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Baby-Tagebücher von Patrizia

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

46. Woche

Bitteschöööön. Dankeschööööön.

Wir haben ein neues Spiel für uns entdeckt. Wir schenken uns Dinge, die wir uns gleich darauf wieder wegnehmen. Hat Max sich ausgedacht :-)

Oh je, anhand der begrenzten Auswahl der Wochen, die ich beim Einstellen der Einträge auswählen muss, ist mir gerade wieder mal bewusst geworden, dass wir uns mit großen Schritten dem ersten Geburtstag von Max nähern. Unfassbar. Unglaublich, wie gegensätzlich die Gefühle zu dieser Zeit sind. Einerseits weiß ich noch genau, wie unendlich lang sich einzelne Phasen angefühlt haben, obwohl ich andererseits im Nachhinein das Gefühl habe, sie gingen so schnell um, dass ich sie teilweise fast vergessen habe. Das beste Beispiel dafür sind die allerersten Wochen, wo uns der Schlafmangel fast den Verstand gekostet hat. ”Nie im Leben” war mein Gedanke zu einem weiteren Kind, denn ich habe mich in der Zeit öfter gefragt, wie bescheuert man sein muss, dieses Spektakel noch einmal freiwillig mitzumachen. Beim ersten Kind hat man Welpenschutz, da ist man ahnungslos und hat einfach absolut keinen Schimmer, was einen erwartet. Da können Freunde und Familie noch so tolle Ratschläge geben oder Warnungen aussprechen... ja ja, blabla, was wisst ihr schon....
So, und jetzt? Jetzt denke ich, dass dieser Schlafmangel echt krass war, aber dass die Zeit ja doch irgendwie schnell vorbei ging. Diese paar Wochen.... ... Jedenfalls wäre das jetzt kein Grund für mich, die Familienplanung abzuschließen. Das ist aber ein anderes Thema....
Weiterhin gegensätzlich ist, dass es Wochen gab und gibt, die mir sehr ereignislos vorkommen, obwohl ich wiederum das Gefühl habe, dass täglich etwas passiert.

Alles in allem ist es einfach nur der Wahnsinn und ich freue mich jedes Mal wie ein Kind, wenn ich höre, dass wieder ein Paar aus unserem Freundeskreis schwanger ist. Grooooßartig sage ich, grooooooßartig.

Ich bin wirklich sehr sehr sehr glücklich über und mit Max. Es ist so wunderbar, dass er da ist, es macht einfach so viel Spaß mit ihm. Trotz dieser Phasen, in denen es sehr anstrengend ist. Aber diese Phasen, die zwischen drei Minuten und drei Tagen lang sein können, gehören einfach dazu und wirklich schlimm sind sie eigentlich auch nicht.

Jetzt, wo Max immer selbstständiger wird, finde ich die Rolle als Mami manchmal ganz schön schwer, weil man sich so beherrschen muss irgendwie. Eigentlich möchte ich mein Baby den ganzen Tag nur an mich drücken und abknutschen, so wie man früher eine Puppe betüddelt hat. Aber die Realität erfordert da ein ganz schönes Maß an Disziplin, so finde ich es zumindest. Denn ich sehe meine Aufgabe auch darin, Max in seiner Selbstständigkeit zu unterstützen. Das sind manchmal ja nur Kleinigkeiten. Zum Beispiel wenn Max wieder mal unter unseren Schaukelstuhl oder unter seinen Hochstuhl krabbelt und sich so verheddert, dass er sich kaum ”befreien” kann. Dann möchte ich eigentlich schon bevor er in diese Situation kommt hinlaufen, und ihn auf den Arm nehmen. Aber dit jeht ja nisch, wenn aus unserem Sohnemann kein Ralph Wiggum werden soll. Also besteht meine Aufgabe darin, die Situation, die ich hab kommen sehen, in aller Ruhe abzuwarten um Max dann Anheizer-like anzufeuern, es allein zu schaffen. Oder ich rücke halt den Stuhl etwas zur Seite, aber so, dass er es doch irgendwie allein schafft. Eben Hilfe zur Selbsthilfe. Obwohl dieses Vertrauen von Max in mich bzw. in uns so ein tolles Gefühl ist, und ich theoretisch kein Problem damit hätte, meinen kleinen zehnjährigen Max auf dem Arm durch die Welt zu tragen, sieht es praktisch eben natürlich ganz anders aus.
Ich höre mal lieber auf, noch ist ja nicht mal das erste Jahr vorbei und eine Weile dauert es noch, bis der kleine Max nicht mehr klein ist.

In den letzten zwei Wochen haben wir ganz eifrig ein paar neue Dinge eingeführt. Oder erlebt. Oder entdeckt. Wie auch immer. Also, neu ist das Bitte-Danke-Spiel. Oder auch: Nehmen und Geben. Von einen auf den anderen Tag hat Max angefangen, uns Dinge in die Hand zu drücken und dabei ganz erwartungsvoll zu gucken. Voller Freude über seine ”Geschenke”, sind sie auch noch so angesabbert, bedanke ich mich also überschwänglich. Das freut wiederum Max und macht ihm gleich wieder bewusst, dass er da wohl eine ganz tolle Sache verschenkt hat, was er im nächsten Moment für blöd befindet und sein Geschenk also gerne wieder haben möchte. Deswegen: Bitte! Gebe ich es ihm zurück. Dann wird ein, zweimal damit posiert um es dann doch wieder zurückzuschenken. Das geht dann so weiter, bis ich irgendwann keine Lust mehr habe und ein anderes Spiel vorschlage. Ein Buch lesen zum Beispiel. Gut, das fällt jetzt nicht unter die Kategorie Spielen, aber ein bisschen Abwechselung muss sein :-) Jedenfalls ist Max ein echter Schnell-Leser. So schnell wie er liest und umblättert, ist wohl sonst niemand. So hat er innerhalb von wenigen Sekunden jedes Buch durch und fordert wieder neue Spielideen.

Was ich super finde, ist, dass man jetzt schon fast richtige Spielplatzbesuche machen kann. Klar, er kann noch nicht wirklich alleine ”spielen”, aber er kann sich sowohl im Sandkasten als auch an einer Rutsche oder Schaukel beschäftigen. Auf die Rutsche geht natürlich noch nicht, aber er krabbelt dann hin und her und auch mal von unten drauf usw. Und andere Kinder findet er sowieso toll. Mir haben auch schon einige Leute gesagt, dass Max hart im Nehmen ist. Er weint wirklich so gut wie nie, nicht mal wenn ihm sein sechs Monate älterer Freund an den Haaren zieht, mit Sand beschmeißt oder ins Gesicht kneift. Er guckt dann nur etwas verunsichert, aber ist überhaupt nicht ängstlich. Das erlaubt es mir, ganz entspannt zu sein, wenn Max mit anderen Kindern zusammen ist. Ich achte zwar schon darauf, dass es nicht zu doll wird, aber es stresst nicht.

Apropos Stress. Da fällt mir doch glatt mein Kellner-Job ein. Hatte ich ja drüber berichtet, oder? Jedenfalls habe ich in dem Laden, in dem ich schon als Studentin gejobbt habe, wieder ein paar Schichten übernommen. Da die Besitzer noch einen zweiten Laden betreiben, ein Restaurant, wollten sie mich gerne dort auch einsetzen. Dieses Restaurant läuft allerdings nur abends richtig gut, tagsüber ist dort absolut gar nichts los. Ich habe also nach vier Wochen beschlossen, dass ich in diesem Restaurant nicht mehr stehen möchte. Denn die Tagschichten dort sind sieben Stunden lang und mir ist es einfach zu doof, mich sieben Stunden zu langweilen und dafür meinen Sohn abzugeben. Ich habe also den Chefs gesagt, dass ich keine Lust auf Langeweile habe und lieber nur in dem anderen Laden arbeiten möchte, weil dort mehr los ist und die Schichten auch besser liegen. Is' aber nicht. Entweder beides oder gar nichts war die Antwort. Jut, sach ich, dann natürlich gar nichts! So endet die Geschichte vom Nebenjob auch schon wieder. Was soll ich sagen.... es geht mir sehr gut damit! Denn mein Gedanke bei der Sache war ja der, dass ich ein bisschen Spaß habe und mal raus komme. Wenn der Spaß dann darin besteht, ein Restaurant zu putzen, dann kann ich da sehr gut drauf verzichten.

So bin ich also wieder nebenjoblos, was mir aber bzgl. meiner Festanstellung sehr gelegen kommt, so kann ich mich voll und ganz auf meine ”richtige” Arbeit konzentrieren. Und es geht mir viel besser damit, Max nicht mehr so lange Zeit am Stück abzugeben, auch wenn er nur bei seinen Großeltern war und diese Stunden ihm sehr gut gefallen. Ich werde es trotzdem auch beibehalten, dass er mal für ein paar Stunden zu meiner Mutter oder Julians Eltern geht, aber es müssen so eben nicht gleich sieben Stunden sein, sondern nur mal eine oder drei oder so.

Bevor ich es vergesse, möchte ich mich an dieser Stelle noch für das tolle Sponsoren-Päckchen bedanken. Dieses Mal beschenkte uns Weleda mit tollen Pflegeprodukten für Max und uns. Ich muss gestehen, bei der Flut an Herstellern, Anbietern, Namen und Werbung bin ich total froh, jetzt für eine Weile ausgestattet zu sein, ohne mir Gedanken machen zu müssen. Ich bin immer schnell genervt, wenn es um die Auswahl dieser Dinge geht. Man möchte ja nur das Beste vom Besten, aber das behauptet ja jeder von sich..... Nun hab ich jedenfalls erstmal Ruhe davon :o)

In den letzten Tagen war Max öfter mal ziemlich gnatschig.... routiniert hab ich dann also als erstes seine Kauleiste betrachtet und sofort den weißen Punkt entdeckt, der da unten neben den zwei bereits vorhandenen Zähnen leuchtet. Also wieder ein neuer Zahn! Der fünfte dann. Und schon kann ich ihm das kein Stückchen übel nehmen, dass er zum Teil so missmutig ist... wenn ich mir vorstelle, wie unangenehm das wehtut, dann wundere ich mich eher, dass er so fröhlich ist zwischendurch. Ich finde Zahnschmerzen ganz gruselig und wenn ich darunter leide, dann am liebsten alleine unter der Bettdecke.... Aber ich kann nicht leugnen, dass ich zum Teil ganz schön genervt bin, wenn ich nicht mal für zwei Minuten Ruhe habe. Max klebt mir dann am Bein als gäb's Provision dafür und lässt sich durch kaum etwas davon abbringen, mich zu belagern. Das ganze untermalt er dann mit Meckergejammer, damit auch jeder im Umkreis von 100 Metern mitbekommt, wie schwer es unser Max bei uns hat.... Die Nächte sind komischerweise ganz unterschiedlich. Mal wacht Max nur einmal auf und lässt sich mit dem Schnuller bis zum Morgen vertrösten, mal wacht er fünf mal auf und ist nicht zufrieden zu stellen, egal ob Flasche, Herumtragen oder auch eine verzweifelte Mami neben dem Bett sitzen haben.

Was gibt's sonst so Neues? Muss mal überlegen.... Habe ich schon geschrieben, wie heiß Max auf die Spülmaschine ist?! Es ist egal, wo in der Wohnung Max sich befindet, wenn er das Geräusch hört, was entsteht, wenn man die Klappe der Spülmaschine öffnet, lässt er alles stehen und liegen und macht sich auf den Weg. Und zwar schneller, als man gucken kann. In Nullkommanixminuspi ist er da und schmeißt sich auf das Geschirr. Er macht dabei keinen Unterschied zwischen schmutzigem und sauberem und greift liebend gerne in den Besteckkasten. Um schlimmere Verletzungen zu verhindern, ist das Ein- und Ausräumen der Maschine also nur noch möglich, wenn a) Max nicht in der Wohnung ist, b) Max schläft, c) einer von uns Max auf den Arm nimmt. Puuuuuh! Aber unglaublich niedlich, diese Willenskraft. Wenn man ihn versucht von seinem Vorhaben abzubringen, macht er seine Wut lautstark deutlich.

Apropos lautstark.... eines von Max Hobbies ist Musik! Sobald die ersten Töne erklingen hopst er hoch und runter und freut sich :o) Wir sind auf dem richtigen Weg!

In diesem Sinne... eine schöne Woche wünscht
Patrizia




There´s something I would like to know
how can you sleep at night
for everything you put me through
I hope you suffer I hope you die

Searching for the love I never had
Mistaken misused misled mistreated
so easy to hurt but not to forget


"Mistreated" (Seedcake)

Bild: privat



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