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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
30. Schwangerschaftswoche

Basteln an der Erstausstattung

Wenn es Zeit wird, sich auch materiell auf das Baby vorzubereiten, lässt das ein oder andere Zipperlein nicht lange auf sich warten.

Lange ließ meine Hebamme nichts von sich hören. Nicht ohne Grund hatte sie unseren letzten Termin kurzfristig absagen müssen. Sie scheint sich wirklich aufzuarbeiten für ihre Klienten und brauchte nach Weihnachten und Neujahr einfach Zeit für sich und die Wöchnerinnen. Natürlich gaben wir uns verständnisvoll und wollten uns nur per Nachricht melden, wenn uns etwas wirklich auf der Seele brennt. Nun, nach mehreren Wochen der Abstinenz aber, wünsche ich sie mir wieder sehr an meine Seite. Ich schätze Ihre Meinung und Erfahrung und auch wenn meine Schwangerschaft doch wunderbar reibungslos verläuft, brennen mir Fragen rund um noch zu besorgende Babypflegeprodukte und Vorbereitungen für einen gelungenen Start zu dritt unter den Nägeln. Gerade weil ich so viel Input bekomme, brauche ich jemanden an meiner Seite, der das mit mir ordnet, mich leitet und mir Hilfestellung gibt. Andererseits möchte ich ihr all die Zeit gönnen, die sie für sich und ihre Genesung braucht. Es ist doch zum Mäusemelken.

Bald wirklich zur Verzweiflung bringt mich die Beantragung von Fördermitteln. Unser Mehrbedarfsantrag, den ich im November beim Jobcenter eingereicht hatte, wurde diese Woche abgelehnt, da wir geringfügig zu viel verdienen. Unglücklich für uns, aber absolut akzeptabel. Geld dem, der es nachweislich wirklich braucht! Seien wir einfach froh darüber, dass wir trotz unserer vermeintlich studentisch kleinen Verhältnisse doch so gut dastehen. Dass wir aber auch einen Antrag auf Erstausstattung gestellt hatten, ließen die zuständigen Bearbeiter einfach unter den Tisch fallen. Und hierfür kommen wir, laut Aussage einer engagierten Stiftungsmitarbeiterin definitiv in Frage. Erst als sie sich persönlich dieser Sache angenommen und Nachforschungen angestellt hatte, wurde uns eine Prüfung zugesagt. Jetzt heißt es also wieder warten. Wie gut, dass ich noch nicht im Endspurtmodus angekommen bin und mit der Anschaffung eines Kleiderschrankes, der Babyschale, Wickeltasche und Mullwindeln noch bis zu einer Zu- oder Absage warten kann. Das sind auch im Prinzip die einzigen Dinge, die uns jetzt nach eigener Einschätzung noch fehlen - dank all der lieben Seelen um uns herum.

Weil es für uns eben ganz wichtig ist, gerade für die ersten Monate, vor allem sinnvolle und nur wirklich nötige Dinge zu besitzen, beschränken wir unsere Anschaffungen schon sehr. Im Prinzip habe ich mich an der Liste zur Erstausstattung von kidsgo orientiert, da sogar noch einige Punkte vorerst gestrichen und vieles dann gebraucht zusammengesammelt. Wir planen einen Babyversorgungsraum, in dem sich Kleiderschrank, Wickel- und Stillrückzugsmöglichkeit befinden. Außerdem haben wir dort ein Schlafsofa für die Großmütter und Tanten in spe. Schlafen wird unser Püppchen erstmal eine ganze Weile bei uns. Um dem Raum trotzdem etwas Kindliches und farbliche Akzente zu geben, hatte ich mir überlegt, über dem Wickelplatz ein hübsches Mobile anzubringen. Aber bevor mir mein Kind nicht zeigen kann, welche Motive seine Aufmerksamkeit besonders fesseln, wollte ich unser Budget schonen, habe Kleber, Schere und Tonpapier ausgepackt und einen Abend lang nur für unser Baby gebastelt. Zu Tschaikowsky und Chopin habe ich es mir mit Kakao am Schreibtisch gemütlich gemacht und etwas hergestellt, was mir nun beim Anblick hin und wieder, und hoffentlich später ganz häufig, ein Lächeln auf die Lippen zaubert ob der Mühe und Begeisterung, die ich dort hinein gesteckt habe. Aus einem so simplen wie großartigen Grund: FÜR MEIN KIND.

Ballons habe ich ausgewählt, weil sie einfach zu bauen waren und mir gut gefallen haben. Wenn sie sich im Luftzug drehen, dann kann ich mir das sehr gut vorstellen. Mal sehen, was in einem Jahr dort hängen wird. Hoffentlich keine Einhörner…

Körperlich habe ich diese Woche doch auch mal etwas zu vermelden: Mein Steißbein ist blau. Zumindest fühlt es sich genau so an, wenn ich sitze oder lange stehe. Meine Ärztin hatte mir dafür schon eine Bandage verschrieben, eine Art „Bauchkorsett“. So richtig warm werde ich mit dem Teil nicht und trage es entsprechend selten. Das bloße Besitzen hilft bei mir, wie sonst so oft bei Medikamenten, leider nicht. Somit also auch noch keine Besserung.
Eine Ganganalyse im Propädeutikum Physiotherapie hat ergeben – welch Wunder -, dass ich schwanger bin. „Die Masse schwingt“, ich gehe breitbasig und „die Trommel wird schön geschoben“. Auf Kosten eines wahnsinnigen Hohlkreuzes. Zumindest meine Füße hat der leitende Arzt für gut befunden.

Neue, einschießende Kopfschmerzen werden ausgelöst durch verspannte Nackenmuskulatur, das habe ich dank Sebastians großartiger Massagekünste schon eruieren können. Leider ist er nicht sehr ausdauernd (ja, das soll ein Hinweis sein, mein Lieb!) und die Arbeit an Computer und Schreibtisch macht die Sache nicht besser. Ein Hoch auf die bevorstehende Klausurenzeit…

Und damit ich jetzt das Nörgelprogramm vollständig abgeliefert habe, will ich mir noch mein größtes Problem von der Seele schreiben: Ich kriege keine Luft! Im Sitzen nicht, nach dem Essen nicht, in der falschen Liegeposition nicht und auch nicht beim Treppensteigen. Mit tiefen Atemzügen muss ich dann mit der Lunge gegen den Bauch ankämpfen und verliere regelmäßig, was sich in Seufzen und Gähnen äußert. Arme nach oben, lang machen oder irgendwo abstützen hilft meistens ganz gut, aber trotzdem esse ich beim nächsten Mal wieder zu viel oder liege zu flach im Bett oder lümmele auf dem Stuhl. Ich wills einfach nicht lernen. Hilfe?!

Wenn ich dann beginne, mich selbst zu bemitleiden, gönne ich mir eine Runde „Berichte lesen“. Ich sehe ältere Einträge meiner aktuellen Woche von Tagebuchschreiberinnen durch und freue mich, was mir doch bisher alles erspart blieb und wie glücklich ich mich mit solch einer entspannten Schwangerschaft schätzen kann. Auf dass es noch lange so weiter gehen mag!

Kristin

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Katharina, Berlin07.02.2016 22:56

Bitte, gern geschehen ;-).
Den Tipp mit dem Olivenöl hatten wir sowohl von unserer Hebamme als auch von Freunden, welche schon Eltern waren. Noch 2 Ratschläge möchte ich Dir auf den Weg geben: zum Baby baden reicht vollkommen ein Badeeimer oder Du oder Dein Mann setzen sich mit Baby in die Wanne. Bestimmt reicht auch ein großes Waschbecken. Da braucht man keine extra Kinderbadewanne....und hat schon wieder etwas Platz gewonnen.
Falls es bei Dir in einem Lehrkrankenhaus oder der Uniklinik möglich ist, am Personalverkauf teilzunehmen, dann nutze diese Möglichkeit. Personalverkauf bedeutet, man kann z.B. Pflegeartikel wie Windeln, freiverkäufliche Medikamente u.ä. als Personal (z.B. von einer Station) viel preiswerter über das KH bestellen. Ich hatte das Glück und konnte so Windeln bestellen und habe dadurch z.B. bei Pampers nur ca. die Hälfte des normalen Preises pro Packung bezahlt! Die Kosten werden vom Gehalt abgezogen. Vielleicht kennst Du auch jemanden, der fest angestellt ist und für Dich bestellen würde? Erkundige Dich einfach mal.
Ein Baby im ersten Jahr braucht wirklich nicht viel an Ausstattung, Essen/Trinken oder Spielzeug. Was es dagegen nie genug bekommen kann, ist Eure Liebe und Geborgenheit und die sind kostenlos :-)). Klingt vielleicht kitschig, ist aber so ;-). Höre einfach auf Dein Bauchgefühl, Deine Intuition. Frage Deine Mama, Deine Hebammme, andere befreundete Mütter und suche Dir da die für Dich/Euch passenden Tipps heraus.
Vergiss die Ratgeber, lass es auf Dich zukommen. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt....

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Kristin, Jena05.02.2016 20:47

Liebe Katharina,
Genau das wollte ich lesen. Du hast mir schön bestätigt, was ich schon immer denke: das kleine Neugeborene lässt sich noch leicht ausstatten. Den Tipp mit dem Öl finde ich wahnsinnig gut und werde ich definitiv ausprobieren! Genau mein Geschmack.
Danke für die schöne Zusammenstellung!

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Katharina, Berlin05.02.2016 13:36

Pflegeprodukte brauchst Du nicht wirklich viele: wir haben einfaches Olivenöl aus dem Supermarkt zum Saubermachen und Po abwischen genommen; da muß danach auch nicht eingecremt werden ;-). Nach Mullwindeln oder Bio-Stoffwindeln kannst Du in Drogerien suchen, ich meine, DM hat da was im Sortiment. Second hand kaufen ist prima, habe ich auch viel gemacht. Bei einer Babyschale allerdings würde ich neu kaufen oder sie von bekannten Eltern uasborgen, sie sollte mindestens gut erhalten und unfallfrei sein und nicht zu alt. Spezielle Wickeltaschen sind auch nicht nötig, Ihr als Studenten habt doch sicher eine große Tasche oder einen Rucksack in Gebrauch. Zum Wickeln reicht eine abwischbare Wickelunterlage, die kann auf Bett oder Boden gelegt werden. Schaut unbedingt nach Sonderangeboten, Schlußverkauf u.ä. in Babymärkten (z.B. babyone), ab und zu gibt es Gutscheine von denen, die in Werbung beiliegen.
Zu Windeln: unsere Erfahrung zeigte: nachts die teuren Pampers, tagsüber die preiswerten No-Name. Gute, günstige Windeln sind auch wieder von DM, deren Eigenmarke. Falls Ihr Wegwerfwindeln verwenden wollt.
Mit Stoffwindeln habe ich leider keine Erfahrung.
Zum Baden werden die Babys nur in klares Wasser gesetzt, es sind keine zusätzlichen Pflegeprodukte nötig und die Babys müssen hinterher auch nicht speziell eingecremt werden. 2x/Woche Baden reicht völlig! Babys stinken nicht ;-). Bei Stuhlgang reicht das Säubern mit klarem Wasser oder auch einem Feuchttuch bzw. Olivenöl.
Lasst Euch nicht verrückt machen und genießt die Zeit!

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Anita Regensburg 03.02.2016 19:45

Dein mobile sieht wunderschön aus. Wenn du aber eins fürs Baby machen möchtest , einfach mal drunter legen und aus baby Perspektive anschauen obschon genug zu sehen gibt. Alles gute noch.

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