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Baby-Tagebücher von Sara

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

41. Woche

Zähne, Zahnen, Zahnarztbesuch

Die Woche ist kurz, aber vollgespickt mit Terminen. Brudi hat keine leichte Woche. Er schläft schlecht, quält sich mit den neuen Beißerchen, die durchbrechen und fängt sich zu allem Überfluss auch noch nen Infekt ein. Trotzdem vergisst er nicht, dass ein Tag ohne Lächeln ein verlorener Tag ist.

Den Pfingstmontag beginnen wir relaxed. LH muss sechs Bäckereien ansteuern, damit wir etwas zum Frühstücken auf den Teller bekommen. Den Morgen widme ich der Nachbereitung des Stuttgart-Trips: Wäsche waschen und Taschen ausräumen. Der Kleiderschrank der Mädels wird nun endlich sommertauglich umgeräumt und zu klein Gewordenens wandert in die Flohmarktkiste bzw. wird zum Vererben eingemottet. Brudi ist heute etwas pflegeintensiv. Er möchte nur von mir gefüttert werden und isst auch nicht alles. Schon wieder Zähne am Start… ok. Nachmittags gehen wir wieder zum Wasserspielplatz im Palmengarten. Brudi plantscht wie immer fröhlich am Wassertisch und zeigt LH wie schön er krabbeln kann. Erst spät gehen wir nach Hause.

Dienstags ist dann wieder Alltag. Wir quälen uns alle etwas aus den Betten. Vor allem ich. Brudi hatte bei meiner Freundin so schön geschlafen. Nur hat er sich wohl wieder daran gewöhnt, direkt neben mir zu liegen, nicht im Beistellbett und möchte ab 1 Uhr fast stündlich gestillt werden. Zähne?!? Also lassen wir wieder einmal alles liegen, als die Mädels aus dem Haus sind und holen zwei Stunden Schlaf nach. Dann geht’s zur letzten FABEL-Stunde. Völlig unspektakulär. Wobei… Wir machen Fußabdrücke auf Leinwand. Und ich muss sagen, zu den Fußabdrücken im März ist ein gewaltiger Längenzuwachs zu verzeichnen. Ich schätze, wir haben nun Größe 20/21. Wo soll das nur hin führen? Kauf ich dann demnächst die ersten Schuhe mit Gr. 22/23, wenn er komplett laufen kann? Die Krabbelpuschen in 20 werden nämlich langsam knapp. Viel hatten wir sie nicht an, meist nur auf „gefährlichen“ Oberflächen draußen.

Nach dem Kurs gehen wir FABEL-Eltern gemeinsam Mittag essen. Ein schöner Abschluss.
Am frühen Abend steht dann der erste Zahnarztbesuch für alle fünf an. Unser Familienzahnarzt ist mit Brudis sechs Milchzähnen zufrieden und rät, sie ab nun statt mit Wattestäbchen 2x täglich mit der kleinsten Kinderbürste zu schrubben. Auch heute ist das Zubettbringen wieder das reinste Trauerspiel, anders als bei meiner Freundin kann sich Brudi nicht von mir trennen und wacht mehrfach auf bis 21 Uhr, um sich zu versichern, dass ich noch da bin.

Mittwochs klemm ich mir Zahnstocher in die Augenlider um sie aufzuhalten. Es stehen ein paar Einkäufe in der Stadt an. Brudi braucht ein paar neue Schnuller, die es nur noch der nicht favorisierten Drogeriekette gibt. Sonnenschein soll ihre selbstgebastelte „Einhornschultüte“ bekommen. Außerdem wird noch ein Einkaufsgutschein zur Geburt verbraten: ein UV-Schutz-Anzug wird angeschafft. Zu meiner Freude stellt sich an der Kasse heraus, dass er 50% reduziert ist. Das schont die Elterngeldkasse. Diesen Monat hab ich es erst am heutigen Tag bekommen, statt Ende des Monats. Wie diese komischen Auszahlungstage zustande kommen, ist mir immer noch ein Rätsel. Wie schon mehrfach vorgekommen, musste ich nun vorrübergehend Erspartes auf mein Konto überweisen, um Daueraufträge, die bekanntlich Ende des Monats/ Anfang des Folgemonats abgehen, bedienen zu können. Für drei Kinder reicht das Elterngeld trotz Partnergehalt bei weiterlaufenden Fixkosten definitiv nicht. Wie machen das bloß andere Eltern, die keinen Notgroschen haben? Auf Nachfrage bei der Aufsichtsbehörde der Elterngeldstellen heißt es, die Termine in Hessen seien fix. Es würde nur 1x/Woche ausgezahlt. Ja, es sei richtig, da habe man manchmal Verzögerungen bis zu 7 Tagen, wenn dann ein Feiertag sei. Aber wenn ich mit dem Elterngeld nicht bis zur Zahlung des nächsten Monats auskommen würde, auch mal mit 7 Tagen Verspätung, dann mache ich etwas falsch. Schon klar, ich leg davon noch jeden Monat jedem Kind 200 € aufs Sparbuch. Ihr auch, oder? –Ohne Worte-

Brudis schlechter Appetit hält an. Und er schläft nicht mittags. Nachmittags hab ich wieder Goldkinds Klassenkameraden dabei. Ja, den von der anstrengenden Sorte. Aber seine Mama ist echt süß. Ich weiß, wie schwer es für sie ist, ihn unterzukriegen, wenn sie länger arbeiten muss. Wie immer verspätet sie sich um 30 min und holt ihn dann um 19.00 Uhr bei uns ab. Puh! Sie sagt mir, dass wieder Vollmond ansteht. Ein Wut-Vollmond, bei dem es um unterdrückte Wut geht oder Wut, die man wirklich rauslässt… Ok, alles klar. Dann ist es das bei Brudi. Zahn-Wut…

Donnerstags sage ich den Babytreff ab. Die Nacht war wieder schlecht. Wir schlafen noch zwei Stunden. Unterbrochen vom Paketdienst, der unerwartet einen Regenschutz für den Thule Sitz bringt. Herzlichen Dank dafür.

Brudi ist sehr nölig und anhänglich heute und sabbert wie blöd. Sehr häufig wechsle ich seine Windel. Durchfall, nun auch das noch. Mal sehen, was das noch wird. Appetit ist ok. Ansonsten macht der kleine Kerl echt Fortschritte. Er setzt sich nun seit ein paar Tagen richtig aufrecht hin und nicht mehr mit dem Rücken stark nach vorne gebeugt, als wolle er sich dehnen. Außerdem wird er langsam übermütig. Am Sofa stolziert er des Öfteren nun nur noch mit einer Hand entlang und nutzt die andere zum Ausbalancieren. Gerne lässt er auch mal los und läuft einen Schritt zu mir. Doof nur, wenn ich zwei Schritte entfernt sitze. Boing! Dann kippt er wieder wie der schiefe Turm von Pisa um und knallt auf den Boden. Das Gleichgewicht fehlt halt noch.

Nachmittags ist Brudis Laune wieder hergestellt. Mit den beiden Kleinen im Gepäck begleite ich Goldkind zum Schnuppertag in den Hort, in den sie ab August gehen wird. (Ab der zweiten Klasse findet der Unterricht in einem anderen Stadtteil statt). Ja, die Zeiten, in denen Brudi brav auf meinem Schoß bei Vorträgen sitzt, sind definitiv vorbei. Wir hören uns die Ausführungen der Hortleitung im Stehen an und laufen an der Heizung entlang.

Freitags ist endlich Wochenende nach der kurzen Woche. Wobei... Zunächst geht es für Sonnenschein, Brudi und mich zum Gesundheitsamt. Die Schularztuntersuchung steht an. 1 Stunde lassen sie uns warten. Für Brudi und mich echt anstrengend, da die Wartezeit genau in die Morgensschlafenszeit fällt, aber alles soo spannend ist, dass er gar nicht zur Ruhe kommt. Er nimmt lieber die Einrichtung des Wartezimmers auseinander. Habt ihr schon mal ein Baby erlebt, das es geschafft hat einen Türstopper abzuschrauben? Klingt unglaublich… ist aber echt passiert. Nach 1 ¾ h verlassen wir das Schul-TÜV-Center mit Auszeichnung. Eine Freundin, die mit ihrer Tochter nach uns kommt, wird direkt durchgewunken. Glück muss man haben… Aber wolln wir mal nicht meckern, immerhin fallen Brudi auf Straße direkt die Augen zu.

Nun geht es weiter nach Offenbach. Wir geben LHs Eishockeyausrüstung bei der Spedition ab, damit sie noch diese Woche die Reise per Container nach Israel antritt. In drei Wochen geht’s ja los… Da es dort in der Frankfurt Bronx nur ein Goldenes M gibt, kehren wir zur Freude Goldkinds dort ein. Natürlich muss es das Kindermenü sein. Zu ihrer Freude gibt es ein „Glubschi“ gratis. Der Schwester-Neid ist schon vorprogrammiert, wenn wir daheim sind. Brudi bekommt auch sein erstes Fastfood-Essen. Drei Pommes und ein Quetschi. Sehr durchfallhemmend, ich weiß…

Dann besorgen wir noch schnell Obst, holen Goldkind von der Schule ab und schon ist Schabbes.

Der Samstag verläuft wie immer. Nur dass unser Spielplatzbesuch sich auf einen kleinen Bereich beschränkt. Der Eichenprozessionsspinner soll ausgemerzt werden. Grundsätzlich ja sinnvoll. Aber wochends doof. Es kann nicht gehangelt werden. Zum Leidwesen der großen Schwestern. Brudi findet das „dadada“. Ja, der kleine Herr spricht nun immer mehr Brudi-Sprache. „Em-me-em-ma“ klingt schon fast wie Mama und ist meist an mich gerichtet. Während „hmm-hmm“ und Schmatzgeräusche immer öfter Hunger andeuten. Noch immer durchfallgeplagt, fällt das Duschen für ihn heute mal flach. Gegen 21 Uhr lege ich mich dann zu ihm. Wer weiß. Wie gut die Nacht wird. Die Mädels schauen währenddessen ohne mich mit LH den Kinderfilm mit selbstgemachtem Popcorn.

Sonntags starten wir erneut gemütlich in den Tag. Der Bäcker des Vertrauens hat endlich wieder geöffnet. Dann wird es kurz etwas hektischer, da wir uns alle anziehen müssen, da um 10.30 Uhr Goldkinds Klassenfest im Park stattfindet. Schnell noch Melone geschnippelt und los! Dort ist es wie immer sehr gemütlich. Auch für Brudi findet sich etwas Magenschonendes zu essen. So gehen wir erst nach 14 Uhr nach Hause. Um 15 Uhr freue ich mich auf meine erste Yoga-Stunde seit langem, da ich ja so Probleme mit der Hand hatte. Leider fällt sie aus, alternativ besuche ich kurzentschlossen Pilates. War ok, aber Yoga ist mir lieber.

Den restlichen Nachmittag bin ich mit Brudi alleine. LH und die Mädels sind im Freibad. Mit Brudi, der nicht ins Wasser sollte, macht es keinen Sinn für mich mitzukommen. Wir spielen zunächst drinnen und gehen dann abends noch eine Runde schaukeln in der Park. Erst als Brudi längst schläft und ich kurz davor bin, eine Vermisstenanzeige aufzugeben, kehrt der Rest meiner Familie heim. Immerhin schon geduscht, ohne Duschgel wohlgemerkt ;) Auf das frühe Aufstehen am nächsten Tag freu ich mich schon…

LG Sara

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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