Wir haben ganz unerwartet das Wohnmobil eine Woche früher bekommen – Grund genug für einen Ausflug in die Südeifel
Hallo, Ihr Lieben!
Diese Woche kommt mein Tagebucheintrag spät. Ich bin nämlich ziemlich in Zeitnot geraten, weil ich mir – wie immer – zu viel vorgenommen habe. So wird es mir zwar nicht langweilig, aber ihr musstet darunter leiden, weil ich gestern und vorgestern nicht die Kurve Richtung Rechner bekommen habe.
Die Firma LMC überlässt uns ja netterweise in der 47. bis 49. KW für den nächsten Teil meiner Italienrecherche ein funkelnagelneues Wohnmobil. In der vergangenen Woche wollten wir daher eigentlich nur nach Sassenberg fahren, um uns das Wohnmobil anzusehen. Wir konnten uns nicht genau vorstellen, ob und wie wir die Babyschalen auf dem Sitz befestigen, ohne mit dem Tisch in Konflikt zu kommen. Also sind wir „kurz“ (= 2 Stunden Hinweg, 3 Stunden Rückweg) hingefahren und haben es ausprobiert. Der nette Herr, der uns das Fahrzeug aufschloss, schlug spontan vor, das Wohnmobil doch einfach schon mitzunehmen. Er brauchte es nicht mehr bis zu unserer Abfahrt und wir könnten uns eine Fahrt sparen. Gute Idee! Also fuhr Armin das Wohnmobil nach Hause und ich folgte ihm mit den Zwillingen in meinem VW-Bus.
Was macht man mit einem Wohnmobil im Vorgarten, noch dazu bei sommerlichen Temperaturen? Kurzerhand die fürs Wochenende geplanten Aktionen „Aufräumen im Keller“, „Recherchereise vorbereiten“ und „Garten winterfest machen“ ersetzen - durch einen Ausflug in die Südeifel! Natürlich nur, um sich mit dem Fahrzeug vertraut zu machen... Dieser LMC Breezer Lift H737 G entspricht genau meinen Vorstellungen von einem Wohnmobil. Er fährt sich wie ein PKW, lässt sich trotz seiner Maße prima einparken, ist aber innen gut durchdacht. Die vorderen Sitze lassen sich drehen, die Babys liebten es, zu zweit auf dem Beifahrersitz zu sitzen. Zum Schlafen gibt es ein Hubbett statt Alkoven, dadurch ist das Fahrzeug nicht so fürchterlich hoch. Wir haben es aber gar nicht genutzt, denn hinten gibt es zwei getrennte Betten, die mit einem breiten Schaumstoffpolster zu einem großen Bett umgebaut werden können. Dort haben wir dann alle zusammen geschlafen. Einziger Haken: Es gibt nur vier Anschnallplätze, also könnten wir nie damit als komplette Familie verreisen, ohne mit der Straßenverkehrsordnung in Konflikt zu geraten.
Ziel unserer Tour war Bollendorf, dort haben wir sogar noch einen Campingplatz gefunden, der uns aufnahm, obwohl die meisten ja schon im Oktober schließen. Den Campingplatz Altschmiede kann ich für Familien nur empfehlen, es gibt einen großen Spielplatz, einen Kajakverleih, schmusige Katzen, hilfsbereite Inhaber und im Sommer sogar ein Freibad mit Riesenrutsche. Aurelia war immer auf dem Karussell zu finden, wenn wir nach ihr gesucht haben. Auch Cari fand sofort es ganz toll, Nele erst nach anfänglicher Skepsis und etwa vier Runden. So frei sitzen sie natürlich nur fürs Foto, sonst habe ich sie festgehalten und bin mitgelaufen, bis mir schwindelig wurde.
Wir haben dort dann auch für meine Reiseführer recherchiert: Der Bollendorfer Märchenpfad fehlte mir noch in meiner Sammlung. Das ist ein gut 4,5 km langer Wanderpfad, auf dem erzählt wird, wie König Bollybur sein Land und seine Prinzessin Bollonia aus den Fängen des bösen Drachen rettet. Die Geschichte kombiniert mit Wald, Felsen und Höhlen brachten Aurelia dazu, die gesamte Strecke zu laufen, ohne getragen werden zu wollen. Ich bin stolz auf meine Große!
Nele hat uns am Wochenende dann auch mit ihrem ersten Zahn überrascht. Geschrei hat allerdings Cari gemacht, sie arbeitet an ihrer Nummer 3. Ich bekam sie weder in der Bauchtrage, noch im Autositz, noch auf dem Arm beruhigt. Also kam kurzerhand die Nonomo Federwiege zum Einsatz, die ich vor dem Start ohne groß nachzudenken ins Wohnmobil geworfen hatte. Diese habe ich an den Querbalken der Schutzhütte gehangen, neben der wir geparkt hatten und 3 Minuten später war nichts mehr zu hören.
In diesem Jahr helfe ich bei Weihnachten im Schuhkarton mit: ich hole Päckchen bei Abgabestellen ab und helfe in der Sammelstelle beim Prüfen des Inhalts, denn Flüssigkeiten, Gelatine, scharfe Gegenstände und Zauberei sind als Inhalt nicht erlaubt. Hier ist deutlich zu spüren, dass die Deutschen sich mit Spenden für die Flüchtlinge im Land engagieren, deshalb kommen wenige Spenden für die Auslandshilfe zusammen. Aber Hauptsache, dass man überhaupt an Menschen denkt, die bedürftig sind und es im Leben nicht so gut angetroffen haben. Meine wenigen Hilfen für Flüchtlinge und arme Menschen macht mich in meinem Alltag bei allem Stress und manchem Ärger dennoch sehr dankbar, denn ich sehe dabei deutlich, wie wohlbehütet wir leben.
Dass ich immer noch nicht weiß, wo die Zwillinge ab Sommer in den Kindergarten oder zur Tagesmutter gehen, kann mich dann gar nicht mehr so sehr aufregen. Immerhin habe ich in der vergangenen Woche weitere Tagesmütter besucht, eine weitere Kindergartenanmeldung abgegeben, außerdem Aurelias Geburtstagsfeier im Gertrudenhof gebucht, meinen Reisepass abgeholt, alle Zutaten für den Adventskalender besorgt, beim Windel-LKW meine Vorräte aufgefüllt und 100 andere Kleinigkeiten erledigt.
Ich wünsche Euch auch eine schöne und sonnige Woche,
Eure Ingrid
Bild: privat
Bild: privat
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