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Baby-Tagebücher von Maike

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

14. Woche

Von Freiräumen, Freiheit und Fahrrädern

Ich vergrößere meinen Radius. Mit und ohne Baby.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,


könntet ihr mich jetzt sehen, würdet ihr mich entspannt auf dem Sofa finden. Mit dem Laptop auf den Beinen und einer Schüssel Müsli neben mir. Kurze Verschnaufpause, weil Anton schläft? Nein! Unser Baby beschäftigt sich selbst. Spielt tatsächlich mit dem Aktivity-Bogen und knibbelt seine eigenen Fingerchen. Er jauchzt vor sich hin und – Achtung! – er dreht sich.
Am 21.7. ist es passiert: Im Rückbildungskurs auf der Babymatte schaffte es Toni tatsächlich, die komplette Drehung vom Rücken auf den Bauch zu wuppen. #wirsindsostolz


Es hat sich also viel geändert in den letzten Tagen. Es wirkt so, als ob er irgendeinen Entwicklungssprung geschafft hat und jetzt alle neuen Skills zeigt. Und Anton braucht mich damit nicht mehr jede Sekunde des Tages. Für ein paar Minuten habe ich „babyfrei“. Auch, wenn er wach ist. Könnt ihr die Freiheit riechen? Ich finde, sie duftet ganz wunderbar.
Dieser Eintrag steht ganz im Zeichen der Freiheit. Nicht, weil ich mich mit Baby so eingesperrt fühle. Aber das Mama-Sein darf nach 3 Monaten auch mal eine klitzekleine Mittagspause haben, finde ich. Und das hat dieses Wochenende ganz wunderbar geklappt.
Wem ich das zu verdanken habe? Mehrheitlich meinem Willi, der mir nach einer intensiven Arbeitswoche Samstag und Sonntag den Rücken freigehalten hat. Aber von Anfang an. Denn mit „Freiheit“ hat auch unsere neueste Errungenschaft zu tun:


Willi und ich haben einen Fahrradanhänger für Anton gekauft. Denn der Spaziergang-Radius rund um unsere Stadtwohnung ist mir auf Dauer doch zu klein. Und Anton für einen Spaziergang ins Auto setzen? Das mache ich punktuell. Aber eben nicht ständig. Und somit kenne ich mittlerweile jede noch so kleine Bodenwelle in der Nachbarschaft. Das langweilt irgendwann. Doch das hat ein Ende. Mit dem Fahrrad kommt die Freiheit.
So ein Fahrradanhänger scheint beliebt zu sein. In unserer gewünschten Gender-Farbe Blau (Achtung Ironie. Nur leider ist bei uns immer noch ständig alles blau…) ist das Reisegadget lange nicht erhältlich. 7 Wochen Lieferzeit wollen wir nicht ausharren. Aber in der scheinbar unbeliebten Farbe „Schlamm“ kriegen wir ihn gleich. Mir gefällt´s.
Für Anton gibt es noch die Neugeborenen-Hängematte, die mich ein bisschen an unseren Cybex-Kindersitz erinnert. Die Sitzposition und Unterstützung des Babykörpers ist recht ähnlich. Das Teil sieht nicht nur chic aus, sondern auch sicher. Aber trotzdem sind Willi und ich verunsichert. Ob es nicht zu sehr wackelt für unseren Sprössling? Ob er sich wohlfühlt? Ob wir etwas falsch machen? Wir entschließen uns zu einem kurzen ersten – seeeeeeehr langsamen – Trip ins Freibad. Und siehe da: Anton ist schon nach 200 Metern selig eingeschlafen. Gut, ich gebe zu, ich äußerte meine Angst, er könnte bewusstlos geworden sein. Denn so schnell kann er doch nicht entspannen… oder doch?
Unser erster Ausflug lief also locker flockig. Und trotzdem waren Willi und ich bei der Ankunft im Freibad fix und fertig. Auf den Schock musste ich erstmal stillen. Nicht, um unser Baby zu beruhigen, sondern eher für mich. ;) Diesen denkwürdigen Moment findet ihr unten als Schnappschuss.

Freiheit. Das bedeutet für mich auch, meiner Mutterrolle kurz entfliehen zu können. Ich bin gerne Mama. Aber eben auch gerne Freundin. Schwester. Ehefrau… Seit Wochen freue ich mich auf diesen Samstag. Denn eine liebe Wegbegleiterin - seit mittlerweile 10 Jahren in meinem Leben - überraschen wir mit einem Junggesellinnenabschied. Und da sie zudem auch noch schwanger ist, wird gleich eine Babyparty mitgefeiert. Insgesamt 9 Mädels sind wir und haben aufgrund von Corona mittlerweile 15-mal den Plan umgeschmissen. Aber nun findet das Event endlich statt! Und ich kann dabei sein ohne Anton. Mich einfach auf die Party einlassen und der zukünftigen Braut meine volle Aufmerksamkeit schenken.
Der große Tag findet in München statt. Also tingeln wir zu dritt am Freitagabend 400 Kilometer in die bayerische Hauptstadt und quartieren uns in einem Hotel ein.
Klappt mit Anton alles bestens.

Und am Junggesellinnenabschied selbst kommt Willi mit Toni alle 3 Stunden beim Mädelshaufen vorbei, damit ich stillen kann, und im Anschluss zieht er wieder ab. Das klappt super! Ich bin ganz im Glück, kann mal wieder in Ruhe frühstücken, schieße Bilder mit meiner Freundin und lausche ihren Geschichten von den schönen Hochzeitsvorbereitungen.
Gleichzeitig weiß ich, dass Anton in guten Händen ist und Willi endlich mal spürt, wie anstrengend ein Tag so mit Kind sein kann. Gut, er behauptet am Ende des Tages, so schlimm sei es nicht gewesen. Dass ihm aber am Abend um 22 Uhr im Bett die Augen zufallen, spricht für sich, finde ich.

Dass ich mich am Wochenende so auf Willi verlassen konnte, bedeutet mir viel. Trotzdem brauche ich einen Plan B. Denn hier in der Nähe sind ja weder Omas noch Opas noch Geschwister. Und mein Mann arbeitet einfach viel. Es wäre also nicht ganz verkehrt, hätte ich ein Backup für eine kurze Betreuung, sollte ich mal einen Termin ohne Kleinkind wahrnehmen müssen. Oder wollen. Ganz egal…

Also besprechen wir, dass wir möglichst schnell eine Babysitterin etablieren möchten. Die unseren Anton früh kennenlernt. Letzte Woche war es dann so weit: Ich war bei der Maniküre und damit 1.5 Stunden nicht zuhause. Und auf Toni wurde daheim aufgepasst. Alles reibungslos, alles easy. Keine Sorge, die Babysitterin kennt ihn natürlich mittlerweile seit vielen, vielen Wochen. Trug ihn schon etliche Male vor meinen Augen durch die Wohnung und kennt sich hier in unseren vier Wänden aus. Ich hatte ein gutes Gefühl, sie hatte ein gutes Gefühl und Anton hat einfach die gesamte Betreuungszeit geschlafen. Hervorragend!
Denn auch das gibt mir Freiheiten. Nimmt mir den Druck. Und lässt mich ein bisschen durchatmen.

Während des Tippens dieses Textes bin ich übrigens 25-mal vom Sofa aufgestanden. Und habe den heulenden Anton vom Bauch wieder auf den Rücken gedreht. Denn er ist noch jedes Mal geschockt, wenn er sich nach einer turbulenten Drehung auf der anderen Körperseite findet. So richtig entspannt war das jetzt hier sitzend also doch nicht. Und das mittlerweile durchweichte Müsli esse ich dann wohl später. Dann, wenn ich wirklich „babyfrei“ habe.


In diesem Sinne: Lasst euch eure Mahlzeit in Ruhe schmecken, wenn ihr könnt.

Liebe Grüße

Maike


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Dir alles Gute,

Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Tagebuch Maike



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In diesem Beitrag geht's um:

Fahrradanhänger, Babysitter, Bauchlage