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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Kristina

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

13. Schwangerschaftswoche

Es ist so viel passiert ...!

Beim ersten Schall sah ich zwei Fruchtblasen... Zwillinge! Nach einer Woche schlug nur noch ein Herzchen. "Es" lag ganz still und zusammengekauert in einer Ecke.

Hallo, ich bin Kristina, Erzieherin, 29 Jahre alt und seit drei Jahren verheiratet. Mein Mann ist Dipl. Mathematiker und 36 Jahre alt. Unser Sohn Florian Johannes wurde im Februar 2004 nach Wehentätigkeit in reiner Fußlage mit Kaiserschnitt geboren. Er ist jetzt 2 1/2 Jahre.

Ich bin jetzt in der 13. Woche schwanger und der errechnete Geburtstermin ist der 8.3.2007. Auf diese Schwangerschaft haben wir lange gewartet. Wir hätten nicht gedacht, dass wir noch mal Eltern werden. Um so dankbarer sind wir.

Beim ersten Schall sah man zwei Fruchtblasen – Zwillinge...! Das war zunächst ein absoluter Schock für mich. Sehr unterschiedliche Gefühle brodelten da in uns. Und als ich mich gerade daran gewöhnt hatte und in mir dieses vorsichtige Vorfreudegefühl keimte, bekam ich starke schwallartige Blutungen in der 9. Woche. Ich wurde ins Krankenhaus eingeliefert und ich sah deutlich meine beiden Kinder auf dem Schallbild. Ihre Herzen bubberten und sie zappelten ganz sacht. Ich war einfach sehr erleichtert.

Als ich nach einer Woche entlassen werden sollte und zum Abschluss noch mal geschallt wurde, schlug nur noch ein Herzchen... "Es" lag ganz still und zusammengekauert in einer Ecke.

Das hat mich total umgehauen. Wieso hörte dieses kleine Wesen plötzlich auf zu leben? Niemand konnte mir eine Antwort geben.

So ging ich nach Hause - schwanger und voller Hoffnung mit einem lebendigen Kind in mir und traurig und verlassen wegen des toten Kindes. Die Ärzte sagen, dass das Kind "verkalkt" und von dem anderen Kind durch sein Wachstum "platt gedrückt" wird. Wäre es nur dieses Kind, würde man eine Ausschabung vornehmen. Nein, ich will nicht, dass mein Kind aus mir "herausgeschabt" wird. Es soll bleiben wo es ist.
Dem zweiten Kind geht es gut. Es wächst und gedeiht, es strampelt und bewegt sich munter. Wir sind so dankbar, das erleben zu dürfen.

Und gleichzeitig sind wir so traurig, weil dieses andere Kind nicht weiter gelebt hat.

Ich möchte mich so gern auf dieses lebendige Kind einlassen und wenn ich mein kleines Bäuchlein betrachte, erfüllt mich große Vorfreude.
Aber ich möchte mich auch so gern von dem anderen Kind verabschieden, ihm sagen, dass wir gern seine Eltern geworden wären und traurig sind, dass das nun nicht mehr möglich ist. Und beiden Kindern sagen wir, dass sie einen ganz tollen Bruder haben!
Eine Freundin hat mir Umstandsmoden geliehen. Und ich trinke jeden Tag den Schwangerschaftstee. Schwanger sein ist irgendwie doch toll...

Hm, wie wohl die nächsten Wochen und Monate sein werden?

Liebe Grüße,
Kristina



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