgemäße Befestigung am Sattelrohr (Hintersitz) bzw. am Steuerrohr (Vordersitz) zu achten.

2. Transportmittel für zwei Kinder: Der Fahrradanhänger

Ein Fahrradanhänger bietet im Vergleich zum Kinderfahrradsitz mehrere Vorteile. Zum einen schützt er dank der geschlossenen Konstruktion vor Sonne, Wind und Regen. Zum anderen finden bis zu zwei Kinder darin Platz. Mit einer geeigneten Babyschale lassen sich sogar die Kleinsten transportieren. Für den Komfort während der Fahrt kann eine integrierte Federung sorgen. Wenn Sie ausschließlich auf asphaltierten Straßen fahren, benötigen Sie einen gedämpften Radanhänger jedoch nicht zwingend.

Tipp: Einige Fahrradanhänger lassen sich mit wenigen Handgriffen in Babyjogger oder Buggys umfunktionieren. Damit stellen sie eine interessante Allzwecklösung im Alltag dar.

3. Transportmittel aus Holland: Das Lastenrad

Neben Kinderfahrradsitzen und Fahrradanhängern findet hierzulande immer mehr das aus den Niederlanden stammende Lastenrad Anwendung. Dieses verfügt über zwei oder drei Räder. Im vorderen Bereich befindet sich eine Ladefläche, die zumeist aus einem stabilen Kasten besteht. Je nach Modell können Sie bis zu vier Kinder gleichzeitig mit dem Lastenrad transportieren. Das zweirädrige Modell eignet sich für den Transport von bis zu zwei Kindern. In der dreirädrigen Version können problemlos auch mehr Kinder untergebracht werden. Zusätzliche Sicherheit bietet ein Dreipunktgurt zum Anschnallen.

Tipp: Lastenräder sind mit und ohne Motor erhältlich. Bei größerem Gewicht oder anspruchsvollen Wegen kann die technische Unterstützung hilfreich sein.

Kinder mit dem Fahrrad transportieren: Sicherheitstipps!

Als Eltern können Sie zwischen verschiedenen Transportmöglichkeiten wählen. Neben den zuvor beschriebenen Varianten gibt es weitere Möglichkeiten, zum Beispiel das Trailerbike oder den Trail-Gator (Tandemstange). Bei letzterem wird das Fahrrad der erwachsenen Person mit dem Kinderfahrrad verbunden. Das Trailerbike ist ein Kinderrad ohne Vorderrad, das ebenfalls an dem Erwachsenenfahrrad befestigt wird. Beide Modelle eignen sich für Kinder, die das Radfahren bereits erlernt haben, jedoch noch Übung benötigen. Es gibt also viele Möglichkeiten, Kinder verschiedenen Alters mit dem Fahrrad zu transportieren. Welches Modell das richtige ist, hängt vom Alter des Kindes und den jeweiligen Bedürfnissen ab.

Das Thema Sicherheit sollte dabei stets an oberster Stelle stehen!

Beachten Sie unbedingt:

  • Fahrräder, die mit bzw. als Transportmittel genutzt werden sollen, müssen stabil und sicher sein (zulässiges Gesamtgewicht beachten).
  • Ohne den Einsatz eines speziellen Fahrradsitzes ist das Transportieren von Kindern auf dem Gepäckträger gefährlich und verboten!
  • Kinder (bis zum 7. Lebensjahr) dürfen nur von Personen ab 16 Jahren transportiert werden.
  • Kinderfahrradsitze sind eher für kleinere Kinder (Gewicht) geeignet, die das selbstständige Sitzen bereits beherrschen.
  • Achten Sie bei Fahrradsitzen auf das GS-Zeichen (geprüfte Sicherheit), Fußstützen, Gurte und Rückhaltevorrichtungen.
  • Aus Sicherheitsgründen müssen sich Kinder in einem Fahrradanhänger unbedingt anschnallen.
  • Eltern sollten zuvor ein Gefühl für die Transportmittel bekommen und einige „Leerfahrten“ unternehmen.
  • Ein Fahrradhelm ist für Kinder Pflicht!

Fazit: Wenn Sie Kinder auf Ihren Ausflügen in einem geeigneten Transportmittel mitnehmen, wird das Fahrrad als umweltfreundliches und gesundes Fahrzeug früh zum festen Bestandteil in deren Leben. Sie lernen den Straßenverkehr und die damit verbundenen Risiken kennen und verbringen viel Zeit an der frischen Luft.