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Baby-Tagebücher von Patrizia

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

47. Woche

Blue eyed boy

Blaue Augen sind schön. Blaue Flecken nicht so. Aber die ersten Schritte fordern eben ihren Tribut....

In der letzten Woche war es so weit: Max hat sich sein erstes ”blaues Auge” zugelegt. Es spricht einen ja JEDER darauf an. Jeder. Nee, also, viele haben auch Max selbst darauf angesprochen. ”Ja was hast duuu denn daaaa gemacht???” Ich bin mir da ja manchmal auch nicht sicher, wann die Leute dann eine Antwort von mir erwarten und wann nicht. Manche quatschen ja auch einfach so mit Max ohne dass sie wirklich eine Rückmeldung erwarten. Nun gut, also das blaue Auge, was aus zwei Ratschern, einem an der Nase und einem unterm Auge, bestand, war jedenfalls Blickfang. Unser Standardspruch dazu war dann irgendwann ”Ihr hättet mal seinen Kampfpartner sehen müssen”... aber natürlich folgte dann auch gleich immer die wahre Erklärung. Zuvor mussten wir dann aber oft unter totaaaal ehrlichem Lachen klarmachen: ”Neeeein, wir haben ihn nicht geschlagen.” ”Neeeeein, das ist nicht weil er nicht artig war.” ”Hihi, neee, da haben wir andere Methoden.” and so on. Also. wat war passiert? Ganz einfach, total unspektakulär hat Max einen Laufwagen (oder Schiebewagen? So ein Teil zum Schieben und damit Laufen lernen) vor sich hergeschoben und diesen dann umgekippt. Danach ist er dann blöd abgerutscht und selbst quasi auch umgekippt und mit dem Gesicht auf der Kante gelandet. Erst dachte ich noch, dass gar nichts passiert sei, denn Max plärrt manchmal auch, wenn er sich nur darüber ärgert, dass er umgeplumpst ist. Und doller war das Meckern eben auch nicht. Erst nach dem Trösten, nachdem Max sich auch schnell wieder beruhigt hatte und weiterspielen wollte, habe ich gesehen, dass es etwas blutet. Es war allerdings auch schnell klar, dass es nichts Großes ist, wir haben Glück gehabt, hätte ja auch wortwörtlich ins Auge gehen können. Es ist auch gar nicht großartig dick geworden und sah letztendlich schlimmer aus, als es war. Aber meist hat man ja von so kleineren Verletzungen zumindest optisch ziemlich lange etwas. Na ja, so bleibt man wenigstens im Gespräch ;-)

So, jetzt aber zum wirklich Highlight. Samstag, 10. August 2013: Max läuft! Jetzt so richtig! Okay, ich übertreibe. Es waren nur ein paar Schritte. Aber freihändig! Ich saß mit ihm in seinem Zimmer und plötzlich steht er auf und geht los. Ich habe also gleich Julian gerufen, obwohl ich davon ausgegangen bin, dass das jetzt erstmal einmalig war. Aber nö. Hat er dann ganz stolz gleich noch mal dem Papa gezeigt! Er versucht es seitdem immer wieder, geht aber nur wenige Schritte, bis er sich dann auf den Poppes fallen lässt und doch lieber krabbelt. Aber er versucht es ständig und wird immer sicherer. Is det süüüüß! Obwohl ich mir da gar keine großen Gedanken mache, ob er jetzt früh, normal oder spät anfängt zu laufen, freut es mich schon, wenn dieser Schritt (haha) dann getan ist. Denn die eeeeewigen Kommentare ”Der läuft sicher bald” hab ich jetzt auch echt über. Dass sich alle immer so auf diese Entwicklungsschritte stürzen müssen. Klar, ist ja auch irgendwie normal, weil eben so viel passiert im ersten Jahr, aber manchmal fühle ich mich, als hätte ich mit Max einen Wettbewerb angetreten, bei dem es darum geht, möglichst schnell alles mögliche zu können. Was interessierts denn, ob er sich dreht, ob er krabbelt, ob er läuft, wann er spricht? Ich meine... klar kann man darüber mal reden. Und wenn mich Freunde, die uns länger nicht gesehen oder gehört haben fragen, wie es Max geht und ob er schon läuft, dann bin ich da auch echt entspannt. Aber wenn ich von Leuten, die uns quasi jeden Tag sehen, dann auch jeden Tag höre ”Das dauert nicht mehr lange, bis er läuft” oder ”Max, lauf doch endlich mal” höre, dann nervts irgendwann eben ein wenig. Ganz bisschen. Viel. Unendlich. Ich muss mir noch mal einen passenden Gegenspruch ausdenken vielleicht. Isch kratzbürstige Zippe.

Letztes Wochenende haben wir wieder einen schönen Familyausflug unternommen. Wir schaffen es gerade tatsächlich ziemlich regelmäßig, etwas zu unternehmen. Dieses Mal waren wir auf Europas größter Schlangenfarm. Die Fahrt dorthin hat etwa 1,5 Stunden gedauert, unser Aufenthalt dort 15 Minuten. Echt. So viele Schlangen waren das nämlich gar nicht, und wie wir ja schon damals bei der Reptilienausstellung hier im Ort festgestellt haben, langweilen uns diese Tiere etwas. Ja gut, hätten wir ja jetzt auch drauf kommen können, dass es dann auf dieser Farm nicht anders ist. War ja klar, dass man die Tiere da nicht von einer Loopingbahn aus betrachtet. Aber gut. Es gab noch Piranhas, die Julians Herz höher schlagen ließen... denn er hatte ja mal einen ganzen Schwarm in einem Aquarium so groß wie ein Zimmer... das musste er dann damals, als wir in Hamburg zusammengezogen sind, schweren Herzens abgeben, weil es einfach zu groß und zu schwer war. Ich finde diese Fische ganz interessant, da passiert wenigstens mal etwas. Er findet sie einfach nur schön. Ich weiß ja nicht. Dieser Überbiss und dieser fiese Blick.. also schön ist etwas anderes. Nun gut. Ein paar große Spinnen und Echsen haben wir auch noch gesehen, bis wir dann am Schluss beim Highlight – dem Krokodil – angekommen sind. Dieses schwamm so vor sich hin, ließ nur den Kopf blicken und machte ansonsten: nix. Wenn man unseren Aufenthalt im angrenzenden Restaurant dazurechnet und den Spielplatzbesuch großzügig mit einkalkuliert, waren wir bestimmt eineinhalbbiszweiStunden vor Ort! Also doch gar nicht so schlecht! Spaß hat's ja trotzdem gemacht, auch wenn Max von den Tierchen nicht allzu viel hatte. Da sie natürlich alle hinter Glasscheiben saßen und lagen, konnte Max sie kaum sehen. Er hat vermutlich in den meisten Scheiben nur unsere Spiegelbilder gesehen und sich gewundert?!

Da war unser Besuch beim Brotmuseum in der letzten Woche schon netter für Max. Immerhin sind wir auf/in eine Windmühle geklettert und haben eine Wassermühle angeguckt. Action hat Max dann beim Essensversuch gemacht, indem er einfach die Box mit seinem Mittagessen auf den Boden geschmissen hat. Sollte schließlich auch jeder mitbekommen, wer da jetzt so da ist. Also wir. Natürlich war die Box schon geöffnet und der Inhalt, mein mit Liebe Gekochtes, landete komplett auf dem Fußboden. Grandios.

Viel passiert ist in der letzten Woche sonst nicht, außer, dass ich mich mal wieder tierisch über meine Zähne aufgeregt habe. Ich bin zur jährlichen Kontrolle beim Zahnarzt gewesen. Ohne Schmerzen oder sonstige Beschwerden hin, mit einer Füllung und der Aussicht auf eine Krone, die wegen eventueller Entzündung des wurzelbehandelten Inneren in einem Jahr wieder weg muss, weil der Zahn dann gezogen werden muss, wieder raus. Schöne Schei...benkleisterei. Ach ja, und wenn wir gerade dabei sind: der Nachbarzahn zum Kronendesaster ist auch putt, wird dann gleich mitgemacht. Unfassbar. Ich hätte gerne ein Gebiss, bitte danke. Ich habe den Zahnarzt wirklich ehrlich gefragt, was ich tun kann, um nicht jedes Mal so eine Baustelle zu haben. Er sagte mir aber, dass ich leider nichts tun könnte, außer der Pflege, die ich ja nun schon betreibe. Manchmal seien es einfach die Gene, da haben manche Pech und manche Glück. Julian zum Beispiel, der gleichzeitig einen Termin dort hatte, der hatte Glück. Da ist nichts. Nie. Niemals irgendetwas, der könne vermutlich sogar das Putzen sein lassen und es wäre nichts, weil da die Gene einfach gut sind. Aha. Jetzt, also vom Zahnarzt bestätigt: Julian=gut, ich=minderwertig. In den Genen versteht sich. Max, ich wünsche dir die Zahngene von Papa!

Am Samstag war hier im Dorf das jährliche Freibadfest. Das beste an diesem Freibad sind eindeutig die Pommes. Alles andere: na ja. Okay, es ist ganz nett ein Freibad im Dorf zu haben. Aber jedes andere Bad, dass ich kenne, ist netter und schöner gemacht. Klar, die sind dann meist auch städtisch. Dieses hier steht quasi dauerhaft kurz vor dem Aus und überlebt nur dank freiwilliger Helfer. Meinetwegen. Aber das Babybecken z.B. ist einfach nur ein Minibecken mit einer Minirutsche in der Mitte. That's it. Sorry, aber haben wir zuhause mehr zu bieten.
Nun denn, es war jedenfalls trotzdem ganz nett, da wir dort Julians halbe Familie getroffen haben und man mal wieder etwas plaudern konnte. Aber ich bleibe dabei: wenn ich mit Max schwimmen gehen möchte, sei es Freibad oder Hallenbad, dann kommt nichts an die Göttinger Bäder. Ich hoffe, dass noch einmal ein paar schöne warme Tage kommen damit wir ins Freibad können. Aber im Moment sieht's ja leider nicht so aus ...

Ich wünsche eine schöne Woche!
Liebe Grüße
Patrizia



Und deine blauen Augen machen mich so sentimental
- so blaue Augen
Wenn du mich so anschaust wird mir alles andre egal
- total egal
Deine blauen Augen sind phänomenal
- kaum zu glauben
Was ich dann so fühle ist nicht mehr normal

“Blaue Augen” (Ideal)

Max

Bild: privat



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In diesem Beitrag geht's um:

erstes blaues Auge, freihändiges Laufen, nervige Fragen