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Baby-Tagebücher von Marta

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

32. Woche

Ein Sternenhimmel

Noah robbt durch die Wohnung und ich vermisse die Sterne :-)

Jedes Mal, wenn ich Polen verlasse, schaue ich in den Himmel. Ein Sternenhimmel...das ist etwas, was ich in Deutschland sehr vermisse. Es liegt wahrscheinlich daran, dass wir im Rhein Main Gebiet wohnen, aber hier gibt es so gut wie nie Sterne am Himmel. Und es gibt wirklich nichts Schöneres, als in einer warmen Sommernacht die Decke auf der Terrasse auszubreiten und einfach die Sterne beobachten. Das haben wir als Kinder sehr oft gemacht und manchmal auch dabei eingeschlafen.

Wir sind am Sonntag spät in der Nacht wieder zu Hause angekommen (mein Mann ist noch mit dem Auto nachgekommen). Und hier merke ich den Unterschied zwischen „Kind haben“ und „kein Kind haben“. Ich war geschafft und normalerweise hätte ich den ganzen Sonntag im Bett oder auf dem Sofa verbracht. Natürlich war überhaupt nicht daran zu denken. Unser kleiner Rabauke hat uns um Punkt 6 Uhr aus dem Bett geholt und so musste ich den Tag irgendwie hinter mich bringen.

Als erstes musste ich die Wohnung einigermaßen sicher machen, sprich alle Sachen, die möglicherweise zu niedrig liegen/stehen, entfernen. Und natürlich muss ich mich jetzt beeilen alle Steckdosen/Kanten etc. abzusichern. Seitdem Noah das Robben für sich entdeckt hat, hat er noch an Geschwindigkeit zugelegt. Und so darf man ihn nicht aus den Augen lassen. Das tue ich auch nicht und trotzdem hat er geschafft sich eine Beule am Kopf zu holen und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie das passieren konnte.

Und sonst ist diese Woche ziemlich viel los in meinem Leben. Morgen habe ich meinen ersten Arbeitstag. Eigentlich sollte ich erst nächste Woche anfangen, mein Boss wollte aber, dass ich mit nach Köln fahre, um seinen neuen Chef (und somit auch meinen) kennenzulernen. Das wird für mich auch eine Art Update sein und ich habe die Gelegenheit, das komplette Team (auch die aus Brüssel) wieder Mal zu sehen. Ich mache mir keine Gedanken um Noah. Er ist in guten Händen und mit dem Essen klappt es ganz gut. Mehr Sorgen bereitet mir meine Schwiegermutter. Noah ist halt sehr aktiv und das kann für eine ältere Dame sehr anstrengend werden. Zum Glück ist mein Mann um 15 Uhr wieder zu Hause und kann ihr unter die Arme greifen. Und natürlich ist es immer noch für mich unvorstellbar, einen ganzen Tag ohne ihn zu verbringen. Heute sind sogar ein Paar Tränen geflossen – und ich spreche nicht von Noah ☺.

Noah kann nun selbständig sitzen und das heißt nicht nur für ihn einen Durchbruch, sondern in gewisser Weise auch für mich. Endlich kann ich den Kinderwagen gegen einen Buggy eintauschen, mit dem man sogar durch die Regale diverser Drogeriemärkte passt, ohne die halbe Produktpalette auf den Fußboden zu reißen. Nun gehört mein Baby schon zu den “Größeren”… wie schnell das alles geht!

Im Stehen gehalten, versucht er sogar die ersten Schritte zu laufen. Obwohl von Versuchen kann man hier nicht sprechen. Man muss ziemlich flott sein, um ihm hinterher zu kommen. Er kann auch, wenn er sich an etwas festhält, alleine stehen.

Die Zähnchen wollen und wollen nicht durchkommen, aber machen meinem Kleinen das Leben sehr schwer. Er versucht an allem zu beißen, vor allem an seinem Finger und wird manchmal richtig wütend und reißt sich an den Haaren, wenn die Schmerzen unerträglich sind. Vom Fieber keine Spur, aber letzte Woche hatte er Durchfall und zum ersten Mal einen wunden Po. Bis dahin hat sein Po noch keine Creme oder ähnliches erlebt...

Seitdem Noah nun auch Beikost zu sich nimmt, hat sich nicht nur der Tagesrhythmus verändert – jetzt muss man seine Mahlzeit immer mit einplanen, egal was man vorhat - sondern auch einige andere Dinge. So wachsen die Wäscheberge mit Lätzchen und bekleckerten Hemdchen nun quasi stündlich, Tisch und Boden kann ich eigentlich ständig putzen. Und natürlich bedeutet auch das Besorgen bzw. Zubereiten und Aufwärmen der Babynahrung mehr Aufwand, als zu Zeiten, in denen ich ihn einfach an die Brust gelegt habe. Anderseits kann ich endlich Zeit für mich einplanen ohne daran zu denken, dass ich pünktlich zu seiner Mahlzeit zu Hause sein muss – obwohl ich es noch nicht in Anspruch genommen habe. Ohh vergessen vergessen – in Polen hatte ich ja einen Friseur- und Kosmetiktag gehabt, das hat ja glatt 5 Stunden in Anspruch genommen.

Wir sind in den letzten drei Wochen so weit gekommen. Gestern habe ich als letzte die Morgenmahlzeit durch Obst ersetzt. Die habe ich mir zum Schluss gelassen, da ich wusste, dass dies ein leichtes Spiel sein wird – er liebt Obst. Alles im allem stille ich nur morgens nach dem Aufwachen, abends zum Beruhigen und nach Bedarf nachts. Ich würde weiterhin gerne komplett abstillen, aber mir fehlt die Kraft dies rigoros durchzusetzen – hab einmal versucht ☺.

Euch allen eine hinreißend schöne Woche und wenig Stress!

Bis nächste Woche,
Marta



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