Satt und zufrieden - da wird gewedelt, eine Winkekatze ist nix dagegen. Ab jetzt gibt’s Rock'nRoll, okay, die Hüften werden noch nicht geschwungen wie zu Elvis‘ besten Tagen, aber...
Letzte Woche hab ich auf kidsgo zum ersten Mal alle meine Berichte angeschaut und natürlich auch die Kommentare gelesen und ich muss sagen, ich war tutti kompletto baff erstaunt.
Zum einen freue ich mich über Tipps und tröstende Worte bzw. Erfahrungsberichte von Euch, zum anderen gibt es doch tatsächlich ein paar Mädels, die schon vor 3,5 Jahren meine Berichte von Mats gelesen haben und jetzt bei Leif auch wieder dabei sind. Ohne dass ich Euch wirklich kenne, außer über die Kommentare, aber das hat ja tatsächlich was Familiäres.
Das freut mich echt.
Auch an meine älteren Leser/innen(z.B. Josie und Marianne), toll dass Ihr Euch trotz Rentenalter dem Medium Internet nicht verschließt, sondern ganz im Gegenteil – voll teilnehmt.
Hiermit an alle ein freudiges - Herzlich willkommen zurück in unserem Familienkreis :)
Soo und nun zur letzten Woche unserer Pappenheimer.
Mats sucht weiterhin seinen Platz in unserer neuen Familienkonstellation. Neuerdings richtet sich seine Energie auch ab und zu gegen seinen Bruder. Zweimal hat er sich schon neben Leif gesetzt und ihn grundlos angebrüllt. Ich war recht entsetzt, hab aber versucht möglichst relaxt ihm Bescheid zu geben, mit dem Hinweis dass niemand gerne angeschrien wird. Ich hab nämlich schon das Gefühl, dass ich momentan viel meckere, ihn maßregele, verbiete und böse anschaue. Meine Toleranzschwelle kriecht momentan ziemlich tief unten, irgendwo auf Knöchelniveau oder so ähnlich.
Christian geht’s übrigens ähnlich, der einzige der sich ganz fit hält – ist Leif.
Bei Mats Schreiattacken neben seinem Kopf und auch sonst bei den Knatsch- und Heulaktionen um ihn herum, bleibt der Kleine recht gelassen, geradezu unbeteiligt. Nur wenn er körperlich getroffen wird, meldet er sich lautstark zu Wort...UUUuuÄääääähhhhhhh.
Das hatten wir diese Woche das erste Mal.
Ich will nicht behaupten, dass der große Bruder es die ersten Male absichtlich gemacht hat.
Aber Mats nimmt es momentan billigend in Kauf, wenn er Leif trifft UND er hört nach dem ersten Treffer nicht auf. Dazu kommt, dass er es immer wieder drauf anlegt, dass er ihm weh tun könnte.
Zwei Situationen der letzten Tage: Leif liegt seit wenigen Minuten auf der Couch und plötzlich muss Mats genau dann seine Hüpfübungen von der Couchkante in Richtung kleiner Bruder machen. Leif liegt auf dem Wohnzimmerteppich, Mats genau daneben, plötzlich muss er ein paar “Wackel-, Bewegungsübungen“ machen. Leif am Kopf zu treffen, war da gewissermaßen mit Ansage.
Da fällt es mir wirklich ganz schwer zuzuschauen und ruhig zu bleiben.
Große Sorgen hab ich, dass, wenn ich Mats in solchen Situationen total anmache (wo mir eigentlich der Sinn nicht nach steht) er nur zu der Schlussfolgerung kommt – „Ich werd ja eh immer angemeckert, da kommts auf die ein- oder zweimal auch nicht drauf an. Und schließlich ist negative Aufmerksamkeit ja auch Aufmerksamkeit.“ Mmmmmhhh.“ Was im Umkehrschluss natürlich einfach nur heißen würde, bringe ich Mats mehr Aufmerksamkeit entgegen – hab ich keine Probleme. Puuuhhh…ist es soo einfach?
Ich hab eh das Gefühl, dass die Zuwendung für Leif in erster Linie aus Stillen besteht. Okay, ich füttere ihn ziemlich häufig, das und alles was dazu gehört (hochnehmen, schuckeln, rülpsen lassen) nimmt schon ‘ne Menge Zeit in Anspruch. Aber mit ihm einfach so ein bisschen rumknuddeln passiert eher wenig. Ich versuchs immer ans Wickeln zu koppeln, aber alles was darüber hinaus geht, klaut wiederum dem Großen die Zeit.
Wenn unser Baby schläft, versuche ich viel mit Mats zu machen und beim Stillen lesen wir immer wieder gerne Bücher, aber es geht halt nicht andauernd. Ich will zwischendurch auch einfach mal nichts tun und da kommen mir die Momente als Milchkuh ganz recht.
Ich hoffe, dass wir diese Phase gut durch- und überstehen, Ihr könnt es Euch denken – ich halt Euch auf dem Laufenden.
Ich schätz mal, wir brauchen einfach alle noch mehr Zeit. Seufz.
Auch wenn dieses Thema momentan viiiel Raum einnimmt, ist es netterweise nicht alles, was uns so beschäftigt.
Leif und ich waren jetzt schon dreimal bei der cranio-sacralen Therapie. Die Kombi aus Physiotherapie und Osteopathie tut ihm, glaub ich, ganz gut. Seine Seitneigung hat er schon nicht mehr annähernd so stark, wobei die gute Frau schon noch meint, dass Leif die linke Seite mehr bevorzugt. Wir sollen z.B. viel mit dem rechten Arm machen, denn wenn dieser mehr ins Blickfeld gerät, wird er auch mehr genutzt. Aber es besteht auch durchaus die Gefahr, dass eine Seite überproportional gefordert und gefördert wird, man darf da auch wieder nicht zuviel machen, sagt sie, mmmhhh…tzzzzzz…
Mit seiner Kopfhaltung ist sie recht zufrieden, er überstreckt ihn so gut wie gar nicht mehr und hält seinen schweren Kopf schon gut allein, schön in Verlängerung der Wirbelsäule.
In Bauchlage, auf seine Unterarme gestützt, beobachtet er alles ganz genau und hält sich ca.15-30 Sekunden in der Position. Wird der Kopf dann schwer, geht nicht mehr viel und die Unzufriedenheit nimmt rasant zu, da hilft dann nur noch ein Dreh auf den Rücken und er schaut wieder entspannt umher.
In Rückenlage hat er sich übrigens in den letzten zwei, drei Wochen zu einem groooßen Fuchtler entwickelt.
Satt und zufrieden - da wird gewedelt, eine Winkekatze ist nix dagegen. Ab jetzt gibt’s Rock'nRoll, okay, die Hüften werden noch nicht geschwungen wie zu Elvis‘ besten Tagen, aber Arme und Beine rudern zwischendurch was geht – die Begeisterung für Bewegung ist voll vorhanden. In diesen Momenten macht Leif schon schwer den Eindruck, dass er es kaum erwarten kann, endlich mal vorwärtszukommen.
Apropos Unzufriedenheit, man kann der
Ich-mag-ich-will-das-nicht-,-und-Hunger-hab-ich-auch-noch-,-jetzt-komm-mal-endlich-einer-Entwicklung immer zuschauen.
Ein bisschen Mundzucken, Nase kräuseln und schon dauerts nicht mehr lang, der Mund wird ganz breit und mannomann
– DER kann ein Schüppchen ziehen.
Da möchte ich mich eigentlich immer kringelig lachen, nur das nachfolgende Gebrüll hält mich meist “ein wenig“ davon ab.
Letzten Samstag war ich übrigens knapp drei Stunden so ganz ohne meine Jungs unterwegs. Der Große war auf Männerwochenende und die beiden Kleineren wurden von Oma und Opa gehütet. Eigentlich wollten wir fünf einen schönen Tag im Grünen verbringen, weil aber genau der Tag (nach einer Woche Hitze pur) verregnet war und nur 13° C bereit hielt, wurde ich kurzerhand zum Shoppen in die Stadt geschickt – welch toller Ersatz. Jetzt besitze ich wieder ein paar Klamotten die mir passen, vor allen Dingen Hosen, denn meine normalen 38er sind mir noch eindeutig, ächzz, zu eng.
Weil ich nicht ganz pünktlich wieder da war, schluckerte Leif das erste Mal Pulvermilch. Die Begeisterung hielt sich in Grenzen und er nahm nur soviel aus der Flasche, dass der erste Hunger gedeckt war. Woher ich das weiß? Nun ja, kurz nach meiner Rückkehr machte er einem Piranha alle Ehre und schnappte ziemlich unmissverständlich nach der Brustwarze, nicht zu vergessen, das gierige Saugen und die kleinen Fäustchen, die sich nur langsam entspannten.
Wenn ich mein Konterfei voll in sein Blickfeld bringe und wir uns unterhalten, gibt’s übrigens immer wieder mal ein kurzes, aber eindeutiges Lächeln. Untermalt werden diese Gespräche mit kleinen Glucksereien, Antworten zum Dahinschmelzen.
Ich hoffe, ich kann Euch nächste Woche ein Foto dieses kleinen Grinsers präsentieren, das würd ich in meinem Mutterstolz schon furchtbar gerne, mmmhhhhh….
Bis dahin gibt’s ein Baby-Giraffen-Schlaf-Bild.
Lieben Gruß und bis bald,
Eure Nicole
Bild: privat
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