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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
33. Woche

Schlüssel-Erlebnis

Die Erziehung beginnt

Ich leide wieder an Stilldemenz. Ich musste gerade echt wühlen, um herauszufinden was letzte Woche so los war.

Ich war bei meinen Eltern zu Besuch und habe eine Auszeit genommen. Carlo hat sich dort auskuriert und mein Freund hat sich zu Hause auskuriert. Nun sind alle wieder gesund. Carlo hat noch zwei Mal richtig geweint. Einmal tagsüber und einmal nachts, weil seine Zähne geschmerzt haben. Ich habe ihm nachts dann ein Paracetamolzäpfchen gegeben, weil er sich gar nicht mehr beruhigen wollte. Er ist immer wieder kurz eingeschlafen und hat dann wieder aufgejault und geweint und geweint. Jetzt schimmert es oben weiß unterm Zahnfleisch und eine miniklitzekleine Spitze guckt heraus. Ich hoffe, dass die nächsten Zähne einfacher werden.

Er ist auch endlich aus seiner schwierigen Phase heraus, weil man ihn nun endlich wieder ablegen kann, ohne dass er protestiert. Außerdem knabbert er fleißig Dinkelstangen und gestern sogar an einer Banane. Brei verweigert er noch und gedünstete Möhren auch, aber das wird schon. Das größte Erfolgserlebnis der Woche war, dass er gestern Abend Schmelzflocken mit Pre-Milch aus der Flasche getrunken hat. Die nachempfundene Brustform der Flasche ist dabei sehr förderlich. Beim Trinken hält er sie ganz liebevoll fest. Wenn er nicht löffeln will, dann kriegt er halt die Flasche. Morgens gebe ich ihm nun auch eine Flasche mit Milch damit er sich an die Flasche gewöhnt und um mir ein bisschen Unabhängigkeit zu verschaffen. Schließlich ist es mein Ziel, in Chile mit meinen Eltern und ohne Carlo etwas zu reisen.

Carlo weiß inzwischen auch was er will und was er nicht will und zeigt entsprechende Reaktionen. Was man ihm früher einfach aus der Hand nehmen konnte, wird heute mit Konsequenzen bestraft. Als ich im Auto nach Hause fuhr war er ziemlich nörgelig und hatte gleichzeitig großes Interesse an meinem Schlüssel gezeigt. Also habe ich ihm meinen Schlüsselbund ohne Autoschlüssel gegeben. Er war sofort Feuer und Flamme und hat wie wild und sehr befriedigt darauf herum gebissen. Ich fand es dann doch etwas ekelig und habe ihm es (auf der Autobahn) wieder abgenommen. Er hat richtig angefangen zu brüllen und keine Anstalten gemacht wieder aufzuhören. Reflexartig habe ich es ihm zurück gegeben. Er war sofort ruhig. In dem Moment ist mir klar geworden, dass ich so langsam beginnen muss den Kleinen zu erziehen, bzw. deutlich machen muss, dass er mit schreien nicht alles bekommt.

Irgendwann hat er den Schlüssel dann aus Versehen fallen lassen und mich mit der Schmolllippe angebettelt, dass ich ihm den Schlüssel wieder gebe. Aber da bin ich standhaft geblieben und habe ihm ein kindgerechtes Spielzeug gegeben. Gleiches mit einer Dinkelstange, dessen letzten Rest ich aus seiner Hand entfernt hatte, damit er sich das nicht auf einmal in den Mund stopft. Er hat so geweint, dass man meinen konnte, ohne diese Dinkelstange könnte er nicht leben. Und er hat erst wieder aufgehört, als ich ihm eine neue gab. Schade, dass das beim Brei nicht so ist. Meine Freundin hat übrigens die Theorie aufgestellt, dass der Kleine, gleich wie sein Vater, nur Fleisch, Brot und Kartoffeln mag.

Morgen fahren wir spontan nach Holland in den Urlaub. Es soll so heiß werden und mein Freund hat spontan Urlaub bekommen. Ungünstigerweise sind jetzt Sommerferien und Holland ist quasi ausgebucht. Aber wir haben Freunde, die dort eine Wohnung gemietet haben und bei denen wir im Kämmerlein schlafen dürfen. Also werden wir morgen oder übermorgen nach Holland aufbrechen und Carlo mit dem Meer bekannt machen. Wie das wird werde ich nächste Woche berichten.



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In diesem Beitrag geht's um:

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