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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Antonia

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

14. Schwangerschaftswoche

Unser Baby wird ein ...

Der Ersttrimestercheck lief besser als erwartet und wir können mit der Namenssuche starten.

Die Schwangerschaft vergeht im Moment wie im Flug… Sobald man die „böse 12“ hinter sich gelassen hat, beginnt eine wirklich entspannte Zeit. Man schiebt den Gedanken an eine Fehlgeburt gaaanz nach hinten in den Kopf. Und die blöden „Nebenwirkungen“ der ersten Monate sind auch verschwunden. Manchmal geht es mir so gut, dass ich gar nicht mehr daran denke, dass ich schwanger bin. Und so richtig real ist die Schwangerschaft ja auch noch nicht, da ich weder einen richtigen Bauch habe, noch Kindsbewegungen spüre.

Heute Nacht habe ich zum Beispiel geträumt, dass ich meine Tage bekomme. Die hatte ich ja nun schon ziemlich lang nicht mehr – also seit drei Monaten. Und wenn man seit 17 Jahren daran gewöhnt ist, einmal im Monat Tampons zu brauchen, dann ist das schon anders irgendwie. Nach dem Aufwachen dachte ich also noch halb im Traum: „Stimmt, du müsstest doch deine Periode mal wieder bekommen – ach du sch….: Und die Pille hast du gestern Abend auch noch vergessen!“

Dann fiel es mir natürlich schnell wieder ein. Und ich hab selig mein kleines Bäuchlein gestreichelt und Böhnchen erzählt, dass wir jetzt erst einmal eine Tasse Tee trinken. Ob es wohl das Himbeer-Aroma vom „Heiße Liebe-Tee“ schon schmecken kann?

Aber jetzt muss ich Euch vom spannendsten und schönsten Termin der letzten Woche erzählen. Am Montagabend waren wir ja beim Ersttrimester-Screening. Für alle Nicht-Mamas: Da wird gecheckt, wie hoch das Risiko ist, dass dein Kind Trisomie 21 oder andere Trisomien bekommt. Trisomie 21 ist auch als Down-Syndrom bekannt.

Beim Screening werden Fakten wie das Alter der Mutter mit körperlichen Merkmalen des Kindes und Blutwerten der Mutter zusammengerechnet und darauf basierend ein spezifisches Risikoprofil erstellt.

Bei uns bedeutete dies erst einmal Blut abnehmen lassen (hab noch nicht einmal einen Pieks gespürt – wow!!), dann Fragen beantworten und danach ab zum Ultraschall. Das erste Mal vom Bauch aus. Die Ärztin war unglaublich nett und hatte selbst richtig Spaß daran, unser Baby anzuschauen und uns alles zu erklären. Dann ging es ans Eingemachte: Messung der Nackenfalte. Nur 1,1 mm. Und das bei einer SSL von mittlerweile schon 6,2 cm! Die Ärztin meinte, das wäre quasi eine 1+.

Das Nasenbein war auch lang genug, alle Organe da und man konnte sogar schon die Herzkammern sehen. Irre. Und den Blutfluss darstellen. Das ist so faszinierend! Die Nabelschnur pulsiert übrigens im selben Takt wie das Herz schlägt. Da ist richtig Druck drauf anscheinend. Und ich dachte immer, dass sie einfach nur schlaff rumhängt.

Es war so schön zu sehen, dass unser kleines Baby schon komplett fertig ist. Es ist alles dran! Sogar bis auf die Zehen. Wahrscheinlich wird man sein Leben lang nie wieder so genau durchgecheckt wie vor der Geburt. Stefan hat die ganze Zeit lang total gebannt auf den großen Bildschirm geschaut, der das Ultraschall-Bild gezeigt hat. Ab und zu haben wir uns an der Hand gefasst und uns angegrinst – so happy waren wir.

Was uns aber dann noch total überrascht hat: Die Ärztin konnte uns sogar schon sagen, was es wohl wird! Zumindest mit 90%iger Wahrscheinlichkeit. Was für einen Arzt ja schon verdammt viel ist. Klar sehen sich Mädchen und Jungen sehr ähnlich in dem Stadium, da die Klitoris und der Penis noch beide fast gleich groß sind. Aber das Geheimnis liegt wohl im Winkel zum Körper! Der Penis steht im 90-Grad-Winkel ab, die Klitoris liegt eher zwischen den Beinen.

Der Penis war wohl sehr deutlich zu erkennen, denn die Ärztin grinste vielsagend und meinte, das wäre eindeutig ein Junge. Und als wir dann die Blase angeschaut haben, kam die Bestätigung: Auch die sei etwas größer, was wohl ein weiteres Indiz für einen Jungen sei.

Wir bekommen also unser nicht nur absolut gesundes Wunschkind sondern auch noch das Wunschgeschlecht!!! Der große Bruder ist unterwegs. Wie kann man denn nur so viel Glück haben!? Außerdem hat unser kleines Eisprung-Experiment wohl geklappt! Was bei einer 50/50-Chance auch relativ leicht ist, ok.

Wobei ich schon einen kurzen Moment lang ein bisschen gestutzt habe. Denn mein erstes Kind war doch in meiner Vorstellung immer ein Mädchen! Ein kleines Mädchen, dem man süße Kleidchen anziehen kann und das sich mal irgendwann für Ponys und mein Make Up interessiert. Werde ich einem Jungen eine genauso gute Mutter sein können? Er hat doch einen ganz anderen Körper als ich und fühlt auch anders. Vielleicht wird er ganz verschlossen sein und nicht über Gefühle reden können.

Ich habe unseren kleinen Sohn in mir! Einen kleinen gesunden Jungen, der wahrscheinlich Stefans Art, immer alles genau wissen zu müssen und keine logischen Fehler in den Erklärungen zuzulassen, erben wird. Wird er schlechte Augen bekommen? Hoffentlich nicht… Wir beide waren vor unseren Laser-OPs extrem kurzsichtig, also -5 bis -9 Dioptrien. Wird er auf dieselbe Art wie Stefan lächeln? Und gehen? Wird er den gleichen Haaransatz im Nacken haben?

Mit Geschlecht ist unser Baby auf einmal viel realistischer geworden. Und sofort hatte ich das Bild vor Augen, wie Stefan mit dem Kleinen an der Hand vor mir geht und sich beide so ähnlich sehen, dass ich vor lauter Rührung bei der Vorstellung schon fast schluchzen muss. Als wir nach dem Untersuchungstermin wieder auf der Straße standen, grinste Stefan auf einmal und streckte ganz stolz die Brust raus – „Hehe, ich bekomme einen Sohn. Meinen Sohn!“ Schön…

Zusätzlich zu diesen tollen Nachrichten haben wir nun auch noch tolle 4D-Bildchen unseres Babys. Man sieht schon ganz genau den Körper, den Kopf und die Hände und Füße. Auf ein paar Bildern hat er sich die Nabelschnur über die Schulter gelegt, total süß…
Am nächsten Tag ging es abends mit einem Anruf der Ärztin weiter. Sie hatte nun noch die ergänzenden Blutwerte für das Risikoprofil.

Und die sind ebenfalls 1+! Somit wird aus dem ursprünglichen Risiko von rechnerisch 1:617 ein Risiko von 1:20.000. Und für die anderen Trisomie-Arten 1:40.000. Wenn ich alles richtig verstanden habe, geht es gar nicht besser. Das ist wirklich der Hammer! Obwohl ich mir am Anfang gar nicht so sicher war, ob ich das Risiko überhaupt wissen will. Denn was sagen Zahlen schon aus? Auch bei 1:20.000 kann es einen treffen. Und bei 1:500 muss es einen nicht treffen. Aber Stefan war die Beruhigung durch diese medizinische Untersuchung wichtig. Da kommt nun einmal der Arzt durch.

Nach diesem tollen Wochenstart folgte eine ziemlich ereignislose Woche, Stefan hatte oft Dienste und ich drei Tage lang eine Erkältung mit Magen-Darm-Problemen. Was hoffentlich für den Kleinen nicht schlimm ist.

Mittlerweile habe ich nun auch ein Kilo zugenommen und trage mit Hingabe meine erste Umstandshose. Meine zweite ist noch zu groß am Bauch, da muss ich reinwachsen. Wieso trägt man eigentlich nicht immer Jeans mit einem elastischen, breiten Bund? Das ist dermaßen bequem – wie eine Jogginghose, aber sexy wie eine gut sitzende Jeans.

Samstagnachmittag hab ich eine Freundin besucht, die in zwei bis vier Wochen (die Ärzte können sich nicht festlegen) ihr zweites Kind bekommt. Es wird wieder ein Mädchen und sie freut sich schon sehr. Nachdem ihr Mann das erste Kind übernommen hat, sind wir noch essen gegangen und haben dann ganz viel über unsere Schwangerschaften gequatscht und gegenseitig unsere Bäuche gestreichelt. Wobei sie mir da vom Umfang her natürlich weit voraus ist.

Es ist schön, endlich aller Welt erzählen zu können, dass ich schwanger bin und ich hab auch schon ab und zu das Gefühl, dass mein Bauch anders wahrgenommen wird. Heute beim Spazierengehen haben mir tatsächlich ein paar Leute auf den Bauch geschaut. Wobei die vielleicht auch nur gedacht haben: „ An sich schlanke Frau, aber dieser Bauch… da sollte sie mehr für tun.“ :-)

Nächstes Wochenende steht dann das große“ Outing“ vor Stefans Freunden an. Ich bin so gespannt, wie alle reagieren. Bis auf zwei Paare haben alle anderen schon selbst Kinder, die werden sich bestimmt total freuen, dass wir jetzt auch in die Eltern-Riege aufrücken.

Übernächste Woche werde ich dann auch mal wieder mit meinem Bruder nach Österreich fahren, die letzten Male musste er ja alleine los. Vor der langen Fahrt hab ich ein bisschen Respekt, vor allem davor, dass ich so oft aufs Klo muss. Aber ich freu mich auf Salzburg und St. Pölten und darauf, unsere Läden mal wiederzusehen.

Euch wünsche ich nun eine wunderschöne Woche und einen freien Termin zum Winterreifen-Draufziehen, denn die sind rar…

Antonia



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Kommentare von Lesern:

Tanja, Bremen17.10.2011 18:07

Da bin ich ja gespannt, ob es wirklich beim Jungen bleibt. Mein Junge, der sich in der 16. SSW geoutet hat war/ist doch ein Mädchen geworden ;-)

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Sabrina, Freiburg17.10.2011 15:09

Hallo Antonia,
ich freue mich für dich, dass du deine "Kugelzeit" jetzt richtig genießen kannst. Ich fand die Zeit, in der der Bauch langsam sichtbar wird aber noch nicht sooo riesig und manchmal beschwerlich ist, bei meinen beiden Mäusen immer die schönste. Ich wünsche dir also eine weitere wunderschöne Zeit und viel Spaß beim weiterverkünden der frohen Nachricht.

Liebe Grüße Sabrina

P.S. bzgl. des Winterreifen-Terminproblems; ich finde es ganz toll einen Mechaniker als Mann zu haben, der das Abends in aller Ruhe zu Hause machen kann ;-)

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