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Baby-Tagebücher von Iris

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

0. Woche

Es gibt wieder Neuigkeiten

Hallo zusammen,

so schnell waren schon wieder 4 Wochen rum.

@Katrin: Ja, die langen Abstände sind gewollt. Es wäre derzeit eigentlich kein Platz für eine weitere Tagebuchschreiberin, da es aber irgendwie ein besonderes Tagebuch ist und ja auch einige interessiert sind, hatten wir vereinbart, das ich bis August etwa monatlichen einen Bericht schreibe.

Nach meinem letzten Bericht habe ich ja meine berufliche Tätigkeit wieder aufgenommen. Mein Arbeitgeber hat es geschafft mir innerhalb des Urlaubs einen Heimarbeitsplatz zu Verfügung zu stellen, das nimmt schon eine große Last. Fahre ich pro Strecke doch etwas mehr als 30 Minuten zur Arbeit. Und da ich jetzt nur noch zweimal die Woche fahren muss, spart das "Zu-Hause-Arbeiten" schon einiges an Zeit ein, die ich für die Kinder nutzen kann. Allerdings muss ich ja auch an diesen meine acht Stunden täglich erfüllen. So starteten die ersten Tagen für uns alle in Stress aus. Ich kann nicht wirklich produktiv arbeiten, wenn Melli dabei ist. Obwohl sie sich wirklich schon gut in ihrem Zimmer beschäftigen kann. Aber ein dienstliches Telefonat führen, mit einem lärmenden Kind dazwischen, geht nun wirklich schlecht. Wir waren irgendwie blauäugig und dachten es ginge so.
So blieb uns leider nicht viel anderes übrig, als die Oma schon mit ins Boot zu holen. Melli ist Enkelkind Nr. 10, aber das erste, das Oma im Kinderwagen spazieren fahren kann, da die anderen zu weit weg sind und Leon schon drei war und nicht mehr spazieren gefahren wurde. Meine Schwiegermutter ist eine wirklich liebende Oma und war sehr glücklich, dass wir sie gefragt haben.

Da eh noch das Kennenlernen mit den leiblichen Eltern anstand, nutzten wir diesen Tag um die Kinder beide bei Oma zu parken. In Begleitung des großen Bruders blieb Melli dann auch gerne bei ihr und winkte uns fröhlich hinter her.
Aber übernächsten Tag brachte mein Mann sie dann für zwei Stunden zur Oma. Das funktioniert ganz gut, so dass Oma Melli jetzt 2-3 x die Woche am Vormittag für zwei Stunden holt, so dass ich in Ruhe arbeiten oder Martin seine Arbeit im Weinberg erledigen kann. Wenn sie dann wieder kommt, ist sie reif fürs Bett. Ich lege Melli dann hin und so habe ich am Vormittag dann ca. 5 Stunden zum Arbeiten. Danach mache ich meist eine längere Pause uns hole die anderen 2 Stunden dann nach, wenn Martin am Nachmittag zu Hause ist.

Am letzten Freitag wurden wohl die Zusagen für die Kitaplätze in die Postfächer der Großen getan. Da Leo wie so oft alleine nach Hause kam, hab ich das Schreiben leider noch nicht gesehen. Ich bin gespannt, wann es für Melli endlich losgeht. Allerdings wollen wir eigentlich erst zum Jahresende. Aber mal abwarten, wann es für uns überhaupt losgehen kann.

Ich habe jetzt erstmal meine Arbeitszeit ab Juli auf 34 Stunden reduziert. Ich möchte dann zwei lange Tage im Büro machen und zu Hause dann nur noch 3 kurze Tage haben.

Das erste Treffen mit den Eltern fand im Jugendamt ohne die Kinder statt. Wir, die Pflegeeltern von Melli´s Bruder, die leiblichen Eltern und das Jugendamt mit 3 Personen. Ein großer Bahnhof für so junge Menschen, wie die leiblichen Eltern.
Das Treffen verlief ganz ruhig, die Eltern erkundigten sich nach ihren Kindern und so manches rechtliche wurde besprochen. Die Kindesmutter als Sorgerechtsinhaberin erteilte uns sofort die Vollmacht, damit die Dinge in Zukunft regeln können. Auch stimmte sie einer Taufe zu – mit der Bedingung, dass sie in der Kirche dabei sein kann.
Die Eltern sind einfach noch sehr jung und naiv, aber sie zeigten sich kooperativ, das entspannte uns schon etwas.
Das heißt, wir können Melli nun taufen lassen. Darüber sind wir sehr froh. Unsere Religion ist uns sehr wichtig und wir leben das auch. Wir konnten auch einen Pastor finden, der uns eine Einzeltaufe macht. Ich wollte nicht, dass auch noch andere dabei sind, wenn wir schon die leiblichen Eltern in der Kirche zulassen müssen. Aber mal sehen, ob sie überhaupt kommen. Es war zwar einiges Hin und Her bis alles geregelt war mit dem ortsansässigen Pfarrer und dem taufenden Pfarrer. Aber jetzt freuen wir uns auf unser Tauffest im September.
Auch ihre Paten sind stolz Paten zu werden und besonders mit ihrer Patentante hat Melli riesig Spaß. Sie wohnt nur ein paar Häuser weiter und nimmt sich auch oft spontan Zeit. Da sie auch meine Physiotherapeutin ist, sehen wir uns sowieso einmal die Woche und da kommt Melli jetzt zu den Terminen immer mit.

Ihr Wortschatz erweitert sich immer mehr uns so sagt sie nun auch endlich Mama. Was mein Herz natürlich besonders stolz gemacht hat. Melli hat sich gefunden. Sie weiß, dass sie zu uns gehört.
Am Wochenende im Schwimmbad war noch eine Bekannte, da ich noch etwas schwimmen wollte, fragte sie Melli, ob sie mit ihr zum Papa käme und da schüttelte sie den Kopf und sagte immer wieder „NEIN“ und klammerte sich an mein Bein. Ich war sehr stolz auf mein Mädchen, das zeigt ja nur, dass sie genau weiß, wo sie hingehört. Natürlich habe ich sie dann zu Papa gebracht.

Einmal die Woche gehen wir jetzt in den Spielkreis. Eine tolle und sehr intensive Gruppe in der wir beide viel Spaß haben. Die Leitung kenne ich schon viele Jahre, da ich seinerzeit auf ihre Kinder aufgepasst habe. Ich war wirklich sehr froh, dass sie mir trotz sehr langer Warteliste einen Platz angeboten hat. Schön ist auch, dass noch eine Mutter aus Leo´s Jahrgang mit dabei ist. Ich mag sie sehr gerne und wir haben so noch mal Kinder zusammen, die auch zusammen in den Kindergarten gehen.

Gestern zu meinem Geburtstag war die Bereitschaftspflege da. Sie war ganz überrascht von ihrer Entwicklung. Einfach nur schön. Sie spricht schon 2 Wort-Sätze und trinkt schon aus dem Becher, das waren Dinge, die sie noch nicht konnte als sie zu uns kam.
Zum Geburtstag habe ich einige Gutscheine für „Kinder und Männerfrei“ bekommen, da freue ich mich schon drauf. Kino, Brunchen, Frühstück und Therme. Das können tolle Tage werden.

In der nächsten Woche steht dann der erste Besuchskontakt mit Melli´s Eltern an. Ich bin gespannt und werde Euch weiter berichten.
So, jetzt schreit das Kind aus dem Bett und will vom Mittagsschlaf aufgeholt werden.

Bis bald und liebe Grüße,
Iris



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Kommentare von Lesern:

Christiane, Dresden04.08.2017 11:23

Hallo Iris,

Wie alt ist Melanie eigentlich genau? Das stand in keinem Bericht :-)

LG Christiane

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Brygida, München22.06.2017 13:31

Hallo Iris,
Jetzt ist es also geklärt- Dein Tagebuch bleibt noch eine Weile quasi ein Monatsbuch; es war mir vorher nicht klar und deshalb die Nachfrage.
Viel Glück noch und hoffentlich wirst dann, ab Herbst ein richtiges Tagebuch, d.h. mit wöchentlichen Beiträgen schreiben; würde mich jedenfalls sehr freuen!
LG,
Brygida

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Kathrin21.06.2017 08:48

Über eine Rückmeldung freue ich mich :-))

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Kathrin21.06.2017 08:46

Hallo Iris,
ich lese immer wieder still mit, da Freunde von uns ebenfalls ein Pflegekind haben, deshalb das Interesse.
Doch nun muss ich doch was loswerden.
Eine (nebensächliche) Kleinigkeit, die mir schon im ersten Tagebuch aufgefallen ist: Das Bild von Dir ist einfach komisch, es ist nicht klar, ob Du auf diesem Foto schläfst oder was das sein soll. Andere, die nicht wollen, dass ihr Gesicht erkannt wird (was ja in Ordnung und verständlich ist) machen z.B. eines rein, das sie von hinten zeigt, oder eben gleich ein Symbolbild oder ähnliches. Aber Deines ist einfach seltsam.

Sehr schade finde ich, dass Melanie (übrigens ein schöner Name) von ihrem Bruder getrennt wurde. Wahrscheinlich war es nicht anders möglich, als sie in zwei Familien zu vermitteln, viel wichtiger fände ich, dass die beiden immer viel Kontakt haben können, denn Geschwister zu haben, ist etwas sehr wertvolles. Wenn dann keine Beziehung entstehen kann, da die beiden getrennt sind, ist das sehr schade.
Wie ihr es angeht, mit "Euren" Kindern, löst bei mir auch gemischte Gefühle aus. Ja, die beiden sind bei Euch zur Pflege, ihr seid die Pflegefamilie, Ersatzeltern. Jedoch gibt es immer noch die leiblichen Eltern.
So wie ich es verstanden habe, ist das schon etwas anderes, wie adoptierte Kinder.
Es ist nur so ein Gefühl, aber ich habe schon den Eindruck, dass ihr davon ausgeht, dass die Kinder bei Euch bleiben. Könnt ihr da so sicher sein? Ich kenne mich zu wenig aus, aber so wie ich es von unseren Freunden mitbekomme, sind die leiblichen Eltern stets involviert und das ziemlich viele Jahre.
Was auch immer bei den leiblichen Eltern schief gelaufen ist, letztendlich sind die Kinder dort ausgetragen und geboren worden und man sollte den Eltern auch das Gefühl geben, dass sie noch jemand sind. Vielleicht täusche ich mich ja auch, aber ein bisschen habe ich das Gefühl, dass ihr die "Ursprungsfamilien" so gut es geht ausblenden und draußen haben wollt.
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