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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Daniel

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

15. Schwangerschaftswoche

Verlängerung

Neue Essensgewohnheiten die nicht jedem gefallen. Die Anmeldung im Krankenhaus ist durch und meine persönliche Never Ending Story geht weiter.

Es geht in die Verlängerung. Seit Wochen hat meine Frau einen großen Appetit auf Obst und Gemüse. Das ist bestimmt gut und gesund für die beiden Kleinen und natürlich für uns alle, doch am Esstisch gab es eine erste Protestwelle.

In den vergangenen Wochen haben wir verschiedenste Gemüsepfannen probiert und fast immer waren sie sehr lecker. Unsere Tochter aß friedlich mit. Was soll man auch mit knapp drei Jahren machen? Doch nun stieß die neue familiäre Essgewohnheit bei unserem Großen an seine Grenzen. Seine Vorliebe, für ausschließlich Fleisch, widerspricht dem neuen grünen Ansatz. Nachdem er sich dann in der vergangenen Woche einmal ganz dem Abendessen verweigerte wuchs der Entschluss einen Essensplan zu entwerfen, um alle Geschmacksrichtungen zu bedienen. Statt Fleisch, welches meine Frau seit Wochen gar nicht sehen kann, haben wir uns auf Fisch geeinigt. So zog der Hausfrieden wieder ein und gestern meinte unser Großer plötzlich, dass ihm Spinat eigentlich ganz gut schmeckt. Spinat. Ich sah ihn etwas befremdet an. Spinat war für mich als Kind schlechthin gleich nach Rosenkohl das Gemüse aus meiner persönlichen Black List.

Die Zeiten der Übelkeit meiner Frau haben sich stabilisiert. Und sobald sie merkt, dass ihr schlecht wird, greift sie zu Nux vomica. In besonders stressigen Zeiten ist es nach wie vor das Heilmittel. Den Stress haben wir noch nicht minimiert bekommen, arbeiten aber dran. Besonders montags, Dienstag und Freitag haben wir lange Tage. Meine Mutter sorgt für erste Entlastungen, bringt und holt verstärkt die Kinder und unterstützt nun auch im Haushalt. Doch eines wird mir mit dem Blick auf den wachsenden Bauch meiner Frau bewusst, wir müssen weiterhin für Entlastung sorgen. Lange geht das nicht mehr. Heute habe ich bei der Schwangerschaftswoche erst wieder gesehen, dass der Bauch weiter ist, als bei einem Kind. Nicht mehr lange und die Bewegungseinschränkungen nehmen zu. Allerdings sieht das meine Angetraute offensichtlich anders. Erst gestern hatten wir die Diskussion, dass zwei Stunden Arbeit einmal mehr, für zehn Stunden Entlastung in der Woche sorgen könnten. Nachdem ich meine Argumente, selbstverständlich sehr kopflastig, mehrmals vorgetragen habe, schien sie mir folgen zu können. Nun schauen wir mal, was daraus wird.

Dafür hat meine Frau noch wichtige Termine, die sie nicht vergisst. Während mir die Anmeldung im Krankenhaus völlig entgangen ist, telefonierte sie tagelang, um einen Platz zu bekommen. Unser Wunsch war das Westend in Berlin. Die medizinische Anbindung und unsere Erfahrung sprachen dafür. Doch als sie endlich jemand am Telefon hatte, bekam sie erst einmal zu hören, dass das ja ganz schön spät sei. Offensichtlich sind wir wirklich nicht die Einzigen, die im kommenden Jahr gerne Entbinden wollen. Kaum zu glauben, oder? Einen Platz haben wir bekommen und ich war erleichtert, dass das gut geklappt hat. Einen Termin zur Erstvorstellung haben wir auch. Doch bis dahin ist es noch hin.

Am Wochenende saßen wir mit einer lieben Freundin zusammen und haben nett und entspannt Kaffee getrunken und geschwatzt. Trotz den ganzen Aufgaben, neben Arbeit und Familie, Haushalt usw. sind uns diese Termine wichtig und wirken entspannend. So erzählte meine Frau von den ersten spürbaren Kindsbewegungen und das die beiden nicht mehr quer übereinander sondern nun seitlich nebeneinander liegen. Fast täglich sind die Kleinen nun spürbar, für mich nur noch nicht. Davon zu hören und es nicht zu fühlen ist schon komisch. Gern würde ich die ersten Bewegungen auch spüren. Bei unserem Großen war das für mich auch Mangelware. Der hat scheinbar im Bauch neun Monate vorgeschlafen, um uns dann möglichst 20 Stunden des Tages erleben zu können.

Nach dem netten Nachmittag sind wir am Folgetag zum Markt der Kontinente aufgebrochen. Eigentlich hatten wir beschlossen, ab sofort sonntags ruhig angehen zu lassen und keine Termine mehr wahrnehmen zu wollen. Doch wir hatten Karten und es war nicht so weit weg. So haben wir einen Ausflug unternommen und die Kinder durften mit. Auf dem Markt fiel mir das Gesicht meiner Frau auf und auf die Frage, was sei, meinte sie, dass sich die Kleinen heute noch nicht bewegt hätten und sie sich Sorgen mache. So haben wir in unseren Erinnerungen gekramt und festgestellt, dass sich unsere zwei Kinder auch nicht immer in der Schwangerschaft spürbar bewegt hatten. Das nahm ihr etwas die Sorgen. Gewartet hat sie trotzdem den Tag über und am frühen Abend wirkte sie etwas entspannter, da sie zumindest Bewegungen von einem Kind spürte.

Es wird kalt und meine Never Ending Story holt mich die ganze Woche immer wieder ein. Die Zwergkaninchen. Ich darf es gar nicht laut sagen. Das ist für mich eines der unwichtigsten Arbeiten, aber zeitaufwendig wie kaum eine andere. Der Große und meine Frau warten auf den gebauten Winterschutz. So wollte ich Mitte der Woche in den Baumarkt, um die Rahmung zu besorgen und mit viel Glück den Mitarbeiter zu treffen, der mir noch die Nut fräsen wollte und konnte. Doch ich war so platt, dass ich es zum Ende der Woche verschob und die Jungs im Zuschnitt nicht so richtig für meine Ideen begeistern konnte. Die Nut ist somit meine Sache und an der Kasse erkannte ich, dass ich die halben Kubikmeter auch schlecht tragen konnte. Ja, an dieser Stelle habe ich aufgegeben und wollte mir das ganze liefern lassen. Am nächsten Morgen, gleich früh. Nur kam keiner und auf Nachfrage wurde klar, dass es noch im Lager lag. Als es dann endlich kam, waren auch noch vier Teile beschädigt und mussten neu geliefert werden. Somit fiel das Fräsen am Sonnabend aus. Somit geht auch dieses Thema in die Verlängerung. Und gefühlt drängt die Zeit und der Kopf sagt: Genieße es!

Daniel



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In diesem Beitrag geht's um:

Essen, Krankenhausanmeldung, Kindsbewegungen, Sorgen, Never Ending Story